Allgemeines
Unabhängiger Staat Samoa
Allgemeine Infos
Landeskunde
Geographie:Die Samoa-Inseln (2900 km2 der unabhängige Staat, 197 km2 Amerikanisch-Samoa) liegen abgeschieden im Polynesischen Dreieck. Die nächsten Nachbarn sind Wallis und Futuna (französisches Gebiet) und die Tokelau-Inseln (neuseeländisches Gebiet) in ca. 400 Kilometer Entfernung. Zu den Fidschis sind es 900, zum Königreich Tonga 600 Kilometer. 2.600 Kilometer in südlicher Richtung findet sich Neuseeland, 3.800 Kilometer im Westen Australien. Hawaii im Norden ist 4.700 und L.A. stolze 8.000 Kilometer entfernt.
Die Kuppen eines enormen, 4.000 Meter hochragenden Unterwasservulkans bilden die Inseln, umgeben von Korallenriffen, die als Wellenbrecher dienen und vor Erosion schützen. Der höchste Gipfel ragt ca. 1850 Meter aus dem Wasser und macht den größten Teil der Insel, unbewohnbares Bergland, aus.
Deshalb ist Samoa vorwiegend an den Küsten bis ca. 10 Kilometer ins Inland oder entlang der alten Plantagenwege besiedelt. Das Innere der Insel ist unbewohnt und wird, soweit möglich, als Weide- und Anbauland genutzt.
Klima: Tropisch und praktisch konstant mit Temperaturen um die 30° C das ganze Jahr über. Nachts bei 22° C im August bis 25° C im Januar.
Regenzeit: Oktober-März, mit teils heftigen Regenfällen, Luftfeuchtigkeit um die 90% und drückender Schwüle.
Trockenzeit: April-September. Luftfeuchtigkeit ist geringer als während der Regenzeit und der Nordostpassat bringt kühlen Wind. Juli und August empfehlen sich als Reisemonate.
Größte Städte und ihre Provinzen:Samoa ist in elf politische Bezirke (itÅ«mÄlÅ) aufgeteilt. Diese sind in 41 Wahlbezirke (faipule) gegliedert. Insgesamt 310 Dörfer sind über die elf Bezirke verteilt, einschließlich der 45, die zur einzigen Stadt auf Samoa, Apia, mit rund 45.000 Bewohnern zusammengewachsen sind.
Weitere Bezirke (Hauptstädte und Bewohner):
Die Insel Upolu:
Tuamasaga (Apia, 83.191), A´ana (Falelatai, 20.167), Aiga-i-le-Tai ( Mulifanua, 4508), Atua (Aleipata at Saleaaumua, 21.168), Va´a-o-Fonoti (Samamea, 1666).
Die Insel Savai´i:
Fa´asaleleaga (Safotulafai, 12.949), Gaga´emauga (Samalae´ulu, 7108), Gaga´ifomauga (A´opo, 4770), Vaisigana (Neiafu, 6643), Satupa´itea (Gautavai, 5556), Palauli (Vailoa I Palauli, 8984).
Wichtigste Inseln: Manono Apolima und Namua (Namua Island Resort) sind die einzigen kleineren bewohnten Inseln.
Landessprachen: Englisch und Samoanisch. Tonganisch auf der amerikansich-samoanischen Seite.
Samoanisch
Deutsch-Samoanisch
- Guten Tag - Talofa
- Auf Wiedersehen- Tofa soifua
- Deutschland Siamani
- Ja - ioe
- Nein - leei
- Danke - Faafetai
- Bitte - Faamolemole
- Gern geschehen - Faafatai foi
- Wasser - vai
- Gewässer - vaivai
- Schnaps vai malosi
- Apotheke fale tala vai
- Was kostet? E fiat au?
