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Montsoreau

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Anjou

MONTSOREAU (49730)

In Montsoreau, einer liebenswerten Stadt an der Grenze zur Touraine, fließen Loire und Vienne zusammen. Ihr stolzes Schloß zeugt von der Grenzlage. Bekannt wurde Montsoreau in Frankreich durch Alexandre Dumas »Die Dame von Montsoreau«. Selbstverständlich ließ er sich einige Freiheit in der Gestaltung der Françoise de Maridor, die im Roman den Namen Diana trägt. Zunächst einmal wollen wir doch festhalten, dass nichts beweist, sie sei die Geliebte Bussy d´Amboises, des Gouverneurs von Anjou, gewesen. Weiterhin wurde dieser durch den neidischen Ehemann in einem anderen Schloß als dem von Montsoreau umgebracht. Die gute Dame söhnte sich im übrigen mit ihrem Gatten – im Roman ebenfalls gestorben – aus und lebte noch weitere vierzig glückliche Jahre, in denen er ihr nicht weniger als neun Kinder schenkte. Da hat Dumas uns ja einen netten Bären aufgebunden!

  • Office du tourisme: av. de la Loire, in der Innenstadt. T. 41 51 70 22, Fax: otsi@ville-montsoreau.fr, www.ville-montsoreau.fr. Recht dynamisch, so dass es an brauchbaren Auskünften nicht mangelt. Außerhalb der Saison im Rathaus: Tel.: 41 51 70 15.
  • Busverbindung: nach Saumur und Fontevraud.
  • Müde? Hungrig?

    Camping municipal de l´Isle Verte: am Loireufer. Tel.: 41 51 76 60, Fax: 41 51 08 83, isleverte@wanadoo.fr. Aufnahme von Mai bis September. Gut ausgestattet und schattig.

    La Cave du Saut aux Loups: Tel.: 41 51 70 30, Fax: 41 38 15 30. Von Saumur aus an der D 947, am Ortseingang von Montsoreau. Im Juni und September sonntagmittags geöffnet. Täglich geöffnet von Juli bis August, außer montags. Für Reisegruppen vom 1. März bis zum 11. November mittags nach Tischreservierung. Noch ein neues Restaurant im Fels, wie sie uns so gut gefallen. Am Rande der Champignonkultur dieses kleine Restaurant mit köstlichen, originellen Spezialitäten wie den »gallipèdes« Dies sind mit Rillette oder Andouille garnierte, überdimensionale Champignons. Dazu Crème fraîche oder Ziegenkäse. Wem das nicht reicht, der bestellt zusätzlich zart goldene Pilze aus einem Brotofen mit einem vorzüglichen roten Anjou. Zum Nachtisch ein leckerer Quark mit Brioche mit Calvados-Aroma – natürlich auch aus dem hauseigenen Ofen. Das Ganze runden der ausgezeichnete Empfang durch das junge Ehepaar, moderate Preise – ein gemütliches Ambiente und bei schönem Wetter auch Tische im Freien ab.

    Restaurant Diane de Méridor: 12, quai Philippe-de-Commines. Tel.: 41 51 71 76, Fax: 41 51 17 17. In der Nähe des Schlosses. Im Dezember, Januar und dienstags geschlossen. Ein Restaurant mit exzellentem Ruf und vernünftigen Preisen. In dem rustikalen, gemütlichen Speisesaal empfehlen wir dringend zu reservieren. In einer ruhigen Nebenstraße das dazugehörige Hotel.

    Sehenswertes

    – Schloß: ganzjährig geöffnet von 10-12h und von 14-18h. Dienstags und an Feiertagen geschlossen. Tel.: 41 67 12 60, Fax: 41 67 21 68, chateau-montsoreau@wanadoo.fr, www.chateau-montsoreau.com.

    Das Schloß wurde im Jahre 1455 von Jean de Chambes, einem Vertrauten Karls VII., erbaut. Sein elegantes Äußeres läßt den Übergang von der mittelalterlichen Burg zum Lustschloß erkennen. Es handelt sich um ein geschichtsträchtiges Bauwerk: die Tochter seines Eigners, Nicole, war die Geliebte des Bruders Ludwigs XI. und fand ein böses Ende. Ihre Schwester Hélène heiratete den berühmten Chronisten Philippe de Commines. Ein Jh. später organisierte ein anderer de Chambes die angevinische Bartholomäusnacht, bei der zahlreiche Protestanten um´s Leben kamen. Sein Bruder Charles wurde zum unfreiwilligen Helden Dumas. Im 17. Jh. verschrieb sich ein de Chambes der Geldfälscherei und mußte das Weite suchen.

    Noch 1820 stand das Schloß mit seinen Grundmauern im Wasser. Auch wenn es nach wie vor zur Loire hin defensiv wirkt, besitzt es ein elegantes Interieur. Insbesondere die Ehrentreppe im Renaissancestil mit fein verzierten Fenstern besticht durch ihre Eleganz.

    Der Innenraum: in der »Salle des Gardes« fallen zwei monumentale Kamine, die große Gemälde mit Waffen aus der damaligen Zeit einrahmen, ins Auge: Portraits Franz I., Heinrichs III., etc. sowie schöne Stiche und Gemälde mit Schloßmotiv. In der »Salle des bouteilles« sind handgeblasene Flaschen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zu sehen. Weiterhin stilvolle Aquarelle von Kirchen und Denkmälern in der Region sowie eine elegante Treppe, die dem Musée des Goums et des Services spéciaux au Maroc zugedacht war. Die Kommentare dürfen nicht allzu ernst genommen werden, beispielsweise vier Anführer der Berber im Halbkreis, die ihre Ehrerbietung erweisen und bei denen unablässig von Dissidenten gesprochen wird! Luxuriöse Säle mit Schmuck, Kostümen, Waffen und Zeichnungen. Ein Saal ist dem Gouverneur Algeriens zu Beginn dieses Jahrhunderts Lyautey gewidmet. In der zweiten Etage: wuchtige Kamine, Photos, Stiche von Schlössern der Region. Das Gebälk im Dachstuhl wurde von Schiffszimmermännern erstellt, die allein für Dübel zuständig waren und in der Zeit, als kein Schiff gebaut wurde, sich in den Schlössern verdingten. Der Turm bietet einen umfassenden Blick auf die Umgebung.

    – Erholsamer Streifzug durch die Straßen in Hanglage, gesäumt von zahlreichen alten Gebäuden aus dem 15.-17. Jh. Dies gilt insbesondere für die Rue Françoise-de-Maridor, Chemin de Coteau, Haute-Rue, etc. Stilvolles Fachwerkhaus nach der Rue du Sénéchal. Von der Höhe aus ist das Panorama über die Loire und das Schloß einfach bezaubernd. Alte Mühle mit Weinkeller in der Rue de la Tranchée.

    – Flohmarkt: jeden zweiten Sonntag von 9-19h am Quai de de la Loire.
    – Im Verkehrsamt liegt ein Prospekt über kleine Ausflüge in die Umgebung aus. Stadtführungen im Juli und August. Zahlreiche Sportmöglichkeiten: u.a. Kanu, Rudern, Windsurfing, Tennis.