´Prinz Siddharta´ ist eigentlich ein Kinderbuch. Ich habe es auch schon als Kind gelesen, und war von der einfachen, aber berührenden Geschichte und den zauberhaften Bildern begeistert – das bin ich auch heute noch, und so würde ich es nicht als bloßes Kinderbuch „abstempeln“.

Immer mehr Menschen im Westen orientieren sich nach dem Osten, interessieren sich für die buddhistische Religion. Da man bei uns im Religionsunterricht aber kaum etwas über Buddhismus lernt, und viele Bücher für Anfänger nicht geeignet sind, ist der Einstieg schwer.

Da kommt diese charmante Geschichte über das Leben des Prinzen Siddharta gerade recht. Der amerikanische Buddhist Jonathan Landaw erzählt das Leben Buddhas in einfachen, kindgerechten Worten, die nichtsdestotrotz Erwachsene ebenso ansprechen. Von der Prophezeiung vor seiner Geburt über sein luxuriöses Leben im Palast seines Vaters, von seiner Entdeckung der Leiden der Menschen und seinem Schmerz darüber, von seiner langen Suche nach der Beendigung dieser Leiden, von der Meditation und schließlich Erleuchtung unter einem Baum, bis hin zu der Weitergabe seiner Lehren – von all dem berichtet Landaw mit so leichter Hand, dass man Siddharta eigentlich schon in klaren Bildern vor sich sieht.

So wären die Bilder der amerikanischen Buddhistin Janet Brooke eigentlich überflüssig – wären! Denn sie sind so poetisch, voller zarter Farben (sie fertigte zunächst Tuschezeichnungen an, die sie dann mit Wasserfarben kolorierte), dass sie einfach nur die perfekte Ergänzung der Geschichte sind. Phantasievolle Muster auf den üppigen Polstern des Palastes, liebevoll gezeichnete Menschen von fast ätherischer Schönheit, „Heiligenscheine“ in allen Farben des Regenbogens – Brooke zaubert mit dem Pinsel.

So sei das Buch all jenen empfohlen, die mehr über Buddhas Leben wissen möchten, die einen Einstieg in den Buddhismus suchen, oder die ganz einfach eine gute Geschichte mit schönen Bildern zu schätzen wissen!

HM

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