La Borne
Handwerkliche Hochburg an der Loire
LA BORNE (18250)
La Borne, dieses in Touristenkreisen allseits beliebte Dorf mit persönlicher Note und gastfreundlicher Bevölkerung, gilt als unangefochtene Hochburg der Töpferei im Berry. Die Töpfertradition reicht bis in die Römerzeit zurück. Wir befinden uns hier im Pays Fort, einer geologisch spannenden Region, welcher der lehmige und steinige Boden den Namen verlieh. Da der Boden sich für den Ackerbau nicht eignete, nahmen seine Bewohner die Erde, formten und brannten sie jahrhundertelang und wuchsen so von Handwerkern zu wahren Künstlern. La Borne verdankt seinen Ruf dieser Spezialisierung auf ein Gewerbe. Im 19. Jh., genauer im Jahre 1891, erlebt das winzige Dörfchen mit dreiundachtzig Töpfern sogar eine Blütezeit. Nach dem Ersten Weltkrieg geht es jedoch bergab: nur noch neun Töpfer arbeiten 1931 im Dorf.
In den sechziger und siebziger Jahren kommt es mit den Hippies und der Rückkehr zur Natur (im eigentlichen wie im übertragenen Sinn), insbesondere dank ausländischer Künstler, zu einem zweiten Boom. Denn die Töpferware, zuvor rein zweckorientiert hergestellt, konnte nicht mit den neuen Materialien für Haushaltsgegenstände konkurrieren. Daher wurde das Töpfern nun kreativer, ästhetische Gesichtspunkte rückten in den Vordergrund, und durch wirkliche Künstler erwarb sich die Töpferware den Ruf des Edlen, so dass La Borne heute über mehrere Galerien und sogar sein eigenes Museum verfügt.
Übernachten und Speisen
Gîte d´étape communal: La Borne, 18250 Henrichemont, Tel.: 48 26 70 04
Gîte d´étape et de séjour communal: Le Bourg, 18250 Neuilly en Sancerre, Tel.: 48 79 05 22
Gîte Morin Jean-Claude et Marie-Odile: 23 r Lac aux Fées, 18250 Henrichemont, Tel.: 48 26 71 23, morin.earl@worldonline.fr
Gîte Gressin Jean-Louis et Elisabeth: La Reculée, 18250 Montigny, Tel.: 48 69 59 18, Fax: 48 69 52 51, e.gressin@wanadoo.fr
Gite Herlin Thierry: Les Girardins, 18250 Neuilly en Sancerre, Tel.: 48 26 75 69, Fax: 48 26 98 56, christineherlin@hotmail.com
Gite Odile et Rémy Muzart: Le Chétif Moulin d´en Haut, 18250 Humbligny, Tel.: 48 69 50 72, remy.muzart@infonie.fr
Gite Evelyne François et Jean-François Turpault: La Bussière, 18250 Neuvy deux Clochers, Tel.: 48 79 43 06, evelyne.francois18@wanadoo.fr
Gite Lucette Molle: La Brosse Imbault, 18250 Neuvy deux Clochers, Tel.: 48 79 05 65, jml7860@club-internet.fr
Auch einige Hotels in verschiedenen Preislagen, zum Beispiel das Hôtel du Boeuf: 12 pl Henri IV, 18250 Henrichemont, Tel.: 48 26 70 58
Hôtel Restaurant du Soleil Levant: 15 r Bourgogne, 18250 Henrichemont, Tel.: 48 26 71 38, Fax: 48 26 93 44
Restaurant le Relais de Poste: Le Bourg, 18250 Neuilly en Sancerre, Tel.: 48 79 09 58
Sehenswertes
Musée »Potiers d´hier« in der ehemaligen Kapelle im Dorfkern. Zutritt am Wochenende und an Feiertagen von Ostern bis Allerheiligen von 15-19h, während der Schulferien täglich. Allein die Kapelle mit ihrem weißen Gewölbe und dem Keramikboden ist einen Besuch wert. Im lehrreichen Museum sind seltene Terrakottastücke mit Tafeln über die historischen Persönlichkeiten im Dorf ausgestellt. Weiterhin alte Gegenstände und Werkzeuge des Töpferhandwerks aus vergangenen Zeiten: Töpferscheibe, hölzerne Ziegelform, Winde und Schaufel, etc. Ein Video zeichnet die Geschichte des Töpferns nach.
Centre d´exposition und Maison des Potiers: neben dem Museum in der ehemaligen Dorfschule. Zutritt während der Schulferien und den Rest des Jahres am Wochenende und an Feiertagen. Im Sommer von 15-19h, im Winter von 14-18h. Eintritt frei. Als unabdingbarer Ergänzung des Museums werden in dieser ständigen Ausstellung die Werke der neuen Töpfergeneration vorgestellt, darunter einige originelle Kreationen, insbesondere jene aus der Werkstatt Boisbelle.
Im Dorf befinden sich natürlich zahlreiche Ateliers, Werkstätten und Galerien. Die Töpferwerkstatt des Künstlers Astoul zwischen Museum und der Kreuzung am Ortseingang sagte uns in La Borne mit am meisten zu.
Am Ortseingang gegenüber der Bar des Poitiers ein riesiges, farbenprächtiges Totem.
Cathédrale Linard in Neuvy Deux Clochers:, rechts an der Straße, 3,5 km von La Borne entfernt. Tel.: 48 26 73 87. Grundsätzlich täglich geöffnet, wer sicher gehen will, sollte sich jedoch vorher telefonisch erkundigen. Das stilvolle Haus, eine Art kleiner Ziegelpalast, umgibt ein Garten mit unzähligen bizarren Formen aus Glas und als Mosaik. Dahinter die »Kathedrale« eine unbeschreibliche Kultstätte. Im Moment noch ohne Dach (wie jeder weiß, nimmt der Bau einer Kathedrale geraume Zeit in Anspruch) stellt das monumentale Werk des provokativen Licht- und Maximalkünstlers A.M.J. Linard eine schwindelerregende Ansammlung von Mosaiken, Spiegeln und Ziegel dar. Dadaismus und die Kunst des katalanischen Architekten Gaudi, der in Barcelona selbst die hinreißende Kathedrale Sagrada Familia errichtete, klingen durch. Linard, dessen drei Vornamen bereits ein ganzes Programm oder einen Kalender abgeben, hat in sein spirituelles Meisterwerk einige Hinweise auf das Evangelium als auch die Namen einer Reihe Heiliger eingraviert und Jesus, dem er etwas ähnelt physisch natürlich wird gleich am Eingang angekündigt. Natürlich ist das alles nicht zu ernst zu nehmen eine gewisse Mediengefälligkeit wird spürbar aber das Ganze, Haus und Garten inbegriffen, wird nicht wenige unserer Leser mit Sinn für Verrücktes anziehen und die Skeptiker zumindest amüsieren ... Laut lachende Farben mitten auf dem Land!