Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Sehenswertes

Body: 

Orléans

Viel zu sehen

Sehenswertes

– Cathédrale Saint-Croix: die im 16. Jh. von den Calvinisten demolierte Kathedrale wurde anhand der noch intakten beiden Gewölbefelder des Hauptschiffes wiederaufgebaut. Die Fassade ist ungemein fein gearbeitet. Die beiden 81 m hohen Türme gleichen aus mehreren Etagen bestehenden Torten mit den beiden letzten Etagen als – natürlich königlichen – Kronen. Die zentrale Spitze wurde nach dem Beispiel des Turms in Amiens errichtet. Das schlanke Kirchenschiff im Flammstil besticht durch seine Reinheit. Im Chor wundervolle Holzarbeiten aus dem 18. Jh. Die außergewöhnlichen Glasfenster zeichnen die Geschichte Jeanne d´Arcs nach. Das Untergeschoß besitzt archäologischen Wert. Einlaß von 8-12h, sonntags ab 9h, und von 14-19h. Die Türme sind begehbar. Am 7. und 8. Mai werden zum Fest Jeanne d´Arcs die Türme beleuchtet, und ein traditioneller Festzug beginnt hier.

– Musée des Beaux-Arts: pl Ste Croix. Tel.: 38 79 21 55, Fax: 38 79 20 08. Neben der Kathedrale. Zutritt täglich außer dienstags von 10-12h und von 14-18h. Das Museum enthält eine bedeutende Sammlung französischer Maler vom 16. bis zum 20. Jh., darunter Watteau, Boucher, Courbet, Boudin, Soutine und Gauguin (ein Teil seiner Familie stammte aus Orléans). Auch einige ausländische Berühmtheiten sind vertreten mit Tintoretto, Correggio, Van Goyen, Ruysdael und vor allem einem Meisterwerk von Velasquez, dem Apostel Thomas. Weiterhin eine Reihe leuchtender Pastelle aus dem 18. Jh., darunter jene des Portraitmalers Jean-Baptiste Perronneau.

– Hôtel de Ville Groslot: place de l´Etape. In der Nähe der Kathedrale. Täglich geöffnet außer samstags (wegen der Hochzeiten) von 10-12h und von 14-17h. Das im Jahre 1550 errichtete Rathaus ist eines der zahlreichen Bühnen, auf denen die Geschichte Frankreichs ihren Lauf nahm. Die Besichtigung führt durch den pompösen Ehrensaal, den Rats- und den Hochzeitssaal, in dem Franz II. in Anwesenheit seiner Mutter Katharina von Medici und trotz der Pflege seines Leibarztes Ambroise Paré verstarb. Später hielten sich hier Karl IX., Heinrich III. und Heinrich IV. auf, ohne jedoch ins Gras zu beißen.

– Hôtel Cabu: place Abbé-Desnoyers, Tel.: 38 79 25 60. Geöffnet täglich außer dienstags von 10-12h und von 14-18h (im Winter bis 17h). Dieses Haus im Renaissancestil hat nichts mit dem anarchistischen Zeichner gleichen Namens gemein. Es enthält die archäologische, ja historische Sammlung der Stadt. Unter den Schätzen, welche die Stadt ihr eigen nennt, befinden sich römische Bronzen in Tiergestalt.

– Maison de Jeanne d´Arc: place du Général-de-Gaulle, Tel.: 38 52 99 89. Einlaß von 10-12h und von 14-18h, nur nachmittags vom 3. November bis zum 30. April. Montags geschlossen. Lediglich eine Nachbildung des Hauses der kleinen Jeanne d´Arc mit Schriftstücken und Modellen zum Hundertjährigen Krieg sowie Episoden aus dem Leben der Jungfrau von Orléans.

– Ancien Evêché: 1, rue Dupanloup. Hinter der Kathedrale. Montags geschlossen. Das stilvolle Gebäude aus dem 17. Jh. mit mächtigem Vorbau, ein ehemaliger Bischofssitz, beherbergt heute die Stadtbücherei. Besonders sehenswert sind die Treppe und das Dekor aus dem 18. Jh. Im Garten mit Festungsruinen einen Blick auf die Apsis der Kathedrale werfen!

