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Aserbaidschan

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Zwischen Kulturen und Epochen

Land des Feuers

Schwarzes Öl, orientalische Paläste, Feuertempel

Ein Land im Zeichen des Öles. Kein leckeres Speiseöl freilich, sondern stinkendes, schwarzes, klebriges Zeug - schwarzes Gold. Das trifft man in Aserbaidschan am Kaspischen Meer allerorten. Selbst das Meer riecht danach, verschmutzt wie es ist, denn häufig genügt bereits ein kleines Loch im Meeresboden, um die schwarze Brühe zutage zu fördern.

Aserbaidschan strotzt nur so vor Öl. Seit Jahrzehnten flackert eine Flamme auf dem Yanardag (brennender Berg), wo sich Gas selbstständig entzündete. Weder Regen noch Wind brachten sie bislang zum Erlöschen.

1870 begann der erste Ölrausch. Nun fördert man nicht mehr auf dem Land, sondern konzentriert sich aufs Meer. Der Staat plant eine Rekultivierung des Landes. Doch wie ein Goldrausch macht der Ölrausch nicht alle reich. Einige Glückliche schneiden sich eifrig Kuchenstücke ab, während der Großteil in Armut lebt. Korruption ist an der Tagesordnung.

Aserbaidschan bedeutet "Land des Feuers". Dies spiegelt sich nicht nur im brennbaren Öl wieder sondern v.a. in der Religion. Die Einwohner hängen am Zoroastrischen, dem Glauben, der das Feuer verehrt.

Mehr als nur einen Besuch lohnt die Altstadt Bakus, Ichari Schahar, Weltkulturerbe der Unesco. Hier erhebt sich der Qiz Qalasi, ein dreißig Meter hohes Gebäude mit sieben Stockwerken, das Wissenschaftlern noch immer Rätsel aufgibt. Zwar kursieren Vermutungen, doch vermag niemand mit Bestimmtheit die Bedeutung des Zylinders anzugeben.

Die Altstadt entdeckt man z.B. auf den Bilder Mir Teymurs.

Ein Abstecher sei zum Palast in Sheki angeraten. Bunte Fenster (Schebeke) verhindern den glasklaren Blick nach draußen; die Wände zieren Bilder vergangener Schlachten.

Der Norden Aserbaidschans spiegelt nicht wie Baku den Orient wider sondern vielmehr ein Flickenteppich unterschiedlichster Kulturen. Viele Minderheiten leben friedlich Tür an Tür, ihre eigene Kultur bewahrend. Selbst Deutsche hatten ihr "eigenes" Städtchen, Helenendorf, heute Chanlar. Aserbaidschan ist ein tolerantes Land gegenüber aller Welt - nur nicht den Armeniern, denn mit denen streitet es um das Gebiet Berg-Karabach (Nagronyi Karabach) im Westen.

Das Land zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer, zwischen Wüste, Stadt und Sandstrand, erfreute sich besonders bei Einwohnern der Sowjetunion großer Beliebtheit. In ihren Augen war es eins der exotischsten, aufregendsten kommunistischen Ziele.

Wer sich zwischen Kulturen und Epochen zerrissen fühlt, dem sei unten stehendes Buch angeraten. Es eint die Gegensätze des Landes, erzählt zugleich eine fesselnde Liebesgeschichte.

"Ali und Nino", von Kurban Said
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