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Der Indre entlang

Sehenswerte Dörfer

Wasserräder - Schlösser

Zwischen Montblazon und Azay-le-Rideau (ca. 25 km) sind nicht weniger als fünfzehn Wassermühlen und die gleiche Zahl an Schlössern oder Landsitzen (15.-17. Jh.), allein am Ufer der Indre zu verzeichen.

Jeder hat die Qual der Wahl. Schlösser wie das von Vosnes und von Alouettes zwischen Artannes und Pont-de-Ruan finden sich in einigen Erzählungen Balzacs wieder.

Im Ortskern von Monts, der aus dem 16.-17. Jahrhundert stammt, finden sich einige fotogene Häuser, gegenüber der Kirche findet sich ein Fachwerkhaus.

Artannes (37260):

Ein weiteres Schmuckstück. Von Monts kommend an der D 17 erheben sich schon das Schloß aus dem 15. Jh. und die wiederholt erneuerte Kirche, deren Glockenturm aus dem 12. Jh. stammt und deren Chor (13. Jh.) zwei Gewölbefelder im Rippenstil schmücken.

Von Pont-de-Ruan an der D 8 Richtung Thilouze. Im Dorf links Richtung Sorigny folgt man der Ausschilderung Château du Châtellet. Nach ca. 2 km taucht rechts ein kleines Schloß am Waldrand auf. Hinter der Hofeinfahrt – unglaublich, aber wahr – inmitten von Hühnern und Enten, das Schloß mit seinen vier vollständig erhaltenen Rundtürmen, dem Schloßgraben und der wurmstichigen Brücke. Und was verbirgt sich hinter seinem ebenso wurmstichigen Tor? Nichts, oder vielmehr eine grüne Insel und eine winzige, sich an den rechten Turm anschließende Kapelle. Erstaunlich ist, dass außer der Entstehungszeit, dem 15. Jh., nichts über dieses Schmuckstück zu erfahren ist. Zurück nach Thilouze und über die D 19 nach Saché.

Saché (37190):

Ein putziges Dorf mit nur wenigen Häusern, von denen die meisten jedoch bildschön sind (15.-16. Jh.). Schnell ist erkennbar, weshalb Balzac sich hier so wohlfühlte, dass er das Dorf in seinem Roman »Die Lilie im Tal« unsterblich machen wollte. Auch Alexander Calder, der berühmte, amerikanische Bildhauer und Erfinder der Mobiles, ließ sich in dieser Ecke, in Caillou am anderen Flußufer auf einer Anhöhe nieder. Eines seiner Werke schmückt den Dorfplatz.

– Das Schloß (Musée Balzac): geöffnet täglich von 9.30-18.30h im Juli und August, von 9-12h und von 14-18h (im Winter bis 17h) vom 15. März bis zum 30. Juni und im September. Mittwochs und im Dezember und Januar geschlossen. Tel.: 47 26 86 50, Fax: 47 26 80 28, sache@chateaux-france.com

Dieses Schloß aus dem 16. Jh., in dem Balzac vor seinem Leben in Paris Zuflucht suchte und auf die Inspiration wartete, hat ihm dennoch niemals gehört. Der Traum von einem Schloß ganz für sich alleine blieb für ihn, der unter seinen Schulden fast zusammenbrach, immer ein Wunschtraum.Heute muß er in seinem Grab ganz rot vor Freude werden: das Schloß von Saché ist als Museum, in dem die melancholische Atmosphäre naturgetreu bis hin zur Cafeteria nachgebildet wurde, schließlich das seine geworden. Bei den nächtlichen Theaterstücken im Sommer entsteht sogar der Eindruck, Balzac höchstpersönlich träte gleich in Erscheinung.

– Atelier und Haus Calders: am anderen Ufer der Indre. In Sablonnière rechts Richtung »Carroi« Im Atelier von Calder, inmitten von Weinbergen, treffen sich jedes Jahr Künstler aus der ganzen Welt. Wunderbarer Blick auf das Flußtal. Vorher lebte Calder im Schloß von Chevrière (18. Jh.), das links bei der Rückkehr nach Pont-de-Ruan am rechten Ufer entlang zu sehen ist (D 84).

Von Sablonnière nach Azay-le-Rideau führt die D 84 am Manoir de Bécheron (14.-16. Jh.) vorbei, dem früheren Wohnsitz des amerikanischen Bildhauers Davidson, in dem heute ein Ehepaar, das verrückt auf Pferde und die Jagd ist, Zimmer vermietet. Tel.: 47 26 86 26.

Etwas weiter das Château de Val d´Aulnay (16. Jh.) mit hübschen Erkertürmchen und danach eine der malerischsten Mühlen im Indretal, die Moulin Perré aus dem 15. Jh. mit bildschönen, steinernen Fensterkreuzen und Zinnentürmchen.