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Angers

Sehenswertes

Sich umschauen

Es empfiehlt sich, das Abonnement (Billet jumelé) zu einem moderaten Preis zu erstehen, mit dem das Schloß und sämtliche städtische Museen besichtigt werden können. In Angers ist der Stadtverwaltung, was freien Zugang zur Kultur für eine breite Öffentlichkeit betrifft, nichts vorzuwerfen.

IN DER INNENSTADT

–Schloß: place Kennedy. Zutritt von Mai bis September. Tel.: 41 86 48 77.

Zu Beginn des 13. Jhs wurde dieses Schloß unter dem heiligen Ludwig an der Stelle des früheren, gräflichen Schlosses aus dem 11. Jh. erbaut. An einem strategisch bedeutenden Ort diente es vor allem als Vorposten der französischen Kronlande gegenüber den Herzogen der Bretagne. Es zeichnet sich durch seinen fünfeckigen Grundriß mit siebzehn mächtigen Türmen aus: ein originelles Bauwerk aus polychromem Stein, der von der Vielfalt der Baumaterialien in der Region zeugt (Tuff, Granit und Schiefer). Vielleicht klingen hier auch die polychromen Mauerwerke der Römer durch.

Durch die breiten, in den Fels eingelassenen Gräben aus dem 15. Jh. floß wegen technischer Versorgungsschwierigkeiten verblüffenderweise nie Wasser. Während der Religionskriege im 16. Jh. befahl Heinrich III. den Abbruch des Schlosses. Sein Gouverneur, der darin einen fatalen Fehler erkannte, ließ die Dinge schleifen, hoffte auf einen Widerruf des Befehls und begnügte sich schließlich damit, den Türmen ihre Spitze abzuschlagen. Zu guter Letzt erledigte sich das Problem durch den Tod des Königs wie von selbst. Unter Ludwig XIV. diente das Schloß dann als Staatsgefängnis, in dem unter anderem der Finanzminister Fouquet geraume Zeit verbrachte. Im 18. Jh. und unter Napoleon wurden hier Kriegsgefangene, insbesondere zahlreiche Mitglieder der englischen Marine, eingekerkert.

Besichtigung

– Schloßkapelle: die zu Beginn des 15. Jhs unter Ludwig II. von Anjou errichtete Kapelle zeichnet sich durch ihre Breite und Geräumigkeit aus. An der Decke das Kreuz von Anjou, das, nachdem es in den Osten von Frankreich gelangt war, zum Lothringer Kreuz wurde. Hinten rechts die Hauskapelle der Schloßherren mit dreifacher Arkatur und einem großen Kamin, der es den Herren im Winter ermöglichte, der Messe beizuwohnen.

– Logis Royal: neben der Kapelle. Ein Bau derselben Stilepoche mit kunstvollen Wandteppichen aus dem 15.-16. Jh.: Dame an der Orgel, Engel mit den Instrumenten der Passion, Penthiselea, etc. Beachtung verdient auch das elegante, sternförmige Gewölbe über der Wendeltreppe König Renés. Es enthält seine Devise: »En Dieu en soit« so Gott will.