Sehenswertes
Preuilly-sur-Claise
Südliche Touraine
Was man gesehen haben sollte
Eglise abbatiale de Saint-Pierre: die Benediktinerabtei wurde in Preuilly im 11. Jh. gegründet, ihre Kirche stammt jedoch aus dem 12. Jh. Sie stellt eine Mischung der Romanik der Touraine (große Arkaden mit blinden Arkaturen und hohen Fenstern) und des Berry (kleine, blinde Arkaturen rund um die Außenfassade) dar. Ihr etwas schiefer Grundriß ist auf die Hanglage zurückzuführen, wodurch die Kirche im Laufe der Jahre konsolidiert werden mußte.
Auf dem Platz ist die Nr. 12 ein Haus aus dem 17. Jh., das im 18. Jh. teilweise erneuert wurde.
Petit musée d´Arts et Traditions populaires: am Fuße des Château du Lion (Musée de la Poterne) in einem Gebäudetrakt aus dem Mittelalter.
Einige sehenswerte, alte Häuser: aus dem 16. Jh. Rue Sainte-Mélaine; aus dem 17. Jh. Rue des Pavillons und Rue Saint-Pierre (Maison du Prêche calviniste), das Krankenhaus im ehemaligen Schloß von la Rallière, hinter der Kirche Saint-Pierre. Aus dem 19. Jh. mehrere Bauwerke von Alcide Créchet: insbesondere das Rathaus und weitere Gebäude auf der Place und in der Rue des Halles.
In der Umgebung
Wir erlauben uns einen kurzen Seitensprung ins benachbarte Département.
Château d´Azay-le-Ferron: 12 km östlich von Preuilly an der D 925. Tel.: 54 39 29 08, Fax: 54 39 25 12, tourisme-azayleferron@wanadoo.fr. Zutritt täglich (außer dienstags) von April bis September von 10-12h und von 14-18h. Im Oktober und März von 10-12h und von 14-17h (bis 16.30h von November bis Februar). Am 1. und 11. November, 25. Dezember und im Januar geschlossen. Eintritt frei für die Inhaber der »carte multi-visites«, die im Musée des Beaux-Arts in Tours erhältlich ist.
Ein kleines, nicht gerade bombastisches Schloß, das jedoch ein harmonisches Gesamtbild bietet und an dem sowohl Freunde der Architektur als auch von Gärten und antikem Mobiliar Gefallen finden werden. So gesehen hat es für jeden Geschmack etwas.
Die einzelnen Stilepochen lassen sich am besten vom französischen Garten aus ermessen: einen Turm (15. Jh.) mit Pechnasen und überdachtem Wehrgang verbindet ein Flügel aus dem 17. Jh. mit dem Haupttrakt (15.-16. Jh.) namens Pavillon François I. Rechts dieses Pavillons der Pavillon de Breteuil (18. Jh.). Die Inneneinrichtung besteht aus Möbeln aus dem 15.-19. Jh. Im Schlafgemach von Mme Hersent, der letzten Eigentümerin des Schlosses, prangt im Empirestil ein Bett mit Schwanenhals aus Antillenholz. Den Salon derselben Stilepoche schmückt eine Gipsbüste von Mme Michel, der armen, aber keineswegs weniger schönen Cousine Mme Récamiers. Grégoire Michel, ihr Gatte, trug den Spitznamen Michel l´Assassin, Michel der Mörder, wegen der dubiosen Weise, auf die er zu seinem riesigen Vermögen gekommen war, das es ihm unter anderem ermöglichte, im Jahre 1803 das Schloß von Azay-le-Ferron zu erwerben. Dreißig Jahre später tauschte er es gegen eine Leibrente ein. Der Salon im Stil der Restauration besitzt ein Intarsien-Parkett mit einer Rosette vom Anfang des 19. Jhs. Gemälde und Portraits runden auf gelungene Weise das Dekor der einzelnen Räume, die bewohnt zu sein scheinen, ab. Ein Saal ist allein Louis-François Cassas (1756-1827) gewidmet, der in Architektenkreisen für die unzähligen Pläne und Skizzen bekannt ist, die er von seinen Reisen nach Italien und in den Orient mitbrachte.