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Chemillé

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Anjou

CHANZEAUX

Chanzeaux wird als das typische Grenzdorf zwischen dem Plateau der Mauges und dem Layon betrachtet, seit ein amerikanischer Soziologe in dem Dorf Studien über die französische Landbevölkerung anstellte. Zudem an der unsichtbaren Grenze zwischen Roylisten und Republikanern gelegen, erlebte das Dorf schwierige Augenblicke: darunter etliche Brände und Massaker unter seinen Bewohnern. Der Widerstand des Küsters Ragueneau und seiner Verbündeten im Glockenturm der Kirche blieb unvergessen. Der alte Glockenturm aus dem 13. Jh. allerdings überlebte. Zahlreiche Glasfenster rufen die Erinnerung an die Aufstände in der Vendée wach. Einige modernere bilden die wichtigsten Generäle ab. Über dem Portal ist eine geheime Messe zu sehen. Die Fresken im linken Seitenschiff gedenken der Ereignisse von 1794.

CHEMILLÉ (49120)

Chemillé, zwischen Cholet und Angers, erreichen wir über die N 160. Hier findet regelmäßig ein großer Rindermarkt statt, die Beknanntheit des Ortes ist jedoch vor allem in der Herstellung von Heilmitteln auf Pflanzenbasis begründet. Im Juli 1793 bekämpften sich hier Republikaner und Royalisten bis auf´s Messer.

  • Busverbindungen: nach Cholet und Angers über Saint-Lambert-du-Lattay: täglich etwa sechs Fahrten. Auskunft: Tel.: 41 88 51 22 oder 41 62 11 86.
  • Nächtigen und einkehren

    Auberge de l´Arrivée: 15, rue Gare, Tel.: 41 30 60 31, Fax: 41 30 78 45, de-l-arrivee.auberge@wanadoo.fr, www.auberge-arrivee.com. Außerhalb der Saison sonntagabends und samstagmittags sowie zwei Wochen im Januar oder Februar geschlossen. Dieses Hotel gegenüber des Bahnhofes – Gott sei Dank rattern nachts keine Züge durch! – erweist sich als geräumiges, herrschaftliches Haus und verfügt über elf saubere Zimmer, teilweise mit Fernseher. Der Speisesaal ist für eine schmackhafte, einfallsreiche, regionale Küche verhältnismäßig luxuriös. Menü zum Beispiel mit Meeresfrüchten, gedämpftem Lachs und Kliesche in Sauerampfer. Andere Menüs enthalten Hechtroulade in Morchelcreme, Entenfilet und Wachteln mit Orangenaroma, Zander, Lachs und Aal in herkömmlcher Art. Für Verwöhnte gibt es zwei teurere Menüs. A la carte: Quappenfrikassee und Langusten mit Basilikum, Zander und Lachs in püriertem Frosch und beurre blanc, überbackenes Gemüse, Millefeuille mit Himbeeren, etc.

    Sehenswertes

    – Jardin des Plantes médicinales: im Park des Rathauses. Tel.: 41 46 14 64, Ot-chemille@edr.fr. Eintritt frei. Ganzjährig geöffnet. In diesem Paradies der Düfte wachsen dreihundert Arten von Heil- und Gewürzpflanzen. Daneben sind in einem Gebäude die einzelnen Pflanzen erläutert und können erprobt werden.

    – Schloßruine: vom ehemaligen Schloß stehen noch das Fundament der Festungsmauer, die südliche Poterne und ein Tor mit Giebelbogen und seltenem Mauerwerk aus dem 13. Jh., das auch als Wabenmuster bezeichnet wird.

    – Eglise Notre-Dame: die heute zweckentfremdete Kirche stammt aus dem 12. Jh. Der elegante Glockenturm mit reichverzierten, großzügigen Fenstern und späterer Spitze ist ein Meisterwerk. Im Kircheninnern sind noch einige Spuren der Wandmalerei geblieben.

    – Eglise Saint-Pierre: diese Kirche bewahrte aus dem 12. Jh. lediglich den Glockenturm und das Portal mit Giebelbogen. Das Glasfenster im linken Querschiff erzählt die Episode des Paters der Aufständischen. Es handelt sich um d´Elbée, der mit seinen Truppen mauschelte, um das Abschlachten der republikanischen Gefangenen zu verhindern.

    – Chapelle de la Sorinière: zu den Besichtigungszeiten erteilt das Rathaus Auskunft, Tel.: 41 30 35 17. Diese Herrenkapelle aus dem 15. Jh. liegt drei Kilometer weiter östlich an der D 124. Die bildschönen Wandmalereien aus dem 16. Jh. zeigen die Anbetung der Könige und eine Krippenszene.