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Schloß

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Beliebtestes Schloß an der Loire

CHATEAU DE CHENONCEAU

Südlich von Amboise 8 km an der D 31 und dann links bei La Croix-en-Touraine und weitere 7 km.

Besichtigungen täglich von 9-19h vom 16. März bis zum 15. September, Anfang März und im Oktober bis 18h, im November bis 17h, im Winter bis 16.30h. Vom 15. Juni bis zum 10. September jeden abend gegen 22h »Son et lumière«, www.chenonceau.com

Berühmt für seine architektonische Schönheit als auch seine originelle Lage quer über dem Cher. Das Château de Chenonceau ist nach Versailles das am meisten besuchte Schloß Frankreichs. 1991 zählte es 850.000 Besucher im Vergleich zu 550.000 Besuchern der übrigen Schlösser der Loire insgesamt.

An der Kasse ist ein ausgezeichneter Schloßführer erhältlich, durch den man die Räumlichkeiten auf angenehmere Weise kennenlernt, als mit einem Führer, der seit zwanzig Jahren dieselbe Leier herunterbetet. Obendrein bleibt uns Zeit für die Dinge, die uns zu denken geben.

Chenonceau ist Schloß und Brücke zugleich. Dank dieses Doppelcharakters entging es im übrigen gleich zweimal seinem Untergang. Zunächst wollten die Bauern in der Revolution nicht die Brücke zerstören, über die sie den Cher überquerten. Im Zweiten Weltkrieg wurden dann sämtliche Schlösser der Loire bombardiert mit Ausnahme Chenonceaus, da man sich darin einig war, dass dieser Ort sehr viel mehr als nur eine Brücke darstellte, nämlich eines der bezauberndsten Schlösser Frankreichs. Zur Zeit der deutschen Besatzung bediente sich die Résistance nicht selten des Schlosses als Unterschlupf. In der Tat befand sich die Nordseite in der von den Deutschen besetzten Zone, die Südseite dagegen nicht. Der Cher bildete die Demarkationslinie.

Heute gehört das Schloß dem Schokoladenfabrikanten Menier. Wieviele Tafeln Schokolade mußte er wohl zum Erwerb eines solchen Kleinods verkaufen? Am rechten Ufer befinden sich ein heute freistehender, zylindrischer Turm aus dem 15. Jh. und das Château de Bohier, ein großzügiger, quadratischer Pavillon mit zwei Erkertürmchen, der von Thomas Bohier, Finanzbeamter der Normandie, um 1515 erbaut wurde. Die weitläufige Galerie an der Südseite wurde im Jahre 1560 von Philibert Delorme in schon fast klassischem Stil angefügt. Sie ist 60 m lang, zwei Etagen hoch und basiert auf einer Brücke mit fünf Bögen, die sich über die Gesamtbreite des Cher hinzieht. Zu dieser Zeit war Chenonceau im Besitz der damaligen Regentin, Katharina von Medici.

Schloßbesichtigung

– Salle des Gardes: italienische Majolikafliesen und flämische Wandteppiche des 16. Jh.
– Kapelle

– Schlafgemach Diana de Poitiers: flämische Wandteppiche aus dem 16. Jh. und die Rosenkranzmadonna, ein Murillo zugeschriebenes Gemälde.

– Cabinet Vert: mit alter Decke und einem Wandteppich von der Aude.

– Bibliothek verzierte Eichendecke: Andrea Del Sarto zugeschriebene »Heilige Familie«.

– Schlafgemach Franz I.: Mobiliar Ludwigs XIII. Vitrine mit Handschriften Diana de Poitiers von einem Maler der Schule von Fontainebleau, Archimedes von Luca Giordano,etc.

– Großer Saal: Mobiliar Ludwigs XIV. Das Rubens zugeschriebene Gemälde Jesus mit dem heiligen Johannes als Kind. Ludwig XIV. nach Rigaud. Ein Nattier zugeschriebenes Portrait der Madame Dupin, das Mignard zugeschriebene Gemälde Samuel Bernard, Banquier Ludwigs XIV.

– Die Privatgemächer enthalten kunstvolle Wandteppiche aus dem 16.-18. Jh.

Draußen in den Wirtschaftsgebäuden ein ganz passables Selbstbedienungslokal. Bedienstete in Kostümen der damaligen Epoche.

– Gleich daneben sind im nicht gerade überragenden Wachsmuseum die großen Persönlichkeiten, die das Schloß einmal bewohnten, zu sehen.

– Das Restaurant l´Orangerie im Park verlangt recht stolze Preise.
– Bootsfahrten im Schloßgraben und auf dem Cher werden abgeboten.