Noyant-La-Gravoyère
Nordwesten des Anjou
NOYANT-LA-GRAVOYERE
Noyant-la-Gravoyère beschert uns die bereits angekündigte »Mine Bleue«, die mehr noch als das Museum über den Schiefer und dessen Gewinnung das Kollektivbewußtsein einer Region und ihrer Einwohner verkörpert. Jahrhundertelang blühte hier das Geschäft mit dem Schiefer. Das an dieser Gesteinsart reiche Becken von Noyant erlebte einen kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Mine beschäftigte bis zu 750 Arbeiter. Andere fanden ihren Broterwerb in den Eisenminen der Umgebung. Noyant wurde 1936 stillgelegt.
Heute sind noch zwei Minen in La Pouëze und Misengrain in Betrieb. Wir verweisen alle, die für die Beschreibung der Schiefergewinnung etwas Zeit übrighaben, auf das Kapitel »Trelazé«. Der Gedanke dieses Museums bestand darin, den Erfahrungsschatz der Arbeitergeschichte zu bewahren und den perreyeux, den Arbeitern in den Minen, ein Denkmal zu setzen. Das Ergebnis ist atemberaubend. Hier erlebt man wahrscheinlich weltweit das einzige Son et Lumière 126 m unter der Erde. Auch die Nachbildung der Arbeiter, die den Schiefer über der Erde spalteten, erweist sich als aufschlußreich. Die Mine Bleue darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen!
Mine Bleue: La Gatelière, Noyant-la-Gravoyère, Tel.: 41 61 55 60. Geöffnet von April bis September täglich zwischen 10 und 17h. Warme Kleidung ist zu empfehlen.
La butte des Fendeurs: eine Nachbildung in Bild und Ton der Arbeitsstätte der »fendeurs«, die den Schiefer spalteten. Zwei Reihen Hütten enthalten sämtliche zur Schieferherstellung notwendige Werkzeuge und Maschinen. Ferner erfährt man alles über Sprache und Traditionen der Minenarbeiter.
Museum: im ehemaligen Heizraum sind alle möglichen Schiefersorten, Werkzeuge, verschiedenste Materialien, Modelle, technische Daten und erläuternde Tafeln ausgestellt. Ein ausgezeichnetes Video mit ergreifenden Szenen rundet den Besuch ab.
Minenbesichtigung und »Son et Lumière« eine Seilbahn transportiert etwa vierzig mit den Schutzhelmen der Arbeiter bewaffnete Besucher in 126 m Tiefe. Ein kleiner Zug fährt dann die immensen Schollen an. Wirklich beeindruckend!
In fünf Räumen stellen didaktisch gelungene Videofilme die Abbaumethoden in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts, die von Anekdoten angereicherten Traditionen und Bräuche vor. Ein unvergeßlicher Moment!
Anschließend bieten eine Bar und ein Schnellrestaurant ihre Dienste an. Auch regionale Erzeugnisse liegen zum Verkauf bereit. Eine kleine Bahn verbindet das Museum mit einem Freizeitpark, in dem sich ein Zeltplatz, ein Restaurant, ein Spielplatz und ein Strand befinden, sowie die Möglichkeit zu Wassersport, Reiten, etc. gegeben ist.
Zu guter Letzt noch einige sehenswerte Schlösser im Haut-Anjou.
In Pouancé: mächtige Festung aus dem 13.-15. Jh. Im Juli und August täglich geöffnet von 14.30-18.30h, den Rest des Jahres am Wochenende geschlossen. Tel.: 41 92 41 08.
Challain-la-Poterie verheißt eines der originellsten Schlösser im »Troubadourstil« ein Werk des Architekten Hodé aus dem 19. Jh. Die Moulin Ratz im selben Ort ist eine der letzten Windmühlen, die noch in Betrieb sind. Südlich von .i.Segré; ragt das ansehnliche .i.Renaissanceschloß von Raguin; in den hoffentlich blauen Himmel. Berühmt wurde es durch seine »goldenen Zimmer«. Von Juli bis Mitte September täglich geöffnet von 14-18h. Tel.: 41 94 14 83.
Musée du tracteur et du Matériel agricole: in der Domaine de la Petite Couère zwischen Chatelais und Nyoseau (an der D 71 nördlich von Segré). Tel.: 41 92 22 51, Fax: 41 61 16 64. Von Anfang Mai bis Mitte Oktober geöffnet sonntags und an Feiertagen. Im Juli und August täglich geöffnet außer montags. Hier trifft man außer auf die Nachbildung eines Krämerladens unserer Vorväter und einer Schulklasse auf eine beträchtliche Sammlung von Waschmaschinen. Neben dem Museum ein Freizeitpark.
Schließlich ist im Schloß la Ferrière in la Ferrière-de-Flée (8 km nördlich von Segré) eine niedliche Puppensammlung mit Accessoires zu begutachten. Einlaß vom 1. März bis zum 31. August an Wochenenden und Feiertagen von 14.30-18h. (Tel.: 41 92 16 69, Rathaus).