Gebäude
Angers
Sehenswertes - anderes Maineufer
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Abbaye du Ronceray: gegründet im 11. Jh. Sie verdankt ihren Namen einer in den Dornen (frz. ronces) entdeckten Madonna. Die heutigen Gebäude stammen aus dem 17. Jh. Hier befand sich die einzige Abtei Angers. Sie war den Mädchen aus adligem Hause vorbehalten. Heute beherbergt die ehemalige Abtei eine Schule für Kunsthandwerk. Von der Rue de la Laiterie gelangen wir in das Hauptschiff der Abteikirche, in der Wanderausstellungen zu sehen sind. In dieser Abteikirche mit ihrem langgezogenen Dach und einem Glockentürmchen ist das erste Beispiel für ein doppelt überwölbtes Schiff zu sehen, das Gewölbe hat sich jedoch auf Grund schlechter Verarbeitung verzogen. Von den Kapitellen aus dem 11. Jh. sind einige mit archaischem Scherenschnitt oder korinthisch verziert. In der nordwestlichen Ecke der Vierung befinden sich eine wunderschöne Flucht nach Ägypten mit beachtenswertem, elegantem Faltenwurf sowie Freskenspuren aus dem 12.-13. Jh. Ins Auge sticht auch die außergewöhnliche Wölbung der Seitenschiffe mit ihren breiten, transparenten Fenstern.
Église de la Trinité: die Kirche aus dem 12. Jh. beeindruckt durch ihr schwungvolles romanisches Portal mit fein gearbeiteten Stufungen. Links des Eingangs, an die Abtei gebaut, das Fundament des früheren Glockenturms mit oben einer Reihe blinder Arkaturen. Der Kontrast des Mauerwerks aus kleinen Steinen mit dem kunstvoll gehauenen Stein der Kirche fällt ins Auge. Das Innere enttäuscht dagegen etwas auf Grund der schwerfälligen Restaurierung im 19. Jh. durch eine ortsansässige Vertretung der Abteien. Der Hauptaltar von 1873 steht stellvertretend für das übrige: plumpe Imitation der Romanik mit wenig subtiler Farbgebung. Sehenswert ist dagegen die geschnitzte Hoztreppe zur Empore: ein Meisterwerk der Renaissance mit reicher Verzierung in vollkommener Harmonie mit dem schneckenförmigen Aufgang. Die Krypta ist im romanischen Stil gehalten.
Place de la Laiterie: diesen stilvoll restaurierten Platz säumen zahlreiche, elegante Fachwerkhäuser. Insbesondere der für einem Apotheker bestimmte Logis Simon Poisson (1582) 67, rue Beaurepaire: ein außergewöhnliches Fachwerkhaus mit verzierter Fußschwelle. In den Ecken in Form von Karyatiden die vier Tugenden des Apothekers: in der ersten Etage die Wissenschaft (Anspielung auf den Beruf) und der Wohlstand (Anspielung auf seinen Reichtum). Freundschaft und Liberalität in der zweiten Etage (eine barfüßige Frau in zerrissenem Kleid bietet Geld an). Ein stilvolles Eckhaus mit Ziergiebel an der Ecke zur Rue Pinte.
Hôtel des Pénitentes: 23, bd Descazeaux. Isoliert in einem überwiegend nichtssagenden Viertel stoßen wir auf ein Gebäude, das einen Besuch lohnt: ein eleganter Haupttrakt mit Erkertürmchen und steinernen Fensterkreuzen sowie fotogenen Fassadenfenstern im Renaissancestil. Zur Seite der Rue des Pénitentes ein von zwei Türmchen flankiertes Tor mit verziertem Vorbau.
Mont-de-Piété: 16, rue Beaurepaire. Geöffnet von 9.30-12h (donnerstags ab 10h). Montags geschlossen. Dieses Gebäude aus dem 15.-16. Jh., das wiederholt verändert wurde, ist ein im hinteren Teil eines Hofes verborgenes Kuriosum: reliefgebendes Bossenwerk umgibt die Fenster und Diamantenwerk die Tür. Der Hauch von Patina und leichter Verwitterung verleiht dem kleinen Hof seine besondere Ausstrahlung.