Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Dörfer

Body: 

DAS INDRE-TAL VON AZAY-SUR-INDRE BIS AZAY-LE-RIDEAU

Die Mühlen klappern an der Indre

Das Indre-Tal, landschaftlich genauso reizvoll wie sein Pendant, das Tal des Indrois, erschien uns eine Nuance aufgeputzter. Vielleicht hängt dies mit der größeren Zahl der Besucher zusammen. Wanderer werden jedoch begeistert sein: die Route GR 46 folgt gleichsam dem Flußlauf, und darüberhinaus gibt es noch etliche andere Wegstrecken.

Typisch für das Tal der Indre sind die unzähligen Wassermühlen von Azay-sur-Indre bis zur Loire. Sie sind heute zum größten Teil renoviert und in Restaurants, Gasthäuser, Haupt- oder Nebenwohnsitz umgewandelt und machen mit ihren blühenden Gärten die Wanderung zu einem einmaligen, unvergeßlichen Erlebnis. Dies ist jedoch nicht immer so gewesen: ihr Bau verursachte Veränderungen des Wasserstandes mit häufiger Überschwemmung der angrenzenden Wiesen. Die Archive des Départements enthalten eine Reihe Klagebriefe von den Fluten gegen Ende des 18. Jhs und zu Beginn des 19. Jhs geschädigter Anlieger.

Reignac-sur-Indre (37310):

An dieser Stelle verengt sich der Fluß. Der älteste Teil des Ortes am rechten Ufer konzentriert sich um Schloß und Kirche (Glockenturm 9.-10. Jh.). Natürlich besitzt auch dieses Dorf seine Wassermühle.

  • Fremdenzimmer: im Schloß selbst, Tel.: 47 94 14 10. Hier, in einem herrlichen Park, dem ehemaligen Besitz La Fayettes, der im 19. Jh. vollständig renoviert wurde, werden ganzjährig zwei Zimmer und zwei feudale Suiten mit eigenem Bad an Gäste vermietet. Hinzu kommt ein Antiquitätenhandel.
  • Fremdenzimmer: in Chemallé zwei Kilometer Richtung Courçay.
    Tel.: 47 94 10 48. In einem alten, ganzjährig geöffneten Gutshof aus dem 12. Jh. mit entspannter, freundlicher Atmosphäre befinden sich vier, gemütliche Zimmer mit eigenem Bad (mindestens zwei Übernachtungen) und preiswerte Zimmer mit vier, fünf, sieben, acht und neun Betten sowie gemeinsamen sanitären Anlagen. Der Wanderweg GR 46 ist ganz in der Nähe. Auf Wunsch mit Halb- oder Vollpension.
  • Weiter an der D 17 erreichen wir auf der anderen Flußseite das Dorf Courçay mit seiner Kirche (11.-12. Jh.).

    Cormery (37320):

    Ein kleines, für seine Abtei und seine Makronen berühmtes Dorf. Nicht nur im Reim gehen Abtei und Leckerei oft miteinander einher. Von dem 791 gegründeten, ehemaligen Benediktinerkloster stößt man im gesamten Ortskern auf Überreste, was dessen Größe verdeutlicht. Der mächtige Turm Saint-Paul (11.Jh.), ein ehemaliger Glockenturm und Portalvorbau der Abteikirche, überspannt die Rue de l´Abbaye. Im Innern führt eine Wendeltreppe in die erste Etage zu einem Gewölbesaal mit sechzehneckiger Kuppel. Eine der Fassadenseiten trägt geometrische Schildplattmuster. Am Fuße des Turmes das Priorat (15.Jh.) mit zierlichem Glockenturm. Zurück durch die Rue d´Abbaye Richtung Indre. Links das 30 m lange Refektorium (13. Jh.), an dessen Ende ein Flügel den Weinkeller enthielt. Von Courçay aus gesehen am Eingang der Stadt die Kirche Notre-Dame-de-Fougeray (12. Jh.) mit unterteiltem Tonnengewölbe um eine Pendentifkuppel. Besichtigungen vom 15. Juni bis zum 15. September von 7-19.30h.

  • S.I.: 13, rue Nationale, Tel.: 47 43 30 84, Fax: 47 43 18 73.
  • Kleiner, schattiger Campingplatz, geöffnet von Mitte Juni bis Mitte September. Tel.: 47 43 08 88.
  • Esvres:

    Von Cormery über die N 143 Richtung Tours, dann nach ca. 1,5 km links auf die D 17 Richtung Esvres und Veigné. www.ville-esvres.fr. Ein hübscher Weg führt durch den Wald hinunter nach Esvres. Einige Platten aus der Merowingerzeit sind in die Ostfassade der Kirche integriert.

    Wir befinden uns im Herzen des Anbaugebietes des Noble-joué, eines exquisiten Weines mit Prädikat Touraine, den sich schon Ludwig XI. in sein Schloß nach Plessis in der Nähe von Tours kommen ließ. Angesichts der allmählich mit dem Anwachsen der Stadt verschwindenden Weinberge, beschloßen 1975 einige Winzer zum Schutze der traditionellen Rebsorten und der Qualität eine Confrérie du noble-joué zu gründen. Er trinkt sich eher jung und gekühlt (8-10 Grad), als Aperitif oder zu weißem Fleisch oder Flußfisch.

    Zwischen Esvres und Montblazon verläuft die D 17 an der friedlich fließenden Indre entlang. Links und rechts wechseln sich Schlösser im Grünen mit zauberhaften, einladenden Wassermühlen ab.

    Veigné (37250):

    Am anderen Indreufer an der D 50.

  • S.I.: im Moulin de Veigné, Tel./Fax: 47 26 98 37. Hinter der Brücke links der Ortseinfahrt. Die Mühle von Veigné beherbergt auch ein Kulturzentrum, in dem verschiedene Veranstaltungen (Konzerte, Vorträge, Ausstellungen, etc.) stattfinden.
  • Camping de la Plage: am Flußufer rechts vor der Brücke. Tel.: 47 26 23 00, Fax: 47 73 11 47, camping.veigne@wanadoo.fr, http://campinglaplage.online.fr. In Betrieb vom 1. Mai bis zum 30. September. Ein weithin schattiger, gut ausgestatteter Campingplatz mit Schwimmbad, Fahrradvermietung und Strand.
  • Hotel Du Cheval Blanc: 25, rue Principale, Tel.: 47 26 01 83, Fax: 47 26 01 83. Ganzjährig geöffnet. Das Hotel verfügt über zwölf einfache, saubere Zimmer mit oder ohne Bad. Im Restaurant wird eine kreative, korrekte, üppige Küche zu Noble-joué aus dem Schnabelkrug serviert.