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Legende

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Berühmte Legende an der Loire

MONTARGIS (45200)

Montargis ist, als Hauptstadt des Gâtinais Orléanais, mit 15.000 Einwohnern nach Orléans die zweitgrößte Stadt im Département Loiret. Leider vernichtete eine Feuersbrunst zu Beginn des 16. Jhs diese frühere Residenzstadt. Zu allem Unglück wurde das im 18. Jh. stark in Mitleidenschaft gezogene Schloß ein Jahrhundert später dann völlig dem Erdboden gleichgemacht.

Montargis berühmte Kanäle indes überlebten und verleihen dieser von der Geschichte gebeutelten Stadt ihren eigenen nostalgischen Reiz.

Nützliche Adressen

  • Office du tourisme: Rue du Port, BP 223, 45202 Montargis. Tel.: 38 98 00 87, Fax: 38 98 82 01, offtourisme-agglomerationmontargoise@wanadoo.fr. Im Sommer täglich geöffnet außer sonntags von 9-12.30h und von 14-19.30h. Im Winter gelten dieselben Öffnungszeiten, das Office schließt nur dreißig Minuten früher.
  • Bahnhof SNCF: place de la Gare. Tel.: 38 07 61 66.
  • Fahrradvermietung: im Bahnhof SNCF.
  • Bootsfahrten auf dem Kanal von Briare: mit der »Ville de Châlette« Tel.: 38 85 35 99. Abfahrt in Châlette-sur-Loing, drei Kilometer von Montargis entfernt.
  • Naschereien aus dem Gâtinais

    Montargis wartet mit drei Spezialitäten auf: natürlich Honig, aber auch den »Praslines de Montargis« und den weniger bekannten, auf den ersten Biß merkwürdigen »crottes de chien«

  • Crottes de chien de Montargis: erhältlich bei Douceurs, 92, rue Dorée, Tel.: 38 85 09 76, Fax: 38 93 88 98
  • Praslinés: bei Marzet, 43 r Gén Leclerc. Tel.: 38 98 63 55, Fax: 38 93 28 60. Montags geschlossen. Achtung, diese köstlichen Süßigkeiten sind teuer. In dem gotischen Gebäude wird das Geheimnis dieses originellen Rezepts gehütet. Denn an diesem Ort – auch wenn das Haus neu aufgebaut wurde – hatte der Koch des Herzogs von Praslin, Minister unter Ludwig XIII., den glorreichen Einfall, geröstete Mandeln zu karamelisieren, die sein Herr dann den Damen zu Hof wie heute etwa Mon Chéris anbot. Der durch und durch skrupellose Herzog stahl dem Koch seine Idee, indem er ihr seinen Namen verlieh.
  • Der Hund von Montargis

    Für alle Besitzer eines Vierbeiners erzählen wir hier die schöne Geschichte von einem treuen Hund. Danach soll in Montargis nach dem Mord an einem Edelmann dessen Hund den Übeltäter auf Schritt und Tritt verfolgt und angegriffen haben. Die Behörden schöpften Verdacht und veranstalteten im Sinne der damaligen Zeit einen Kampf um Gerechtigkeit: der Verdächtige benutzt seinen Stock, der Hund seine Zähne. Da der Wauwau obsiegt, kommt der Mann vor Gericht, legt ein Geständnis ab und wird hingerichtet.

    Nun gehen die Meinungen auseinander. Die einen wollen, dass das Opfer Aubry de Montdidier und der Schuldige der Lehnsherr Macaire gewesen sei und verlegen die Handlung in die Regentschaft Karls V. Eine kompliziertere Version führt das Jahr 1414 ins Feld. Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht scheiterte in der Entführung Karls VI. des Wahnsinnigen. Er bringt sodann das Gerücht in Umlauf, die Königin sei Komplizin. Die nicht sonderlich vertrauenswürdige Isabeau de Bavière in ihrer Funktion als Schloßherrin von Montargis und François d´Auberchicourt, einer ihrer Lehnsherrn, bürgen für ihre Unschuld. Diese Aussage gibt den Ausschlag: der liebenswürdige Zeuge wird im Wald von Montargis ermordet. Seltsamerweise verfolgt sein Hund unermüdlich einen Gefolgsmann Johanns Ohnefurcht. Wie dem auch sei, der »Hund von Montargis« zählt heute zu den Helden der Stadt. Er besitzt sein eigenes Denkmal und sogar eine originelle Würdigung in Form einer Leckerei: den berühmten crottes de chien (»Hundepralinen« wörtlich Hundekot)!