Charles Aznavour
Armenischer Diplomat in der Schweiz
Sänger des 20. Jahrhunderts und Nationalheld
Weltberühmter Pariser Künstler mit einem Herz für Armenien
Die "Time" und CNN feierten ihn als "Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts" - Charles Aznavour, den Herzensbrecher, der sich seit fünfzig Jahren Sympathien ersingt. Gelegentlich nennt man ihn "französischer Frank Sinatra". In Paris geboren, nagte sich der kleine Franzose mit armenischen Wurzeln durchs Leben: als Kellner, als Tänzer in Varietés, als Musiker
Edith Piaf entdeckte den angehenden Künstler. Über tausend Lieder und über hundert Millionen verkaufte Platten hat er inzwischen zu "verantworten".
Doch nicht nur sängerisch hat er einiges auf dem Kasten, auch schauspielerisch bewies er sein Können. Das zeigt sich nicht nur in Stücken wie "Schießen Sie auf den Pianisten", "Blechtrommel" oder "Die Fantome des Hutmachers" sondern auch auf der Bühne, wenn er seine Lieder gestenreich begleitet.
Noch im Ruhestand, der ihn seiner Meinung nach vor Langeweile töten würde, bekam er eine tragende Rolle: Als Diplomat vertritt er die armenischen Interessen in Genf. Seine Eltern (ein Armenier und eine Georgierin) waren vor der türkischen Mehrheit einst aus Armenien geflohen. Dieses Land hat ihn später zum Nationalhelden ernannt und ihm einen Platz in Eriwan gewidmet. Das mag an seinen Verdiensten für das Land liegen, an den Spenden, die sein Komitee "Aznavour für Armenien" nach dem Erdbeben in Armenien 1988 sammelte, an dem Lied "Für dich Armenien", das er mit neunzig anderen Künstlern aufnahm. Vielleicht aber auch an der Liebe zur Heimat, die ihn seine Eltern lehrten.