– Place du Martroi: Herz und Symbol der Stadt. Die Mitte des Platzes schmückt eine wohlproportionierte Statue Jeanne d´Arcs aus dem 19. Jh. Den Platz säumen Häuser aus dem 19. Jh. und an der Ecke die im 18. Jh. durch den Herzog von Orléans errichtete Kanzlei. Vor einigen Jahren brachten Ausgrabungen unter dem Platz Reste der Festungsmauer zu Tage, darunter die Porte Bannier, die jedoch nur in der Tiefgarage sichtbar sind. Der Platz gehört natürlich wegen der Terrassen (s. »Ein Glas trinken« und der angrenzenden Geschäfte zu den belebtesten in der Stadt.

– Rue Royale: sie verbindet die Place Martroi – in der Stadt auch Le Martroi genannt – mit dem Pont Georges-V. Als Durchstich aus dem 18. Jh. fehlt es der Rue Royale nicht an Würde mit ihren Arkaden und eleganten Fassaden. Die Brücke in der Verlängerung stammt aus derselben Zeit. Die Bogen und großzügigen Dimensionen (330 m Länge) sind für das Loiretal typisch.

– Centre Charles Péguy: im Hôtel Euverte Hatte, 11, rue du Tabour, in der Nähe der Maison Jeanne d´Arc. Tel.: 38 53 20 23, Fax: 38 62 59 24. Täglich geöffnet außer am Wochenende und an Feiertagen von 14-18h. Eintritt frei. Das Herrenhaus aus dem 16. Jh. schmücken Galerien mit Renaissancebogen. Das Museum zeichnet die Geschichte des Schriftstellers Charles Péguys, einem Kind der Stadt, nach. Péguy, im Jahre 1873 geboren, verliert schon früh seine Eltern, besteht jedoch die Aufnahmeprüfung für die Hochschule zur Lehrerausbildung. Er kämpft für die sozialistische Sache, wird Buchhändler und gibt die Cahiers de la Quinzaine heraus. Ferner hinterließ er zahlreiche Gedichte. Als überzeugter Humanist nahm er in der Dreyfusaffäre gegen die Antisemiten Stellung. Er entwickelte sich zum kompromißlosen Verfechter eines katholisch-mysthischen Traditionalismus und widmete mehrere Werke der Heiligen seiner Geburtsstadt – natürlich Jeanne d´Arc! – ehe er 1914 an der Front starb.

Das fesselnde Museum enthält zahlreiche Schriftstücke über den Menschen Charles Péguy wie auch seine Zeit. Eine schreckliche Geschichte: die Figur des Dichters am Eingang der Stadt soll im Jahre 1940 von der Kugel eines deutschen Soldaten genau an der Stelle im Kopf getroffen worden sein, an der Péguy den Einschuß 1914 nicht überlebte.

– Hôtel Toutin: 26, rue Notre-Dame-de-Recouvrance. Sonntags, montags und im August geschlossen. Nur der niedliche Hof mit seinen Renaissancebogen ist zu besichtigen. Im Haus von 1540 lebte der Diener des Sohnes von Franz I.

– Maison de Du Cerceau: 6, rue Du-Cerceau. Das Gemäuer aus dem 16. Jh. schmücken ein Tor mit Gravierungen und Säulen.

– Eglise Saint-Aignan: Square du cloître Saint-Aignan. Die Stiftskirche aus dem 15. Jh. wurde während der Belagerung der Stadt dem Erdboden gleichgemacht, unter Karl VII. und Ludwig XI. wieder aufgebaut und während der Religionskriege erneut beschädigt. Aus dieser Zeit bleiben der Chor und das Querschiff. Vor dieser Kirche standen hier jedoch schon andere Gotteshäuser, wovon die romanische Krypta aus dem 10.-11. Jh. zeugt. Das Verkehrsamt organisiert Besichtigungen der Krypta. Das riesige Untergeschoß läßt vermuten, dass die Kirche zu jener Zeit mit Saint-Martin in Tours die wichtigste in ganz Frankreich darstellte. Die Säulen mit Kapitellen zählen zu den ältesten der Romanik.