Schloß/Museen
Montreuil-Bellay
Schloß - Museen
Sehenswertes
Das Schloß: Zutritt im April, Mai, September und Oktober außer dienstags von 10-12h und von 14-18h. Im Juni, Juli und August von 10-18h. Tel.: 41 52 33 06, Fax: 41 52 37 70, chateaudemontreuilbellay@wanadoo.fr. Die lehrreiche Führung dauer etwa eine Dreiviertelstunde.
Vom Vorläuferbau aus dem 11. Jh. blieben ein Teil der Ringmauer, der Schloßgraben, Barbakane und die Küche erhalten. Das Schloß wurde durch den Grafen von Anjou vom 15.-16. Jh. vergrößert, da dieser dem Lustschloß vor defensiven Aspekten den Vorzug gab. Bei der Besichtigung des ältesten Teils aus dem 12. Jh. stehen die relativ ursprüngliche Küche mit zentralem Kamin auf gotischen Säulen und Bogen wie auch die mächtigen Seitenkamine im Vordergrund.
Im kleinen Schloß (15. Jh.) befindet sich das Kolleg der Stiftsherrn in flämischem Stil. Das war ein Leben damals: vier Wohnungen mit eigenem Weinkeller!
Der neueste Teil, das Château-Neuf, wurde im beginnenden 16. Jh. errichtet. Das elegante Gebäude flankieren achteckige Türme, und sein Keller zeichnet sich durch ein kustvolles Rippengewölbe sowie das letzte Korbbogengewölbe im 17. Jh. aus. Die Decke des Speisesaales ist bemalt, die Balken enden mit kleinen, obszönen Gestalten (nackte, frivole Nonne). Der Wandteppich wurde aus Brüssel importiert, und das Mobiliar umfaßt sogar eine deutsche Ritterrüstung. Die kleine Hauskapelle zieren gut erhaltene, italienische Fresken aus dem 15. Jh. mit einfallsreicher Metaphorik: dem guten Schächer davonlaufendes Kind, kleiner Teufel des schlechten Schächers. Die Gewölbe schmücken musizierende Engel und eine Partitur, die wir leider nicht enziffern konnten. Polychromer Holzaltar mit der Geburt, der Heimsuchung, etc. In das Schlafgemach der Herzogin von Longueville lockte diese ihren Geliebten, den adligen Moralisten La Rochefoucauld. Der Schrank in der Sakristei ist ein echtes Prachtstück.
Großer Saal (Salle des gardes): genagelter Lederkoffer für die Hochzeit der Königin Margot, Reliquienschrein Jeanne de Valois, ein Wandteppich, auf dem, für seine Entstehungszeit selten, Rot und eine perspektivische Darstellung vorkommen. Darunter ein Möbelstück aus der Renaissance. Im Salon, in dem im 17. Jh. musiziert wurde, hängt ein Kronleuchter von Murano, darunter ist ein kupfernes Möbelstück mit Schildplatt-Intarsien zu sehen. Stilvolle Wendeltreppe.
Im Schloß werden ausgezeichnete, weiße und rote Saumurweine angebaut, die auf einer Weinprobe im Keller gekostet werden können.
Stiftskirche Notre-Dame: frühere Schloßkapelle aus dem 15. Jh. Der Glockenturm fehlt und wird durch eine einfache Turmspitze ersetzt. Mächtige Strebepfeiler. Das imposante Kircheninnere umfaßt 44 m Länge, 13 m Breite und 18 m Höhe sowie großzügige Fenster im Flammstil und eine polychrome Holzstatue der Jungfrau.
Musée de l´Artisanat et des Traditions: place du Marché. T. 41 52 34 44 und 41 51 70 73. Täglich geöffnet vom 1. März bis zum 11. Oktober von 10-12h und von 14-19h. In der Vorsaison mittwoch- und samstagnachmittags sowie sonntags von 10-12h und 14-18h.
Neben der Grange Dîmière, einem ansehnlichen Gebäude von 1428, in dem der Zehnt und andere Steuern zu leisten waren. Die unzähligen Werkzeuge und Haushaltsgegenstände spiegeln die Vielfalt der Handwerkskunst in der Region wider. Darunter der Blasebalg einer Schmiede aus dem 18. Jh., traditionelle Haartrachten, ein Friseursalon aus dem Jahre 1930, Arbeitsutensilien der Winzer, etc.
Musée Léandre: im Haus von Charles Dovalle, einem Dichter aus dem beginnenden 19. Jh. T. 41 52 48 46. In diesem stilvollen Gebäude aus dem 16. Jh. mit etwas späterer Fassade sind die Werke des Malers Léandre, eines berühmten Künstlers der Belle Epoque ausgestellt: Portrait, Lithographien, Plakate, Pastellmalereien, Buchillustrationen, etc.
Aquarium: 44, porte Saint-Jean. Tel.: 41 52 35 90. Im Juli und August täglich geöffnet von 10-12h und von 14-18.30h. Im April, Mai, Juni und September nachmittags geöffnet (außer montags).
Hier sind mehrere hundert Loirefische zu betrachten: vom Hecht bis zum Stichling über den Wels, der bis zu fünf Meter lang und bis zu 300 kg schwer wird, die Karausche, den Güster und alle Arten Karpfenfische, Lachsfische, etc. Nebenan ein kleines Volkskunstmuseum. In einem niedlichen, nachgebildeten Bauernzimmer sind Fayencen und Porzellan aus dem 18.-19. Jh. sowie verschiedene Werkzeuge ausgestellt. Außerdem ist in einem Diorama die lokale Fauna zu bestaunen.