Neues vom kleinen Nick
Neues vom kleinen Nick
Le petit Nicholas ist wieder da
Neues vom kleinen Nick | Diogenes Verlag | 637 Seiten | 24,90 Euro | von Rene Goscinny und Jean-Jacques Sempe
Gibt es jemanden, der ihn nicht kennt? Er, das ist "Le petit Nicholas", wie er in seinem Heimatland genannt wird. Deutschsprachige kennen ihn unter dem Namen "Der kleine Nick". Eine flotte Strichzeichnung von Jean-Jacques Sempé erweckt ihn optisch zum Leben. Sein literarischer Vater ist der geniale René Goscinny, dessen Name vor allem bei Comicliebhabern nostalgische Glücksgefühle auslöst.
Als hervorragender Kinderbuchautor schrieb er die humorvollen Geschichten des kleinen Nick, eine Art hektisches Tagebuch des kleinen französischen Schuljungen, das von den Abenteuern in der Schule oder den Querelen zu Hause handelt. Denn Nick ist ein ganz normaler Junge, einer der schlechtesten in seiner Klasse, wäre da nicht Chlodwig, denn der ist noch schlechter. Und da ist noch Georg, der hat ganz reiche Eltern und Otto, der am liebsten die ganze Zeit isst. Und Herr Hühnerfeld, der Aufsichtslehrer, den aber alle nur Hühnerbrüh nennen.
Die Welt des kleinen Nick ist der Heutigen gar nicht unähnlich, obwohl er nun schon seit fast fünfzig Jahren die Grundschule besucht. Vor 30 Jahren war dann der letzte Band erschienen und viele Kinder und Eltern auf der ganze Welt nahmen Abschied von den frechen Abenteuern. Kein Wunder also, dass jetzt von einer Sensation die Sprache ist. Denn nun, man kennt das ja bereits, wurde eine alte Kiste auf dem Dachboden des verstorbenen Künstlers gefunden. Und in dieser Kiste lagen jene 80 jungfräulichen Geschichten, die nun in diesem Band zusammengefasst sind.
Der Aussage, dass dies eine Sensation und ein Glück ist, kann ich nur beipflichten. Jedoch kam mir beim Lesen der altvertrauten Geschichten gelegentlich der Verdacht, ob die Manuskripte nicht vielleicht beabsichtigt in ihre Kiste geraten sind. Denn obwohl das Werk wirklich klasse und unbedingt lesenswert ist, fehlt ihm doch ein wenig von dem Esprit seiner Vorgänger.
Trotzdem - ein absolut unverzichtbarer Ausflug in die Vergangenheit, dank seines stabilen Einbandes auch "prima" für Kinder zum selber lesen!
MM
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