Kroatien, Dubrovnik
Perle der Adria
Dubrovnik auf der Halbinsel Peljesac
Klöster, Schnaps und Olivenöl
Die Halbinsel Peljesac ist heute Teil von Kroatien und liegt an der dalmatischen Küste. Früher einmal war die Region eine unabhängige Republik namens Ragusa. Die Unabhängigkeit konnte sich das kleine Reich aus dem Handel mit dem "weißen Gold der Adria", dem Meersalz, erkaufen. Tributzahlungen an das Osmanen-Reich boten der Region den Schutz des mächtigen Nachbarn.
Die Unabhängigkeit hielt bis 1806, als Napoleon die Region einnahm.
Will man auf die Halbinsel gelangen, so muß man entweder mit einem der zahlreichen Kreuzfahrtschiffe von der See aus vor Anker gehen, mit dem Flieger direkt landen oder aber über den schmalen Küstenstreifen Bosnien-Herzegowinas fahren, der die Region vom Rest Kroatiens trennt.
In Zukunft soll eine zwei Kilometer lange Brücke noch eine vierte Möglichkeit bieten.
Die Hafenstadt Orebic war früher Heimatort vieler Seefahrer, wovon die exotischen Pflanzen in so manchem Vorgarten noch ein Zeugnis ablegen.
150 Meter über dem Städtchen liegt das Franziskanerkloster "Mariahimmelfahrt", das ein Klostermuseum beherbergt. In diesem finden sich viele Dankestafeln von Seefahrern, die hier einen Ort des Segens für ihre Unternehmungen sahen. Daher rührt auch die Tradition, dass Schiffe im Vorbeifahren die Sirenen erklingen lassen und im Gegenzug die klösterlichen Glocken geläutet werden.
Auf dem abenteuerlichen Weg nach Dubrovnik kommt der Reisende an steilen Weinbergen vorbei, wo außer dem Wein auch Olivenöl hergestellt wird.
Weitere Köstlichkeiten auf dem Weg bescheren der ofmals angebotene Travarica, eine Art Kräuter-Grappa, sowie die Austern und Muscheln von Ston. Die Stadt ist von einer fünf Kilometern langen Wehrmauer umschlossen, der zweitlängsten der Welt. Wo ist noch gleich die längste? Richtig in China.
Schließlich gelangt man nach Dubrovnik, Hauptstadt der Region, die den Besucher von Anfang an durch die einzigartige Lage der Altstadt, welche Unesco-Weltkulturerbe ist, bezaubern wird.
Die Zerstörungen des Jugoslawienkrieges Anfang der 90er Jahre waren zwar gravierend, aber die Aufbauarbeiten wurden konsequent betrieben, so dass nur noch wenige Anzeichen an das traurige Kapitel der jüngsten Geschichte des Landes erinnern.
So zum Beispiel das Loch in der Wand des Franziskanerklosters. Durch eine Granate verursacht, wurde es in Glas gefaßt und dient heute als zusätzliches Fenster mit Blick auf den Himmel und die Geschichte.
Das Kloster, unweit des westlichen Stadteingangs gelegen, gehört aber auch sonst zu den bedeutendsten historischen Gebäuden der Stadt. Abgesehen vom Museum sind es der schöne romanische Kreuzgang und die älteste Apotheke Europas, die seinen Reiz ausmachen, dies auch bei der eher schlichten Barockausstattung der Kirche. Diese wurde nach dem großen Erdbeben von 1667 wieder hergestellt, jedoch waren die Mittel zu jener Zeit eher knapp. Das selbe Phänomen kann man auch an der Kathedrale der Stadt sehen, welche völlig zerstört und wieder aufgebaut worden war.
Weiterhin empfehlenswert: ein Rundgang auf der zwei Kilometer langen, vollständig erhaltenen Stadtmauer mit Blick im Süden auf die Adria und im Norden auf das Gebirge.
Die Stradun bildet die Hauptstraße durch die Altstadt und bietet buntem Leben und Treiben Raum.
Im Sommer bevölkern Touristen die Stadt, die hauptsächlich mit den Kreuzfahrtschiffen kommen. Deshalb ist auch ein Besuch außerhalb der Hochsaison empfehlenswert, wenn man die Stadt in Ruhe genießen will.
Anfang Februar steigt das Fest des Stadtpatrons St. Blasius. Dieser habe während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben gerettet, weshalb sein Segen bekanntlich gegen Fischgräten im Hals hilft. Das Fest geht mehrere Tage und erreicht am 3. Februar mit einer Messe auf dem Vorplatz der Kathedrale und einer schier endlosen Prozession durch die Stadt seinen Höhepunkt.
Manchmal scheinen die Uhren eben stehengeblieben zu sein. So auch die im Inneren des Rektorenpalastes, denn sie zeigt 11.30 Uhr, die Uhrzeit, zu der Napoleon mit seinen Truppen in die Stadt eingerückt sei.