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Schlösser

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Zauberhafte Schlösser der Loire

CHATEAU DE LA VERRERIE

Zwölf Kilometer westlich von Vailly-sur-Sauldre an der D 926, dann an der D 89. Tel.: 48 81 51 60, Fax: 48 58 21 25, info@chateaudelaverrerie.com. Vom 15. Dezember bis zum 15. Februar geschlossen. Den Rest des Jahres täglich geöffnet von 10-12h und von 14-19h.

Eines der Schmuckstücke auf den Spuren Jacques Coeurs und ein Muß im Haut-Berry ist das märchenhafte Schloß La Verrerie, ein Anwesen aus Ziegelstein mit Erkertürmchen am Rande eines Sees inmitten jahrhundertealter Eichen. Das schottische Königsgeschlecht der Stuarts, die von Karl VI. dieses Grundstück erhielten, ließ hier ein Schloß im Renaissancestil erbauen (s. auch unter Aubigny im Kapitel »Sologne berrichonne«. Zeugen dieser Epoche sind der stilvolle Hof und die Kapelle mit merkwürdig schiefer Spitze. Ein Jahrhundert später schmückten Fresken die Kapelle und eine wundervolle Arkadengalerie kam zum Haupttrakt hinzu.

Im 19. Jh. wuchs das Schloß um einen Flügel. Trotzdem bietet es bei der Ankunft ein geschlossenes Bild, dessen kunstvolle Architektur sicher Italien eng verbunden ist. Außer der gotischen Kapelle, dem Hof im Renaissancestil und dem Park sollten auch die zahlreichen Möbel, Wandteppiche, Gemälde, Skulpturen, etc. im Innern besichtigt werden. Besonders beeindruckend sind ein weitläufiger Salon mit Kamin aus der Renaissance, ein Billardzimmer, der Speisesaal, die Bibliothek – zwei der Besitzer waren Gelehrte – und eine italienische Loggia. Außer Erinnerungsstücken der Familie Stuart finden sich zahlreiche Gegenstände der Herzogin von Portsmouth, der Geliebten Karls II. von England – sie soll bildhübsch gewesen sein – welcher Ludwig XIV. das Schloß später schenkte.

Nächtigen und einkehren

Fremdenzimmer im Schloß: natürlich wie im Märchen, aber mehr als stolze Preise.

Auberge La Maison d´Hélène: im Park gegenüber dem Eingang zum Schloß. Tel.: 48 81 51 60. In der Saison täglich geöffnet außer dienstags. Die Küche in diesem hübschen Fachwerkhaus war früher ein Gedicht, heute ist das Niveau aber stark gesunken. Kleine Imbisse überwiegen bei lahmer Bedienung und überzogenen Preisen. Ein Jammer!

CHATEAU DE BLANCAFORT

Die Ortschaft Blancafort, vierzehn Kilometer nördlich von Vailly-sur-Sauldre an der D 8, liegt an der Grenze zum Haut-Berry, am Übergang des Pays Fort zur Sologne des Berry und zur Loire um Orléans (Gien und Briare sind ganz in der Nähe). Mit seinem Schloß fügt es sich jedoch in die Tradition Jacques Coeurs im Cher und in das Tal der Grande Sauldre, deren Wasser das Pays Fort speist, auf wunderbare Weise ein.

Sich umschauen

– Im Dorf: lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf die höchst merkwürdige Kirche aus dem 15. Jh. Der Glockenturm, der sich früher in der Mitte der Kirche befand, steht heute am Eingang! Das Schrägdach reicht bis zum Portal herunter. Die Straße, gesäumt von malerischen Häusern, diente in vergangenen Zeiten als Friedhof. Ein Nachbar erzählte uns, dass noch vor wenigen Jahren jedesmal, wenn eine Baugrube ausgehoben wurde, Särge und Skelette ans Tageslicht kamen!

– Schloß: an der Dorfeinfahrt von Vailly aus links. Tel.: 48 58 60 11, info@chateaublancafort.com, www.chateaublancafort.com. Vom 1. Juni bis 20. September täglich geöffnet von 10-19h. Vom 1. April bis 31. Mai und vom 1. Oktober bis 31. Oktober von 10-12h und von 14-18.30h geöffnet. Nur Führungen von etwa einer halben Stunde.

Das stolze Anwesen aus Stein und rosa Ziegel umgeben massive Türme. Hinter den Nebengebäuden erstreckt sich ein gepflegter, französischer Garten. Auf der anderen Seite führt eine Steinbrücke über den Schloßgraben in einen bezaubernden Hof, dessen Arkadengalerien an eine Hacienda denken lassen. Das ehemals befestigte Gebäude wurde im 15. Jh. für die Familie Boucard als Herrensitz errichtet. Es wird heute noch bewohnt. Die Inneneinrichtung besticht durch ihre Eleganz. Beachtung verdienen vor allem das Mobiliar aus dem 17. und 18. Jh., ein Wandteppich aus Aubusson, die Louis XIV.-Möbel im großen Salon, der mit flämischem Leder bespannte Speisesaal, eine Bibliothek völlig aus Holz sowie einige lauschige Schlafgemächer. Unter anderem ist hier ein Brief mit dem Siegel Ludwigs XIV. zu bestaunen.

In der Umgebung

– Argent-sur-Sauldre und Aubigny-sur-Nère sind ganz in der Nähe. Diese beiden Städtchen sollte man sich nicht entgehen lassen (s. Kap. »Sologne berrichonne«).