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Entspannung

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Tiefe statt Oberflächlichkeit

Besinnung, Entschleunigung, Sinnesfragen

Manche möchten im Urlaub möglichst viel von der Welt sehen, andere möglichst viel über sich selbst erfahren. Inzwischen wirft die Tourismusbranche nicht mehr nur mit Schlagwörtern wie "Party" oder "Sight-Seeing" um sich sondern auch mit "Selfness" oder "innerer Wellness". Sie bezeichnen die Einkehr in sich selbst, Entspannung, Muße, Besinnung, Entschleunigung, Selbstfindung … Statt nach Mallorca oder Hawaii reist man zum "Ich".

Im Alltag haben die meisten Menschen so viel zu tun, dass wenig Zeit für sich selbst bleibt. Man hetzt vom Haushalt zur Arbeit zur Verabredung zum Geschäftstermin zum Einkauf, mit dutzenden Dingen im Kopf, die alle noch erledigt oder geklärt werden möchten. Gelegenheit zur Entspannung oder zum konzentrierten Nachdenken findet man selten, obwohl gerade dies nötig wäre.
Aufforderung zum entspannenden Urlaub ist zudem der stets wachsende Druck im Arbeits- und Privatleben. Frühere Selbstverständlichkeiten (sicherer Arbeitsplatz, ausreichende Rente …) können von einem Tag auf den anderen aus dem Leben verschwinden, so dass Bürger unter erhöhten Leistungsanforderungen stehen. Möglichst alles sollen sie perfekt organisieren, aber dabei genügend Zeit für Freizeit finden. Angesichts des steigenden Drucks im Arbeitsleben geht der Wechsel von Ent- und Anspannung verloren. Gerade wer beruflich viel zu tun hat, Normalbürger ebenso wie Manager, wünscht sich im Urlaub Ruhe statt Ablenkung.

Innere Einkehr durch Selfness-Urlaub - Reise ins Ich

Steht nach all der Hektik endlich Urlaub an, möchte man ihn natürlich nicht ebenfalls mit möglichst viel Programm ausstopfen. Stattdessen entscheiden sich immer mehr Urlauber für die "Reise ins Innere", so z.B. durch Hüttenurlaub, Yoga, einen Besuch im Kloster, Reisen in entlegene Regionen … Dabei ergeben sich oft viel spannendere, intensivere Erlebnisse als bei Saufurlaub oder tagelangen Parties.
Trotz des religiösen Hintergrundes vieler Entspannungstechniken hat Selbstfindung im Urlaub oft wenig mit Religion zu tun. Meditation, Fasten, Klosteraufenthalt und anderes helfen auch Atheisten. Oft kümmert sich der Urlauber gar nicht näher um seine Entspannungstechnik, Hauptsache, es fühlt sich gut an. Ursprünge interessieren da wenig.

Angesichts der vielen heute offenstehenden Möglichkeiten (beruflich wie privat) gewinnt Orientierung einen höheren Stellenwert. Was möchte ich wirklich? Was wäre das Richtige für mich? Doch gerade im Alltag bleibt keine Zeit dazu, in sein Inneres zu horchen.
Entspannter Urlaub hilft nicht nur dabei, Kraft für die nächsten Monate zu sammeln, sondern auch bei der Suche nach Antworten. Gerade wichtige Entscheidungen trifft man ungern im Vorbeigehen, doch die Zeit, sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen, mangelt im Alltag oft. Dabei sind weder ein Hauskauf noch das Ende bzw. der Beginn einer Beziehung ohne Folgen; im Gegenteil beeinflussen sie häufig das ganze Leben.

Natürlich zieht es nicht den Massentourismus in die eigene Tiefe, doch längst gelten Individualurlauber nicht mehr als Eigenbrötler oder Weltfremde. Gerade Durchschnittsbürger haben im Alltag so viel zu tun, dass sie sich im Urlaub nach Entspannung sehnen. "Zeit für sich selbst" ist für manche ebenso Luxus wie eine eigene Insel in der Südsee.

Falls Selbstfindung, Muße, Entspannung, und andere "stille" Wörter zu langweilig klingen - es muss ja nicht der ganze Urlaub damit zugebracht werden. Oft genügen bereits ein paar Tage. Selbst im Alltag lässt sich Zeit für sich finden, und sei´s nur ein halbes Stündchen am Tag. Bringt man dies regelmäßig mit Entspannung zu, stellt sich rasch der Nutzen ein. Es muss ja nicht immer laut zugehen.