Menetou-Salon
SANCERROIS UND PAYS FORT
Das Pays Fort im Norden von Bourges stellt die Grenze zwischen der auslaufenden Sologne des Berry und dem beginnenden, bergigeren Sancerrois dar, wo im Osten die weinbewachsenen Hügel des Cher und des Berry mit einer Loireschleife zusammenstoßen.
Zwei geographisch eng umschriebene Regionen, die jedoch reich an idyllischen Landschaften, Landerzeugnissen (Wein natürlich, aber auch Andouillettes und Ziegenkäse das Prädikat Chavignol stammt aus dieser grünen Gegend), Töpferdörfern (La Borne, Henrichemont), unbekannten (Maupas, Boucard, Blancafort) und einmaligen Schlössern (Menetou-Salon, La Verrerie) sind.
Erst die verträumten Nebenstraßen des Pays Fort, die sanften Rundungen des Sancerrois lassen uns das Haut-Berry wirklich kennenlernen.
MENETOU-SALON (18510)
Nur etwa zwanzig Kilometer nördlich von Bourges befinden wir uns an den Hängen des Sancerrois, wobei das Weingebiet von Menetou-Salon einen Wein mit verführerischer Blume hervorbringt.
Außer für seinen ausgezeichneten Weißwein ist das Dorf für sein Schloß berühmt, früher im Besitz Jacques Coeurs, dessen barocke Architektur sich eng an den Palais Jacques Coeur in Bourges anlehnt.
Müde? Hungrig?
Fremdenzimmer im Dorf: Einige sind ausgeschildert. Wir haben keines ausprobiert. Auskunft im Dorf. Zwei Gites:
Mercier Maurice: Les Prats, Tel.: 48 64 82 83.
Fraiseau-leclerc: 3 r Chat, Tel.: 48 64 88 27, Händy: 06 08 78 62 38.
Restaurant C´Heu L´ Zib: oben im Dorf, 2 rte Aix. Tel.: 48 64 81 20. Hier scheint die Zeit seit Ewigkeiten still zu stehen: Petroleumlampen, Kupfertöpfe, uralte Balken, rustikale Einrichtung und blankgescheuertes Wachstuch. Ein echtes Museum! Die Küche mit angemessenen Preisen ist im Kommen.
Sich umschauen
Schloß: im Dorf. Tel.: 48 64 80 54. Täglich geöffnet, außer dienstags, von Ostern bis Ende September von 10-12h und von 14-18h (letzte Besuchsmöglichkeit). Nur Führungen von einer Stunde Dauer.
Das Anwesen, eine ehemalige Festung, deren Ursprünge unendlich weit zurückreichen, wurde in der Folgezeit häufig verändert: im 13. Jh. fügte Robert de Sancerre Erkertürmchen an. Im 15. Jh. erwirbt Jacques Coeur das Schloß, angeblich, weil er dessen Wein vergöttert. Nachdem es durch verschiedene Hände gewandert ist, wird das Gebäude im 19. Jh. vollständig renoviert, allerdings in einem Stil, der sich an der Epoche Jacques Coeurs orientiert. Heute bewohnt das Schloß eine politische Persönlichkeit der Region, eine Erbin der Familie Arenberg, die früher mit den Talleyrands Verbindungen unterhielt. Der Besuch führt unter anderem durch eine Kapelle, ehrwürdige Bibliotheken, ein pompöses Speisezimmer, eine Sattelei. Weiterhin sind einige Kunstwerke und eine Sammlung alter Fahrzeuge ausgestellt.
Einige ortsansässige Winzer bieten Führungen durch ihre Weinkeller mit Probe.
Der Wald von Menetou mit seinen Wanderwegen ist das richtige für Erholungsuchende. An der D 11 Richtung Henrichemont.
CHATEAU DE MAUPAS
Wenige hundert Meter vor der Ortschaft Morogues, neun Kilometer östlich von Menetou an der D 59. Die Straße bis Parassy verläuft durch eine wellige Landschaft.
Einlaß von Juli bis September täglich von 10-12h und von 14-19h. Den Rest des Jahres an Sonn- und Feiertagen. Von Palmsonntag bis zum 15. Oktober geöffnet täglich von 14-19h. Vom 15. Oktober bis zum 15. November nur sonntagnachmittags geöffnet, Tel.: 48 64 41 71, Fax: 48 64 19 82.
Das nach wie vor bewohnte, historisch eher unbedeutende Schloß wurde im 15. Jh. für den Gouverneur des Berry gebaut auf einer Domäne, die zuvor im Besitz großer Adelsgeschlechter, darunter dem Sullys gewesen war. Besichtigt werden die Salons, eine alte Küche, Erinnerungsstücke an den Comte de Chambord aus dem Hause Bourbon, Gobelins und vor allem eine beträchtliche Sammlung Steingutteller, die beinahe neunhundert Stücke umfaßt.
Hinter Morogues, einem niedlichen Dorf mit typischen, alten Häusern und einer ungewöhnlichen Kirche aus Stein und rostfarbenem Ziegel mit achteckigem Glockenturm, wird die Straße immer malerischer. Wir durchqueren im Anstieg der D 46 Richtung La Borne Weinberge, Sonnenblumenfelder, einen Wald mit Farnkraut und fahren über zahlreiche Wasserläufe hinweg.