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Erkundungstour

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Trélazé

Sehenswertes - Ausflüge

Auf Erkundungstour

– Dolmen von la Bajoulière: in der Nähe des Dorfes Fontaine. Dolmenliebhaber dürfen sich diesen Ort nicht entgehen lassen.

– L´Orbière, espace d´Art plastique contemporain: in Saint-Georges-des-Sept-Voies. Tel.: 41 57 95 92. Täglich geöffnet vom 1. Mai bis zum 30. September von 11-20h. Den Rest des Jahres von 14-19h. Im Januar geschlossen. Im Ortskern von Saint-George hinter dem Altenheim die erste Straße links (Schild mit der Aufschrift »Blordière«. Am oberen Ende der Straße an der Kreuzung rechts und weitere 500 m.

Der Bildhauer Jacques Warminski hat hier im Anjou, in der tiefsten Provinz, ein unerhörtes Projekt gestartet: die Versöhnung des Menschen mit seiner Umgebung und der Kunst! Allein der Rahmen ist schon ungewöhnlich genug: ein noch zu Beginn unseres Jahrhunderts bewohntes Höhlendorf mit Spazierweg, der den Blick auf den Ort freigibt. Hier konnte der Künstler sicher den Traum eines jeden Bildhauers verwirklichen: die Bearbeitung unbegrenzten Materials in völliger Freiheit. Darüberhinaus dieses Material im Hohlraum gestalten, im Raum selbst Raum zu schaffen. Ja, den gesamten Raum für sich zu haben: Galerie, Amphitheater und Himmel. So wird der Tuff der Stein, aus dem das Meisterwerk hervorgeht: Tunnel und Korridore in nie dagewesener Form, eigentümliche Raumgebung. Und dennoch ist die Harmonie vollendet, zieht den Besucher, dem es den Atem verschlägt, unwiderstehlich hinab in den Maelstrom von Räumen mit außergewöhnlichem Echo. Im Freien ist das Vorgehen mit der »Erdschraube« dagegen umgekehrt. Dort ist alles Relief faszinierender Gestalt, das sich gen Himmel emporschwingt. Ein Wunder ist am Werk, Rohbeton wird luftig. Die Kunst hat ihn völlig verwandelt. Er ist sogar Farbe. An den Seiten dieses Amphitheaters in Form einer Skulptur könnten vergängliche Rohrobjekte als auch Sitze mit einer Rundumsicht angebracht werden.

Der Gedanke an Arcosanti (in viel kleinerem Format natürlich), dieser durch den Architekten Paolo Soleri für Arizona entworfenen Stadt der Zukunft, drängt sich auf. Jacques Warminski möge uns diese – vielleicht etwas übertriebene – Metaphorik verzeihen und aus unserem Begeisterungsrausch erlösen, aber sie bringt genau unsere Ergriffenheit und unser Kunstempfinden zum Ausdruck. Verehrte Leser (-innen) dieses originelle, lebensfrohe, verspielte Meisterwerk darf man sich nicht entgehen lassen. Diesem wunderbaren, in ganz Frankreich – und vielleicht ganz Europa – einmaligen, gelungenen Projekt muß einfach Ehre gezollt werden. Wer zudem einen Sonnentag wählt, den wird ein verführerisches, goldglänzendes Licht ins Erdinnere mit wunderschönen Schattenspielen begleiten. Wir denken, allen ist jetzt klar: die Orbière war einer der Höhepunkte unserer Reise.

– Eglise de Saint-Pierre-de-Vaux: die kleine, abgelegene Kirche auf einer bewaldeten Anhöhe besitzt ein Kirchenschiff aus dem 12. Jh. sowie eine sehenswerte, in Tuff gehauene Kanzel.

– Wassermühle von Sarré: an der D 176. 3 km von Gennes. Tel.: 41 51 81 32, Fax: 41 51 81 90, lauriou@ozemail.com.au. Die letzte der neun Mühlen des Bächleins Avort, die noch in Betrieb ist. Ihr Rad stammt aus dem 16. Jh. Besichtigung vom 1. Mai bis zum 30. September von 11-17h nach Voranmeldung.