Dorf
Plateau von Mauges
Saint-Florent-le-Vieil
Kost & Logis
Camping de l´Ile Batailleuse: ein schattiger Campingplatz in schöner Lage am Fuße der Brücke, in unmittelbarer Flußnähe. Tel.: 40 83 45 01. Einlaß vom 15. Mai bis zum 30. September. Gute sanitäre Anlagen.
L´Hostellerie de la Gabelle: 12, quai de la Loire, Tel.: 41 72 50 19, Fax; 41 72 54 38, franck.redureau@wanadoo.fr. Kleines Provinzhotel im Ortskern, in der Nähe der Brücke. Im November geschlossen. Den feudalen Speisesaal prägt eine gedämpfte Atmosphäre. Die Bedienung ist tadellos, zurückhaltend und zugleich humorvoll. Die renommierte Küche zeichnet sich durch eine raffinierte Saucen aus. Zur Wahl stehen köstliche Menüs mit Fisch oder Fleisch und mit zwei Hauptgängen: Lachs in Blätterteig mit pürierten Meereskrebsen, überbackene Auberginen mit Tomatenpüree, sautierter Aal auf provenzalische Art, Zanderfilet in beurre blanc, Kalbsbries mit Senf, Schweinefleisch in Blätterteig mit Ananas, fritierter Fisch der Loire, etc. Verlockend ist auch das Tagesmenü, einschließlich Aperitif nach Art des Hauses und ein Glas unterschiedlichen Weines zu jedem Gang.
Sehenswertes
Eglise abbatiale: der größte Teil der Abteikirche stammt aus dem beginnenden 18. Jh. Turm und Schiff sind im traditionellen, klassizistischen Stil gehalten. Die Fassade mit ihrer Galerie und verziertem Frontgiebel ist dagegen von besonderem Gepräge. Das südliche Seitenportal aus dem 13. Jh. ist der einzige Überrest der mittelalterlichen Kirche. Das lichtdurchstrahlte Innere mit Tonnengewölbe strahlt große Nüchternheit aus.
Eine der Kapellen beherrscht das klassizistische, aber doch ergreifende Denkmal für Bonchamps, Gnade den Gefangenen, ausgeführt von David d´Angers. Der Bildhauer wußte Anmut und Großherzigkeit des Rädelsführers wiederzugeben. Dazu muß gesagt werden, dass dieser seine ganz besonderen Beweggründe hatte, da sein Vater sich unter den 5.000 Gefangenen befand, deren Hinrichtung Bonchamps verweigerte.
Eine elegante Treppe führt in die Sakristei mit hübschem Gewölbe. In der bemerkenswerten Krypta unter der Kirche entfalten Rippen, die auf Pfeilern mit zahlreichen Säulchen und Kapitellen mit Blumenmotiven zusammenlaufen, ihre ganze Pracht. In dem kleinen Museum befinden sich bestickte Stoffe, ein alter Reliquienschrein aus dem 17. Jh., religiöse Goldschmiedearbeiten, ein Speisekelch für die Hauskommunion, eine Statue des heiligen Yves aus dem 17. Jh., alte Meßbücher und eine kleine Glypothek.
Musée d´Histoire et des Guerres de Vendée: in einer ehemaligen Kapelle. Im Juli, August und September täglich geöffnet von 14.30-18.30h. Im Juni und Oktober am Wochenende von 14.30-18.30h.
Das kleine Museum zeichnet sich durch den hohen Rang der geschichtlichen Dokumente und Zeugnisse aus. Saint-Florent inspirierte etliche Maler, darunter William Turner. Das Museum enthält eine beträchtliche Sammlung an Stichen, Schiffsmodellen (Schiffe aus Tannenholz, Drachen, Kähne der Loire, etc.), die Kapitulationserklärung der Anführer der Aufständischen, ortstypische Trachten Verheiratete trugen Schwarz! Gemälde von Marie Sourice und Zeichnungen David d´Angers, eine seltsame Urteilsverkündung des Militärgerichts, in dem Stofflet Nicolas zum Tode verurteilt wird und die einfachsten Soldaten mit Berufsbezeichnung sowie dem Zusatz »Räuber« versehen werden, Bezugsscheine der katholischen und königlichen Armee, Waffen der Aufständischen (Sensen, Kanonenkugeln, Pistolen), den Hut Stofflets, Stempel der Oberhäupter der Armee der Aufständischen, eine kleine ornithologische Abteilung, ein merkwürdiges Halstuch der Auszubildenden beim Militär. Weiterhin Gemälde, die amüsante Vorfälle schildern, wie ein Huhn, das beim Nachbarn picken ging, ein Bauer, der weiter nach Wegstrecken und Zoll rechnet und »seinen Wagen von Hunden ziehen ließ«, etc.
Stadtrundgang: von der Esplanade bietet sich ein Panorama über die Loire und das Umland. Eine Säule gedenkt dort der Durchreise der Herzogin von Angoulême im Jahre 1823. Der Gang durch die zur Loire hin abfallenden Gassen ist ausgeschildert. Auf dem Friedhof ist eine kleine Kapelle aus dem 15. Jh. zu sehen.