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Metz

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Kaiserviertel als Weltkulturerbe?

Geschichte der Stadt

Kathedrale St. Etienne in Metz

Einwohner Stadt: 130 000
Einwohner Ballungsgebiet: 280 000

Dem Namen "St. Etienne", heiliger Stefan (einst ungarischer König), sind viele Kirchen gewidmet, so z.B. auch die im französischen Metz. Vor nahezu acht Jahrhunderten begann man mit dem Bau; die Einweihung fiel ins Jahr 1522. Nun beeindruckt die Kathedrale durch tolle Baukunst: 42 Meter hohe Seitenwände, Glasfenster von 6500 Quadratmetern (weltweit größte kirchliche Glasfläche), je 424 Quadratmeter große Glasfenster an den Querschiffen … Mitwirkende Künstler waren u.a. Marc Chagall, Hermann von Münster, Jacques Villon.

Ihre große Helligkeit verleiht der Kirche den Namen "Laterne Gottes", so wie man auch Metz als "Stadt des Lichts" bezeichnet. Ursache sind Tausende Lampen, die nachts kostbare Bauwerke erleuchten.

Getrübt wird der Zauber des Doms allerdings durch die um ihn herumfahrenden Autos, die überdies auf dem nebenliegenden Waffenplatz (Place d´Armes) parken.

Gelegen im Departement Moselle, ist die Stadt von Mosel und Seille umschlungen. Bereits um Christi Geburt lebten dort 40 000 Menschen, die ihr Wasser von einem Aquädukt bezogen und sich eines Amphitheaters (25 000 Plätze) rühmen konnten. Als die Römer verschwunden waren und Hunnen Metz zerstört hatten, siedelten sich Germanen an. Der Westfälische Frieden (1648) verschaffte der Stadt eine französische Staatszugehörigkeit, doch im Jahr 1871 zählte sie wieder zu Deutschland - für viele Grund genug zur Auswanderung, da sie Franzosen bleiben, also mehr demokratische Rechte behalten wollten. 1918 kehrte die Stadt wieder an die französischen Eroberer zurück, hatte allerdings im Zweiten Weltkrieg erneut unter Truppen beider Länder zu leiden.

Wer sich näher für die städtische Geschichte interessiert, mag im Museum "Cour d´Or" (Goldener Hof) vorbeischauen.

Ebenfalls beeindruckend ist die evangelische Hauptkirche auf einer Halbinsel der Mosel, jenseits der mittleren Brücke "Moyen Point". Zudem besticht Metz mit einem der "21 Gärten im Herzen Europas".

Übrigens: In zwei Jahren eröffnet das "Centre Pompidou - Metz", angelehnt an das berühmte Centre in Paris.

Lohnenswert ist auch ein Abstecher ins Quartier Impérial, dem Kaiserviertel, das sich allerdings nicht auf Napoleon bezieht sondern auf einen deutschen Regenten. Kaiser Wilhelm II, der 1888 mit knapp dreißig Jahren an die Macht kam, brachte den von Deutschland unterworfenen Gebieten Sympathien entgegen. Vielen Neubauten waren seine Methode, um die Gunst der Lothringer zu gewinnen. So ließ er bspw. die Hohkönigsburg (Hier gibt´s mehr zur Hohkönigsburg) restaurieren, stiftete den Metzern einen neuen Bahnhof, obwohl der alte doch erst dreißig Jahre auf dem Buckel hatte, ließ eine neue Post errichten …

Der Bahnhof (Bau zwischen 1905 und 1908) bildet das Zentrum des Quartiers, eine Mischung aus Neoromanik und Jugendstil, dreihundert Meter lang. Unter dem Bahnhofsvorplatz (Place Charles de Gaulle) befindet sich eine Tiefgarage, doch ist deren graue Decke kunstvoll bepflanzt.

Ausgerechnet dieses Metzer Viertel sähen Kommunalpolitiker gern als UNESCO-Weltkulturerbe. Dabei mag es wundern, warum sie statt dem Viertel eines deutschen Kaisers nicht das Historische Herz (Coeur historique), die Altstadt, zum Antrag auserkoren. Wilhelm II wird es sicher freuen: Vielleicht erreichte er durch seine Baukunst ja doch das Herz seiner Untertanen …

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