- Gut - lelei
- Schlecht - leaga
- Eins- tasi
- Zwei - lua
- Drei - tolu
- Vier - fa
- Fünf/Hand lima
- Sechs ono
- Sieben - fitu
- Acht - valu
- Neun - iva
- Zehn - sefulu
- Zwanzig lua sefulu
- Hundert - selau
- Tausend - afe
- Computer - Komipiuta
- Eiscreme - Aisekulemi
- Bus Pasi
Religion: Schon der Satz, der im Wappen des unabhängigen Samoa geschrieben steht, lässt vermuten, dass Religion hier einen besonderen Stellenwert hat. Fa´avae i le Atua Samoa Samoa ist auf Gott gegründet. Der größte Teil der Samoaner, rund 99%, sind Christen. Jedes Dorf hat mehrere, oft sehr schöne und ansehnliche Kirchen. Beten, Sonntagsandachten, Kirchenchöre und Sonntagsschule gehören selbstverständlich zum alltäglichen Leben. In machen Gegenden herrscht gegen 18:30 sogar Ausgangssperre, wenn die Familien sich zum Gottesdienst versammeln.
Neben der Congregational Christian Church stellt die römisch-katholische Kirche die zweitstärkste Konfession dar. Andere Ausprägungen des Christentums, wie Methodismus oder Adventismus, werden jedoch auch praktiziert, genauso wie der Bahaismus. Überdies haben sich viele alte Bräuche und Mythen in weiten Teilen der Bevölkerung erhalten und existieren nach wie vor neben den Praktiken der offiziellen Religionen.
Kultur: Die sogenannte Faa Samoa, die samoanische Art zu leben, beinhaltet alles, was den Samoanern wert und wesenhaft ist. Dazu gehören die Regeln und Bräuche des gemeinschaftlichen Lebens mit Familie und Dorf, das Matai-System, Zeremonien, Tänze, Lieder, Legenden, der Stellenwert der Religion im Leben und die samoanische Sprache.
Zusammenhalt und Gemeinschaft sind äußerst wichtig, so dass üblicherweise mehrere Generationen unter einem Dach zusammenleben.
Das Matai-System: Es ist eine über lange Zeit entwickelte Form der Machtverteilung. Matai bedeutet so viel wie Häuptling, ist aber nicht direkt mit unserem Verständnis von Häuptling, sondern eher mit einem Adelstitel gleichzusetzen.
Matai ist, wer einen entsprechenden Titel oder Namen trägt, der entweder von den Vorfahren vererbt wird, welche einst nach einem Dorf, einer Schlacht oder einem besonderen Ereignis benannt wurden, oder zum Beispiel besonderen Gästen verliehen werden kann. Titel stehen vor dem Vor- und Familiennamen, wobei es nicht ungewöhnlich ist, mehrere davon zu haben. Dies kann den Status erhöhen, aber auch ein einziger Name mit großer Bedeutung kann zu großem Ansehen gereichen.
Um ein Matai zu werden, muss man jederzeit für seinen Matai da sein. Oftmals sind die ältesten Söhne oder Töchter dazu bestimmt, einmal die Nachfolge ihres Vaters anzutreten, nach deren Tod wird dann der neue Matai von weiteren Matais der Sippe gewählt. In den häufig aus bis zu 50 Personen bestehenden Familien gibt mehrere es Matais, deren Rang sich je nach Alter und Abstammung festlegt.
Aufgaben und Rechte eines Matai sind die Teilnahme an Versammlungen des Dorfrates (Fono), bei welchen ebenfalls die Gewichtigkeit des Namens für den Rang ausschlaggebend ist. An Bezirksversammlungen schließlich nehmen nur die bedeutendsten Matai der jeweiligen Sippen teil. Die Namen sind in zwei Gruppen aufgeteilt: Alii und Tulafale. Alii, deren Namen sich oft aus mythischer Zeit ableiten, sind die Ranghöchsten und treffen im allgemeinen die Entscheidungen, wohingegen der Tulafale der Sprecher ist, der die Entscheidung verkündet und dafür sorgt, dass sie durchgesetzt wird. Ebenso verhält es sich auf dem Fono: der Tulafale verkündet und diskutiert mit der Sippschaft die Themen, die die Dorfgemeinschaft betreffen, die Entscheidungen obliegen dem Alii.
