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Umgebung

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Montreuil-Bellay

Sehenswertes

Auf Erkundungstour in der Umgebung

Abtei von Asnières: an der D 761 auf halbem Weg zwischen Montreuil und Doué-La-Fontaine. Einlaß im Juli und August von 10-12h und von 14-18h (außer dienstags). Die Abtei entstand im 13. Jh. in idyllischer, bewaldeter Umgebung. Das Hauptschiff fehlt zwar, da es im 19. Jh. als Steinbruch diente, es bleiben jedoch der mächtige Glockenturm und vor allem Chor und Querschiff. Der Chor ist mit seinen acht, von zierlichen Säulen getragenen Gewölbeteilen ein Meisterwerk an Feinheit und Leichtigkeit. Wenige Überreste des urprünglichen, lackierten Steinbodens.

Eglise du Puy-Notre-Dame: wenige Kilometer westlich von Montreuil-Bellay eine ungewöhnliche Kirche im Stil des Poitou, die Liebhabern gefallen wird. Wegen einer der berühmtesten Reliquien, die von den Kreuzzügen mitgebracht wurden, war sie langezeit ein bedeutendes Wallfahrtsziel: sie soll den Gürtel der Jungfrau enthalten. Ludwig XI. war ganz verliebt in diese Kirche. Das Fundament des Glockenturmes stammt aus dem 13. Jh., der obere Teil aus dem 15. Jh. Die gemauerte Fassade des Portals ist stark angegriffen.

Zur Straßenseite ist ein falsches Portal mit sieben gotischen Stufungen auf schmalen Säulen sichtbar, darüber eine zauberhafte, früher polychrome Madonna, der das Jesuskind etwas zu zeigen scheint. Im Innern beeindruckt die harmonische Großzügigkeit des Schiffes mit angevinischem Gewölbe. Hauptschiff und Querschiff zieren blinde Arkaturen. Das Chorgestühl aus dem 16. Jh. ist ein wahres Prachtstück. Allein der Baldachin und die Ornamentik kamen im 19. Jh. hinzu. Besonders bemerkenswert sind jedoch die Darstellungen der Heiligen und der Apostel, insbesondere der heilige Petrus mit seinen Schlüsseln und der stark angegriffene heilige Georg sowie die weiblichen Figuren im vorderen Teil der ersten Reihe des Chorgestühls. Auch finden sich metaphorische Motive wie das der Trunksucht auf dem ersten Sitz rechts. Im rechten Querschiff hängt der Gürtel der Jungfrau, der die Geburtswehen erleichtern sollte. So ließ Anne von Österreich ihn sich bei der Geburt des künftigen Ludwig XIV. kommen. Auch Anne de Bretagne schwor auf ihn. Schön verzierte Tür und Verkündigung aus dem 17. Jh.

Méron: in der 4 km entfernten Industriezone von Montreuil-Bellay. Méron ist kein Muß, aber man sollte wissen, dass sich hier unter der Vichy-Regierung ein Konzentrationslager für Zigeuner befand, das unter der Leitung der Unterpräfektur von Saumur stand. Hier wurden auch »unerwünschte« Personen, insbesondere die Clochards von Nantes, interniert. Das ist noch nicht alles: Montreuil-Bellay wurde im September 1944 befreit, die Zigeuner ... erst im Januar 1945, um in anderes Lager verlegt zu werden und endgültig im Dezember desselben Jahres freizukommen. Obwohl die Anhänger des Faschisten Pétain im Jahre 1945 nicht mehr an der Macht waren. Jacques Sigot hat dies in seinem Buch vor kurzem aufgedeckt. 1988 wurde ein Mahnmahl zu Ehren der Opfer des Konzentrationslagers aufgestellt.