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Sehenswert

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Chateau de Valencay

Ausflug empfehlenswert

Sehenswertes

– Schloß: täglich geöffnet vom 15. März bis zum 15. November von 9-11.15h und von 14-18.15h. Im Juli und August von 9-18.15h. Nur Führungen. Die Führung dauert etwa fünfzig Minuten.

Das Schloß von Valençay gilt zusammen mit Schloß Chambord als eines der Vorzeigebeispiele für die Renaissance in Frankreich. Die Fassade des Ehrenhofes veranschaulicht auch die Anfänge des Klassizismus im Loiretal. Das Ganze beeindruckt durch die Dimensionen, bewahrt jedoch seinen Reiz durch seine Feinheit. Eine luxuriösere Inneneinrichtung ist kaum denkbar, ganz im Sinne der Effekthascherei Napoleons: pompöses Mobiliar (vorwiegend Empire, aber auch einige Stücke Louis XVI.), Kunstwerke quer Beet (Gemälde der Zeit, eine Sammlung Stiche, Skulpturen, Wandteppiche, Porzellan), Kronleuchter, Teppiche, etc.

Die Besichtigung führt durch die Kunstgalerie im Erdgeschoß, den »Grand Salon« mit jenem berühmten Tisch, an dem der Wiener Vertrag unterzeichnet wurde, den reizenden »Salon Bleu«, die Suite der Herzogin von Dino (Frau des Neffen Talleyrands, die dennoch seine Geliebte wurde, nachdem sie ihre Rivalin, die Princesse von Benevent, offizielle Frau Talleyrands, ausgeschaltet hatte!), das Schlafgemach und Kleiderzimmer Talleyrands voller Prunkgewänder. Außerdem ist das Schlafgemach des spanischen Königs zu sehen, der in diesem goldenen Käfig auf Befehl Napoleons sechs Jahre lang gefangengehalten wurde.

Hiermit ist eine der komischsten Geschichten in Zusammenhang mit dem Schloß verbunden. Eines Tages traten die Prinzen von Spanien im Exil mit ihrem gesamten Hofstaat über die Schwelle, und Talleyrand, der sich ihrer am liebsten gleich wieder entledigt hätte, mußte sie sowohl überwachen als auch ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten! Der Kaiser befahl seinem Minister sogar den Bau eines kleinen Theaters mit hundertfünfzig Plätzen zur Zerstreuung seiner erlesenen »Gäste«. Er soll im übrigen Talleyrand folgenden Wink mit dem Zaunpfahl gegeben haben: »Sollten die Prinzen einer Schauspielerin verfallen, wäre damit ein zusätzliches Mittel zu ihrer Überwachung gegeben ...« Schließlich kehrten diese heiklen Gefangenen nach Hause zurück, nachdem der Vertrag von Valençay unterzeichnet worden war und Ferdinand V. die spanische Krone zufiel.

– Schloßpark: täglich geöffnet von 9-12h und von 14h bis zum Anbruch der Dunkelheit. Im Sommer von 9-19h. Im Winter nur nachmittags. In dem weitläufigen, englischen Park tollen Strauße, Damhirsche, Enten, Lamas und tibetische Pfaue umher.

– Automobilmuseum: im Park. Es gelten dieselben Öffnungszeiten und dieselbe Eintrittskarte wie für das Schloß. Das Museum enthält etwa achtzig seltene Modelle, darunter die ersten Rennwagen und die Limousine des französischen Präsidenten Poincaré.

– Festival im Schloß: alljährlich von Mitte Mai bis etwa Mitte September; klassische Konzerte, Choräle, Theaterstücke, etc. Auch aufwendige Son et lumière-Veranstaltungen finden statt. Auskunft erteilen das Verkehrsamt und das Schloß.

– In der Stadt selbst ist eine merkwürdige Kirche mit Glockenturm in Form eines Burgfrieds zu bestaunen.

In der Umgebung

– Château de Bouges: achtzehn Kilometer südlich von Valençay, an der D 956, dann der D 34. Tel.: 54 35 88 26, Fax: 54 35 16 96. Von April bis Ende Oktober täglich geöffnet außer dienstags von 10h (im Juli und August ab 9h) bis 12h und von 14-18h (bis 19h im Juli und August). Im November und vom 16. Februar bis zum 31. März nur am Wochenende geöffnet von 14-17h.

Das anmutige Schloß Ludwigs XV. wurde oft mit dem kleinen Trianon in Versailles verglichen. Ein zum Träumen verführender Park von achtzig Hektar und französische Gärten umgeben es. Das Innere schmücken stilvolle Möbel und Kunstwerke. In den schönen Ställen sind Kutschen und Gespanne ausgestellt. Eine gewisse Zeit lang befand sich das Schloß im Besitz Talleyrands – schon wieder der! Heute ist es in staatlicher Hand.

– Levroux: zehn Kilometer südwestlich von Bouges. Das hübsche Städtchen ist noch stark vom Mittelalter geprägt. Vor allem die alte Stiftskirche aus dem 13. Jh. mit ihren Orgeln und dem Chorgestühl aus geschnitztem Holz lohnt einen Besuch.