Falls man sich allerdings nicht einig wird, spricht der Ranghöchste nicht etwa einfach ein Machtwort und fällt eigenmächtig eine Entscheidung, sondern man vertagt die Diskussion und versucht so, zu einem Entschluss zu kommen, der von allen akzeptiert wird.
Natürlich kann man sich als Matai auch mit Familie und Dorf anlegen und unter Verlust seines Gesichts ausgeschlossen werden, oder das Dorf schlichtweg verlassen und sich, bei Beibehaltung aller Rechte, aus der aktiven Politik zurückziehen. Im allgemeinen gilt dann, dass man dorthin nicht wieder zurückkehren kann. Da aber so ziemlich jeder Samoaner in anderen Dörfern weitere Familienmitglieder hat, können diese Obdach und Versorgung gewähren.
Es lässt sich sagen, dass der Stand und Ruf eines Matais von der Größe seiner Familie bzw. Gefolgschaft abhängt. Ein Kriterium für die Qualität einer Familie war lange Zeit die Anzahl der Ie-Togas, die diese besaß. Dies sind feine, handgewebte Matten, die oft in jahrelanger Arbeit fertiggestellt werden. Es wird davon ausgegangen, dass, je mehr Matten eine Sippe besitzt, diese auch desto mehr fleißige Hände vorzuweisen hat. Die Ie-Toga erfüllen zwar keinen weiteren Zweck als den zeremoniellen Nutzen, trotzdem sind sie eine Art Statussymbol für Matai. Das System hat sich heutzutage allerdings etwas geändert, da viele Familienmitglieder nicht mehr im Dorf, sondern in Neuseeland und den angrenzenden Ländern wohnen. Diese fertigen selbst keine Matten mehr an, sondern schicken Geld an die Familie, welche davon neue Ie-Togas kauft. Die Funktion der Artefakte als Symbol für die Größe einer Familie ist so erhalten geblieben.
Auch heute haben die Namen der Matai einen großen Einfluss auf das Leben in Samoa und es ist immer noch erstrebenswert, einen solchen Titel zu haben. Im übrigen können auch Frauen den Titel bekommen, entweder weil sie sich schlichtweg als würdig erweisen, weil kein geeigneter Nachfolger zu Verfügung steht oder weil sie sich besonders durch ihre Stellung oder ihren Beruf auszeichnen. Für Themen, die speziell Frauen betreffen, bekleiden übrigens die Frauen der jeweiligen Alii und der Tulafale die entsprechenden Positionen. Verliert oder verstirbt der Mann allerdings, verliert in diesem Fall auch dessen Frau ihr Amt.
Die Taupou Jede Famile hat auch mindestens einen Taupoutitel. Die Taupou ist die Tochter eines Alii. Sie tanzt bei Zeremonien den Eröffnungs- oder Abschiedstanz, bereitet den Kava nach einer bestimmten Art zu und wurde, zumindest früher, mit einem möglichst ranghohen Matai verheiratet. Sie hat die rein zeremonielle Funktion, durch ihre Anwesenheit den Treffen der Matai mehr und größere offizielle Wirkung zu verleihen.
