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Elsass

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Urlaub am Rhein

Ottmarsheim und Thann

Elsässisches Wahrzeichen: der Storch

Wer die Aachener Karlskapelle bestaunen möchte, muss dazu nicht nach Aachen reisen. Tatsächlich genügt ein Besuch im französischen Ottmarsheim (Elsass), denn dort gibt´s ein Duplikat zu bestaunen: die Kirche "St. Peter und Paul".

Die achteckige Kirche ist Station der Romanischen Straße. Sie wurde im elften Jahrhundert erbaut und 1049 von Papst Leo IX eingeweiht, denn damals hatte die Stadt hohe politische Bedeutung als Mautort und Zentrum des Habsburger Besitzes.

Im 15. Jahrhundert wurde die Abteikirche durch Wandmalereien verschönert, 1726 durch eine Orgel des Klosters aus Lucelle.

Doch das Elsass weist natürlich noch weitere Touristenanziehungspunkte vor. In Cernay (Sennheim) entdeckt man z.B. einen Storchenpark, der sich dem Schutz des elsässischen Wahrzeichens widmet.

Die Einwohner von Thann übergeben jedes Jahr am 30. Juni drei Tannen dem Feuer, ein Brauch, der auf den heiligen Theobald (Thiebaut) zurückgeht. Ihm zufolge hat die Asche verbrannter Bäume wundersame Wirkung. Zu seinem Gedenken errichteten die Einwohner im vierzehnten Jahrhundert ein Münster mit 78 Meter hohem Turm. Die Glasfenster aus dem 15. Jahrhundert wirken besonders bei günstiger Lichteinstrahlung.

In Thann befindet sich übrigens eine Reliquie des heiligen Theobald, ein Ring, den ihm sein Diener auf dem Totenbett in Umbrien abstreifte. Auf dem Weg in seine Heimat rastete der Diener in Thann, doch als er weiterlaufen wollte, ließ sich sein Wanderstock nicht bewegen. Er löste sich erst, als der Graf von Pfirt (Ferette) versprach, dort eine Kapelle zu errichten.

Das größte französische Freilichtmuseum, das Ecomusée, befindet sich in Ungersheim. Es erzählt vom Leben der Menschen zwischen Mittelalter und industrieller Revolution. Über achtzig historische Gebäude lassen Besucher in eine vergangene Welt eintauchen: Bergfried, Weinstuben, Töpferei, Schule …Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Betreiber dem menschlichen Zusammenleben.

Am Rand des elsässischen Lautenbach warnt eine Kapelle vor der Sünde des Ehebruchs. Sie ist dem heiligen Gangolph gewidmet, einem Ritter, den seine Frau mit einem Pfarrer betrog. Die sich in einer Quelle schwarz färbende Hand der Untreuen verriet sie. So zog Gangolph nach Avalon, wo ihn der Liebhaber seiner Gattin ermoderte. Bereits im neunten Jahrhundert wurde Gangolph heilig gesprochen.

Wer mehr über die Liebe erfahren möchte, begebe sich nach Werenzhouse. Dort befindet sich in der alten Molkerei ein Museum (das kleinste französische) zu diesem Thema.

Nicht nur das Château de Pourtales ist ein beliebtes Ausflugsziel nahe Straßburg, sondern auch der es dortige Wald. Der lockt mit kunstvollen Gebilden, aber natürlich auch mit schöner Natur. Im Rheinwald erstrecken sich etliche Seen, an denen sich Vögel, Bisamratten, Schwäne, Enten und viele weitere Tiere tummeln. Auf einer Insel leben gar Tarpanpferde.

Vermutlich gaben die Kelten dem Elsass tausend Jahre vor Christus seinen Namen. "El" stand für die Ill, die diese Region 205 Kilometer weit, von Süd nach Nord, durchfließt. "Elsass" bedeutet somit "die an der Ill Siedelnden".