Romorantin-Lanthenay
Im Süden der Sologne
ROMORANTIN-LANTHENAY (41200)
Romorantin-Lanthenay, isolierte Hauptstadt der Sologne in einer wenig industrialisierten Region, gleicht dem Klischeebild von der französischen Provinz: ruhig und friedlich wie sie heute daherkommt, kann die Stadt dennoch auf industrielle Traditionen zurückblicken. Im 18. Jh. blühte hier die Wollverarbeitung und ermöglichte die Entwicklung Romorantins. Zwei Jahrhunderte früher war Romorantin-Lanthenay königliche Residenz gewesen: Franz I. hielt sich hier in Begleitung seiner Frau Claude de France, einem Kind der Region, auf.
Heute bummelt es sich angenehm an den Ufern der Sauldre im Südtteil der Stadt inmitten von Bäumen und altehrwürdigen Gebäuden.
Nützliche Adressen
Fest im Hinterkopf sollte man behalten, dass das Office jedes Jahr am letzten Oktoberwochenende die Journées gastronomiques de Sologne veranstaltet. Das darf sich niemand entgehen lassen: Probe und Verkauf der vorzüglichsten Erzeugnisse aus der Sologne.
Nächtigen und einkehren
Aufpassen: in der Stadt gibt´s nur wenige Hotels und die sind zudem häufig komplett. Deshalb: Reservieren!
Le Colombier: 18, place du Vieux-Marché, Tel.: 54 76 12 76. Vom 15. Januar bis zum 15. Februar geschlossen. Von den komfortablen Zimmern mit Telefon und Farbfernseher sind die zum Hof die besten. Doppelzimmer mit Dusche. Das ordentliche Menü enthält Spezialitäten aus der Sologne.
Astrotel: La Brigaudière, route de Selles, 41 200 Pruniers-en-Sologne. Tel.: 54 88 79 80. Dreihundert Meter von der südlichen Stadtausfahrt ein Kettenhotel, das wir wegen seines guten Preis-/Leistungsverhältnisses und als Rettungsanker in der Not, wenn alle anderen Hotels ausgebucht sind, empfehlen. Die Zimmer sind nichts Besonderes, aber sauber und verfügen über Bad, WC, Telefon und Fernseher. Zum Frühstück und Abendessen bedienten wir uns mit Vergnügen am Büffet.
Sich umschauen
Musée de Sologne: im zweiten Geschoß des Rathauses. Tel.: 54 95 33 66, Fax: 54 95 33 60, museedesologne@romorantin.fr, www.museedesologne.com. Außer dienstags und sonntagmorgens vom 2. Februar bis 31. Dezember täglich geöffnet von 10-12h und von 14-18h, sonn- und feiertags von 14-18h geöffnet. Das Museum verdankt seine Entstehung einer außergewöhnlichen Begebenheit: durch die Stiftung von Gegenständen aus etwa hundert Dörfern der Sologne konnten Szenen aus dem Alltagsleben nachgebildet werden, ein Bauernhof und die Volksbräuche in diesem einst so kargen Landstrich präsentieren sich dem Besucher.
Musée archéologique: rue de la Pierre. Tel.: 54 76 22 06. Im Carroir doré, in der Nähe des Rathauses. Zutritt nur im Juli und August von 14-19h. Eintritt: 10 F. Schon allein das Gebäude aus dem Mittelalter mit seinen geschnitzten Holzverkleidungen, dem Fachwerk, dem schiefen Dach und den kleinen Fensterscheiben ist einen Besuch wert. Im Museum sind Gegenstände aus der Frühgeschichte, Funde aus dem Mittelalter und der Römerzeit sowie eine Stein- und Mineraliensammlung ausgestellt.
Rue de la Tour und Rue du Grenier-à-Sel: weitere entzückende Häuser mit Holzverkleidung oder weinbewachsen wie das Hôtel de Rère aus dem 15. Jh. mit seinen eleganten Türmchen. Am Ende der beiden Straßen die Place du Château.
Schloß von Romorantin: heute beherbergt das Schloß die Unterpräfektur und ist daher nicht zu besichtigen. Franz I. verbrachte hier seine Kindheit und kehrte auch als König wiederholt mit dem Hof an den Ort zurück. Erzählungen zufolge soll hier ein glimmender Holzscheit ihm das Gesicht verbrannt haben, wonach ein Bart seine Narbe verdecken mußte.
Ganz begeistert von Romorantin beauftragte der König Leonardo da Vinci mit dem Bau eines neuen Schlosses und der Verschönerung der Stadt. Das Vorhaben wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt. Die Wahl für die königliche Residenz fiel auf einen anderen Ort: Chambord.
Square Ferdinand-Buisson: geöffnet von 8-20h. Ein angenehmes Plätzchen am Ufer der Sauldre. Über eine Brücke können die Ile de la Motte oder die Ile Marin mit ihren stilvollen Häusern erkundet werden.
Musée Espace Automobiles Matra: 17 rue des Capucins. Tel.: 54 94 55 55, Fax: 54 94 55 56. Einlaß ist das ganze Jahr von Montag bis Freitag von 9-12h und von 14-18h, samstags und sonntags ist von 10-12h und von 14-18h geöffent. Die Ausstellung von Fiats und Matras überrascht angesichts der ortsansässigen Firma nicht.