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Donaukreuzfahrt

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Im Schiff auf der Donau

Von Passau bis zum Schwarzen Meer

Schifffahrt durch zehn Staaten

Eine Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön … So klingt das bekannte Lied in den Ohren. Tatsächlich erfreut eine Kreuzfahrt häufig die Gemüter ihrer Gäste, doch muss man sich zuvor natürlich für die richtige entscheiden.

Senioren wählen gern eine Kreuzfahrt auf der Donau. Diese führt nicht nur die bekannten ersten Kilometer entlang (Passau - Wien - Budapest) sondern weiter zum Mündungsdelta. Dabei wird die Fahrt für aufmerksame Beobachter nicht langweilig, selbst wenn man sie zum zweiten oder dritten Mal mitmacht, denn Schlamm und Sand verändern den Fluss ständig. Eines fällt dabei zumindest auf: Eine "blaue Donau" bekommt man nicht zu Gesicht. Die Farbe wechselt von lehmgelb über stahlgrün zu braun, macht bei Blau jedoch keinen Abstecher.

Die Donau strömt über 2857 Kilometer von Deutschland zum Schwarzen Meer, was sie zum zweitlängsten europäischen Fluss macht (nach der Wolga). Ihr Delta zählt seit 1995 zum Weltkulturerbe der Unesco. Auf zehntausend Quadratkilometern entdeckt man 250 Vogelrassen, von denen siebzig normalerweise gar nicht in Europa leben: Nachtreiher, Seeadler, Pelikane, Kormorane …

Die Einheimischen (Lipovener, rumänische Minderheit, die aus Russland flüchtete) sind an Hochwasser gewöhnt, wie auch an Entbehrungen. In Schilfhütten leben sie in Aue- oder Schilfwäldern, ohne Heizung, ohne Elektrizität.

Nicolae Ceausescu, rumänischer Regent, plante die Trockenlegung des Deltas und dessen Umwandlung in ein Reisfeld. Nach dem Stopp dieses Vorhabens verloren viele Rumänen, die von der Zerstörung der Natur lebten, ihre Lebensgrundlage.

Am Eisernen Tor schenke man Decebal, König der Daker, einen Blick, dessen Gesicht dort in den Felsen gehauen wurde.

Beim Besuch in Bukarest ist eine Besichtigung des Parlamentspalastes natürlich Pflicht. Die Rumänen hegen Abneigung gegen ihn, da er an die Bereicherung der kommunistischen Regenten auf Kosten des Volkes erinnert. Von der Fläche her ist es das weltweit zweitgrößte Verwaltungsgebäude (nach dem Pentagon in den USA); manch ein Kronleuchter wiegt über fünf Tonnen.

Kleiner Tipp beim Streifzug durch das übrige Bukarest: Nicht abschrecken lassen von Plattenbauten und anderen Hässlichkeiten. Streicht man diese aus dem Geschauten, so dämmert´s einem, warum man die Stadt in den 1930ern "Klein-Paris" nannte. Verschnörkelte Fassaden, ein Imitat der Champs-Elysées und des Arc de Triomphe …

Wer sich in die Hände eines Kreuzfahrtveranstalters begibt, beraubt sich leider der Gelegenheit zur Individualreise. Freilich ist es schön, in netter Gruppe unterwegs zu sein, die schönsten Sehenswürdigkeiten präsentiert zu bekommen, stets umsorgt zu werden. Doch auf eigene Faust mal einen Abstecher zu machen, einer Stadt einige Tage zu widmen, einen stundenlangen Plausch mit Einheimischen zu halten oder die Reiseroute spontan zu verändern ist leider nicht drin.

Ein straffes Programm, das den Reiseablauf genau vorschreibt, hat aber auch sein Gutes. Auf einer Kreuzfahrt schnuppert man überall hinein, so dass man hinterher genau weiß, welche Landschaft bzw. Stadt man noch einmal besuchen möchte. Eine nette Art, das nächste Reiseziel auszuwählen. So erspart man sich eine mögliche Enttäuschung, wenn man einen Ort gänzlich anders findet als im Katalog beschrieben.