Lappland – eine Region der Erde, die es ihren ständigen Bewohnern schwer macht. Mit winterlichen Durchschnittstemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, sommerlichen Mückenplagen, weiten Ebenen, aus denen sich sogar die Bäume zurückgezogen haben, und den extremen Lichtverhältnissen – sommers pausenlos hell, winters fast ständig in Finsternis - haben nur wenige Menschen sich hier dauerhaft niedergelassen.

Umso mehr zieht jene - wenn man von den Holz– und Bergbauregionen absieht - weitgehend unberührte Landschaft Reisende aus dem Süden an, die hier Erholung von der Zivilisation suchen. Mit Skandinavien – Der Norden ist im Reise Know-How Verlag ein Buch erschienen, das den Freunden jener zauberhaften Landstriche hoch oben im Norden Europas als zuverlässiger Ratgeber in allen Lebenslagen dienen möchte.

Entstanden ist das Werk aus dem Gedanken heraus, einen Reiseführer zu erstellen, der das Lappland aller drei teilhabenden Staaten – Norwegen, Schweden und Finnland – zwischen seinen Buchdeckeln vereinigt.

Auf knapp 460 Seiten haben die beiden Autoren und erklärten Lappland–Fans Frank-Peter Herbst und Peter Rump, der auch den Verlag führt, Informationen und Anekdoten zu allem gesammelt, was in Lappland von Interesse sein kann.

Beginnend mit einer Erklärung, was unter „Lappland“ eigentlich zu verstehen sei, geben sie praktische Tipps zu Fortbewegung, Ausrüstung und allen sonstigen Fragen des täglichen Überlebens in Lappland, wobei bei Themen außerhalb der Erfahrung der Hauptautoren auch freie Mitarbeiter zu Wort kommen.

Der darauffolgende Teil des Buches beschäftigt sich allgemein mit den drei Staaten, gibt grundlegende Informationen über Land und Leute sowie kurze Reiseführer zu den Hauptstädten – ein etwas abgelegener Exkurs, aber es ist ja durchaus nicht unwahrscheinlich, dass Lapplandreisende auf ihrem Weg nach Norden durch eine der skandinavischen Metropolen kommen.

Tier- und Pflanzenwelt werden beschrieben, ein umfassender und, wie ich finde, lobenswert aufgeklärter Artikel zum Volk der Sami fehlt ebenfalls nicht.

Es schließen sich sechzehn kurze Routenvorschläge an, gefolgt von einer alphabetischen Beschreibung der größeren Ortschaften im skandinavischen Norden. Im Anhang wird dann noch eine Übersetzung der häufigsten finnischen, schwedischen und norwegischen Beschilderungen geboten.

Die „Reise Know-How“-Reihe zeichnet sich insbesondere durch simples, aber ansprechendes und vor allem übersichtliches Design und ihr umfangreiches Arsenal an Hintergrundwissen aus. Die zahlreichen schwarzweißen Abbildungen und Fotos lockern die Textblöcke merklich auf. Aus eigener Erfahrung kann ich die Mitnahme dieses umfangreichen, aber kompakten und praktischen Reisebegleiters in den Hohen Norden nur wärmstens empfehlen.

UL

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