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Saint-Laurent-de-la-Plaine

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Plateau von Mauges

SAINT-LAURENT-DE-LA-PLAINE (49290)

... wurde von den Aufständen in der Vendée besonders in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahre 1793 verlor es die Hälfte seiner Einwohnerschaft. In der Kapelle Notre-Dame-de-la-Charité, einem ehemaligen Wallfahrtsziel, das 1791 als »Brutstätte des Fanatismus« dem Erdboden gleichgemacht wurde, ist ein Glasfenster dem Lokalhelden Cathelineau gewidmet.

  • S.I.: 7 pl Abbé Joseph Moreau, im Musée des Vieux Métiers, Tel.: 41 78 24 08.
  • Busverbindungen: nach Angers, Saint-Georges-sur-Loire, Chalonnes, Beaupréau, Montigné-sur-Maine. Tel.: 41 70 11 60. Eine andere Linie fährt die Ortschaften Bourgneuf-en-Mauges und Montrevault an.
  • Sehenswertes

    Schönstes Museum der Welt

    – Cité des Métiers de Tradition: 7, place Abbé-Joseph Moreau. Tel.: 41 78 24 08. Vom 1. April bis zum 1. November täglich geöffnet von 9-12h und von 14-18h. Dies ist eines der fantastischsten Volkskunstmuseen überhaupt, das der Begeisterung Victor Perraults, eines Mannes im blühenden Alter von 72 Jahren, erwuchs sowie seines Teams, das er langsam für sein Werk gewinnen konnte. Vor dreißig Jahren (herzlichen Glückwunsch Victor!) begann er mit der Sammlung alten Schmiedewerkzeugs und kam auf den Gedanken, dass die junge Generation in deren Genuß kommen sollte, ehe sie beim Alteisenhändler landeten, damit dieses Handwerk, auch wenn es schon fast ausgestorben ist, nicht in Vergessenheit gerate.

    Die Originalität der Vorgehensweise der Förderer dieses Museums liegt jedoch nicht allein in der Präsentation der Objekte begründet. Auch deren Rahmen, das Dekor, muß stimmen. Daher sind die Gebäude, in denen Gegenstände und Maschinen ausgestellt sind, kleine Meisterwerke. Victor Perrault ist nämlich auch ein Zimmermann, dessen Hände nach wie vor nicht ruhen. Außerdem ist das Museum der Liebling des Dorfes, des Départements und vieler anderer Verehrer geworden. Der Strom von Leihgaben, Spenden und Lobesworten reißt nicht ab. Unter diesen Voraussetzungen konnte das Museum nur zu einem Erfolg werden. Es ist unmöglich, jeder Einzelheit gerecht zu werden, und außerdem wollen wir die ganze Freude nicht schon vorwegnehmen.

    Dennoch einige Höhepunkte des Museums, das von Jahr zu Jahr wächst. Zunächst eine symbolische Geste: den Eingang des Museums bildet das ehemalige Pfarrhaus aus dem 18. Jh., eines der zwei Häuser im Dorf, die den brandstiftenden Feuerkolonnen in der Zeit der Revolution entgingen. Der Besuch beginnt mit einem der Stickerei gewidmeten Raum, der dem ehrwürdigen Metier unserer Großmütter und ihrer Geduld Rechnung trägt. Hier findet sich eine ansehnliche Sammlung angevinischen Kopfschmucks. Die Abteilung Fotografie zeichnet die Geschichte des Fotos von der Daguerrotypie bis zur genialen Erfindung Eastmans nach. Es folgen Kürschnerhandwerk, riesige Posamentstühle und die Verarbeitung von Flachs. Beim Verlassen des Pfarrhauses fällt die Drehbühne des Theaters ins Auge, auf der die ersten Ausstellungen stattfanden. In der Straße des Handwerks wurden Geschäfte und Werkstätten des traditionellen Gewerbes nachgebildet: Schuhmacher, Seilmacher, Schmied, Ölmüller, Büglerin, etc. Das erste Dach des Museums beherbergt die alte Schule, eine Bauernstube, die Backstube, eine wunderschöne Sammlung an Keltern und Destillierkolben. Der Dachstuhl wurde im alten Stil ohne Nägel, aber mit wenigstens 600 Dübeln errichtet.

    Eine elegante Treppe aus dem 18. Jh. führt zu den Räumen des Holzgewerbes: Schreinerei, Wagnerei und Böttcherei.

    Das Schönste kommt aber erst noch: in einem Raum mit harmonischen Rundbögen wird die Geschichte des Brotes pädagogisch geschickt und poetisch kunstvoll quer durch die Jahrhunderte erzählt. Schaufelrad, Eisen- und Waldsäge erscheinen auf bestechende Weise authentisch – und alles ist funktionstüchtig. Auch der Scheunenraum birgt unglaubliche Maschinen, atemberaubende Gegenstände wie die Papiermühle mit Mühlstein aus Granit, der vierzehn Tonnen wiegt. Weiterhin eine pittoreske Ausstellung alter Traktorenmodelle.

    Zusammenfassend läßt sich sagen, dass die Konzeption dieses Museums uns die Sprache verschlug, wir starr vor Staunen waren angesichts eines der intelligentesten Museen, die uns je auf der Welt begegnet sind, in dem Didaktik, Vergnügen und Schönheit menschlichen Schaffens eine fruchtbare Symbiose eingegangen sind. Zwischen der Orbière mit ihrer verrückten, verspielten Kunst, die sich alle Freiheiten herausnimmt, und der »Cité des Métiers de Tradition«, einer fantastischen Ehrerweisung an das Können unserer Vorväter, hat das Anjou uns somit nicht wenige Überraschungen geboten.