Nationalfeiertag: 1. 06. 1962, Unabhängigkeitstag
Kleiderordnung: Die Kleidung sollte generell gepflegt und sauber sein. Nacktheit in der Öffentlichkeit unbedingt vermeiden, auch als Mann. Oben Ohne ist absolut inakzeptabel, ebenso wie das Zurschaustellen von Tangas und knapper Badekleidung. Frauen tragen lieber einen Badeanzug, Männer getrost Badeshorts. Auch sonst ist zu freizügige Kleidung zu vermeiden. Er sollte mit Hemd unterwegs sein, abends, in der Kirche oder bei anderen besonderen Gelegenheiten, immer auch mit Krawatte. Für sie sind mindestens knielange Röcke und in Gesellschaft generell schicke Kleidung angebracht, wobei kurze Ärmel und Shorts auch immer in Ordnung sind. T-Shirts hingegen sind mehr Freizeitbekleidung und gehören an den Strand (direkte tropische Sonne ist sehr stark, auch viele Einheimische baden mit Shirt!) oder nach Hause. In der Stadt oder zumindest in Dörfern kann sowohl von ihr als auch von ihm ein Lavalava getragen werden, (am besten mit etwas darunter, falls das Tuch sich selbstständig macht).
Elektrizität: neuseeländische/australische Norm. 120/230 V 60Hz. In Amerikanisch-Samoa gelten US- Normen, 110V 50Hz.
Steckdosen: Es empfiehlt sich, einen Adapter mitzubringen.
Trinkgeld: Wie überall auf der Welt freut man sich auch hier über Trinkgeld. 10% sind der übliche Wert.
Shopping: Da Massentourismus auf Samoa ein Fremdwort ist, fällt die Auswahl an Souvenirs nicht so groß aus wie anderswo. Trotzdem gibt es Schmuckstücke, Matten, Schalen und andere Gegenstände, die auch in einheimischen Haushalten einen Platz finden. Im großen und ganzen findet man alles, was man braucht, auf dem Markt oder in einem der vielen kleinen Geschäfte, die an jeder Ecke zu finden sind (Geöffnet von 6-20 Uhr, manche auch länger, sogar sonntags oder 24/7).
Fugalei Markt, Apia neben dem Busbahnhof, rund um die Uhr geöffnet, nachts allerdings mit wenig Angebot. Tagsüber kann man hier Obst, Gemüse, Souvenirs und Essen erstehen.
Der Fischmarkt am Flea Maketi, frischer Fisch direkt vom Boot täglich bis 11 Uhr.
Flea Maketi an der Beach Road, der Markt für Kosmetika, Kleidung, Küchengeräte, Souvenirs und Essensstände. Mo-Fr 6-16:30 Uhr, Sa 6-13:00 Uhr.
Außerdem sind noch das Molesi und der Chan Mow Laden zu erwähnen, ebenfalls an der Beach Road gelegen. Sie bieten von Mo-Fr 8-16:30 Uhr und Sa 8- 13 Uhr alles, was man an Kleidung, Lebensmitteln usw so braucht.
Supermärkte gibt es nur in Apia. Diese sind gut sortiert, allerdings fast ausschließlich mit teuren Importwaren. Im Zentrum findet man unter anderem auch das CCK, wo sich zu günstigen Preisen allerlei Neu- und Secondhandkleidung erstehen lässt.
Hinweis: Viele Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände, wie zum Beispiel Sonnencreme und Mückenschutzmittel, aber auch Kleidung usw. werden aus Neuseeland importiert, weshalb manche Artikel, im Verhältnis zu den sonstigen Preisen, nicht gerade günstig sind. Somit bietet es sich an, entsprechendes schon von Zuhause mitzunehmen.
Restaurants: Außerhalb der Hauptstadt gibt es nur in den Hotels und Anlagen Restaurants. Ansonsten findet man in den dicht besiedelten Gebieten reichlich Stände usw. an denen man auf kulinarische Erlebnisreise gehen kann, sei es beim BBQ, Fisch (in allen nur erdenklichen Variationen), chinesisch oder indisch inspiriert oder samoanischen Speisen wie dem OKA, einer Kokosnusscreme mit Fisch- und Gemüsestücken.
Natürlich werden auch Freunde der europäischen Küche fündig, da Apia einige Pizzerien vorzuweisen hat. Die Restaurants sind meist von früh bis ca. 22 Uhr geöffnet, abgesehen vom McDonalds, der um Mitternacht seine Türen schließt.