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Pitcairn

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Zuflucht der Meuterer

Kurze Geschichte der Bounty

Südpazifik - Schwieriges Sexualleben

Bewohner: 44
Sprache: Mischung aus Tahitisch und Country-Englisch
Größe: 4,3 Quadratkilometer

Vor vielen Jahren fuhr ein Schiff unter Kapitän Bligh von Europa nach Tahiti. Die lange Reise zehrte an Kraft und Nerven der Matrosen, doch in Tahiti lebten sie wieder auf, genossen die fünf Monate mit exotischen Früchten, paradiesischer Natur, freundlichen Eingeborenen. Als das Schiff schließlich wieder in See stach, herrschte natürlich Unmut darüber, das Paradies zu verlassen, weshalb Fletscher Christian am 28. April 1789 eine Meuterei anzettelte.
Kapitän Bligh wurde ab- und mit seinen Getreuen in ein Boot gesetzt, wo er seinem Schicksal überlassen blieb, aber es immerhin schaffte, nach dem Gedächtnis seine Leue 6700 km auf die Insel Timor zu navigieren. Die Meuterer dagegen ließen sich mit neunzehn Tahitianern am 15. Januar 1790 auf Pitcairn nieder, einer hübschen Insel im Südpazifik, zweitausend Kilometer östlich der Osterinsel. Neun Seemänner, acht tahitische Männer, zwölf Frauen und ein Kind suchten gemeinsam ein neues Leben zu beginnen, doch der Versuch trug faule Früchte, denn binnen kurzem starben fast alle Männer.

Ungefähr 2500 Nachkommen zählen die Meuterer, von denen die meisten auf Norfolk, einer australischen Insel, leben. Pitcairn nennen heute nur noch 44 Personen ihre Heimat, wobei die sich natürlich im Laufe der Jahrhunderte tüchtig veränderte. Noch immer erfreut sich das Auge an der üppigen Vegetation, doch gesellten sich Straßen und Gebäude dazu. Nicht einmal vor Errungenschaften der Moderne (Fernseher, Internet …) hat man Ruhe. Wasserklosetts kennt man dort allerdings erst seit 2003.

Besucher freuen sich über Temperaturen von neunzehn bis 24 Grad. Meist schippern sie nur für einen Tag zur Insel, wobei man - als Teilnehmer einer Kreuzfahrt - aufpassen sollte, das Schiff nicht zu verpassen. Wer länger bleibt, muss sich mit unregelmäßigem Schiffsverkehr begnügen, bei dem man nie weiß, wann der nächste Schiffer auf der Insel vorbeischaut.
Die Inselbewohner zahlen keine Steuern, doch leisten alle öffentliche Arbeit. Die meisten jüngeren wandern aus.
Ein Problemchen haben die Einwohner mit ihrem Sexualleben, denn "Sex ist wie Lebensmittel auf dem Tisch", was vor rund zehn Jahren zu einem aufsehenerregenden Prozess führte.

"Die Bounty", von Caroline Alexander, Berlin Verlag
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