Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Prophezeiungen der Mayas

Body: 



Uralte Prophezeiungen der Mayas

Eine Schamanenreise


cover

Der Ruf der Mayas | Kösel Verlag | 383 Seiten| 21,95 Euro | von Wiek Lenssen

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch vergiftet… Kennt das jemand? Klebte verstärkt in den achtziger Jahren auf Automobilrückseiten und ist die Warnung eines indianischen Häuptlings an eine völlig materialisierte und denaturierte Welt der Zivilisierten.

Das ist aufrüttelnd und schreit nach persönlicher Veränderung, denn wann hat man schon mal Gelegenheit, einem weisen Indianer-Häuptling zuzuhören? Wiek Lenssen hat das große Glück gehabt, gleich mehreren dieser Weisen zu begegnen, und diese Erlebnisse in seinem autobiographischen Werk veröffentlicht.

Lenssen, als Filmemacher an Schamanen und indigenen Naturvölkern interessiert, kommt Mitte der Neunziger Jahre in Kontakt mit Verbindungsmännern, die ihn zu geheimen und sehr kraftvollen Ritualen und Sessions indianischer Maya-Völker einladen. Dorthin macht er schließlich sogar mehrere Reisen und erfährt schamanistische Einweihungen, Erklärungen und Lebensvorstellungen, von denen er hier ausführlich berichtet.

Das Ganze ist gepaart mit Erzählungen seiner persönlichen Situation, heißt also Familie, Reisestress, Krankheiten, etc. Zusammen ergibt das einen Mix aus spirituellem Selbsterlebnis und Berichterstattung alter indianischer Weisheiten und Vorstellungen. Diese sind zum Teil graphisch gesondert dargestellt, sieht dann also fast so aus wie die Aufkleber auf den Autos aus den Achtzigern.

Herausragendes Thema dieses Buches sind uralte Prophezeiungen, die auf den sehr ausgeklügelten und fortschrittlichen Kalendersystemen der Maya von vor rund 5000 Jahren beruhen. Dies ist umso erstaunlicher, als dass manche der Erkenntnisse der westlichen Wissenschaft erst vor einigen hundert Jahren geglückt sind.

Allein daran sollte man erkennen, wie wichtig und berechtigt eine achtsame und schätzende Annäherung an diese Kulturen sein darf. Genau so geht auch Lenssen vor, behutsam und vorsichtig, natürlich kritisch, doch immer wieder dankbar, offen und fasziniert von der Kraft dieser Menschen, von der Kraft dieser Legenden.

Dass am 20.12.2012 der große Maya-Zyklus endet, bedeutet nicht, dass dann die Welt untergeht, wie einige Schwarzmagier von heute es gern haben wollen. Es bedeutet letztlich nur, dass man, schenkt man der Sache seine Aufmerksamkeit, bedeutende Veränderungen wahrnehmen kann. Und es ist eine Chance, genau die Dinge zu begreifen, die der alte Auto-Aufkleber-Häuptling uns weis machen will. Von daher also für jeden persönlich Entwicklungsansatz geeignet.

Ob das Buch anschaffenswert ist, hängt davon ab, wie viel Spiritualität schon in den Interessierten eingegossen wurde. Wer indianische, tibetische oder woher auch immer stammende Erlebnisberichte kennt, wird hier letztlich nichts Neues findet. Für diejenigen aber, die eine notwendige Veränderung hervorrufen wollen und gleichsam Interesse an Kalendern und Zeitsystemen haben, ist dies ein gelungener Einstieg.

Aber Vorsicht: Die Erklärung ab Seite 12 für die magische Zahl 260, die dem Maya-System zugrunde liegt, ist hoffnungslos verwirrend und verwissenschaftlicht (Global Scanning! – Hilfe!!). Schade, dass der Autor nicht Kontakt zu Nobert Claaßen aufgenommen hat, der bereits Mitte der Neunziger in dem deutschsprachigen Journal Energy auf den Zusammenhang zwischen der Zahl 260 sowie Mond, Fruchtbarkeit und dem menschlichen Körper hingewiesen hat.

MG

Der Ruf der Mayas - Hier bestellen!

Verlag interconnections