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Arabische Küche

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Dubai

New Arabian Cuisine


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Dubai | Neuer Umschau Buchverlag | 256 Seiten| 48,00 Euro | von Lutz Jäkel

Aber hallo! Lammkeule gefüllt mit mariniertem Schafskäse und Maqduus an gefüllten Kohlblättern und Lammsauce, marinierter Halloumi-Käse mit Olivien-Brunoise auf gerösteten Tomaten und Oliven-Labneh, Zitronentarte mit kandierten Datteln und Bananen an Amarenakirschen und Minzesauce.

Wer bei solchen Gerichten unruhig und voller Genussversunkenheit auf dem Sessel hin- und herrutscht, sollte gut aufpassen, denn Herausgeber Lutz Jäkel kreiert in diesem hier vorliegenden Werk eine neue Haute Cuisine, die bisher im Schatten anderer Weltküchen stehende New Arabian Cuisine.

Mit einem Spitzenteam aus 4 Köchen (zwei europäischer Herkunft, zwei arabischer), allesamt Köche in einem der größten Hotels in Dubai, gelingt Jäkel der ganz große Wurf. Das Buch selbst ist in seiner optischen Aufmachung und seiner künstlerischen Gestaltung ein Gaumenschmaus; die Fotos sind teilweise so schön, dass schon mancher versucht haben soll, in das Buch einzusteigen oder die Seiten zu essen.

Dabei geht’s doch einfacher, denn die zahlreichen Gerichte werden nicht nur präsentiert, sondern als Rezeptvorlage feilgeboten. Dazu eine äußerst gelungene Einleitung sowie zahlreiche geschichtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Einwürfe über Leben, Lifestyle und Essen in Dubai, dem wohl aufstrebendstem Land im arabischen Raum.

Einem Schmelztiegel moderner Globalisierung, das zu der mittlerweile recht multikulturellen Küche geführt hat, die ihre Wurzeln aber nach wie vor aus arabischen Gerichten, Gewürzen und Zutaten speist. Wie fast jedem Essvorschlag in diesem Buch anzumerken, bedarf es einiger arabischer Spezialitäten wie Ajowan, Dschallab, Labneh oder Mycryo, einer Kakaobutter, fertig produziert, die wohl die drastische Mischung aus archaischer Küchenzutat und supermoderner Marktwirtschaft am besten widerspiegelt.

Solche und weitere Zutaten sind für die Interessierten natürlich im gut sortierten Fachhandel auch bei uns zu bekommen, und dann kann der Spaß beginnen.

Wichtig ist, dass man sich vergegenwärtigt, dass Jäkel und seine vier Spitzenköche (Ingo Maaß, Christian Jean, Amgad Zaki, Khalil Zakhem) hier Spitzenmäßiges abliefern, und, genauso wie es im Vorwort geschrieben ist, den Zugang zu einer ganz besonderen Genussnote eröffnen wollen (Vorbild Witzigmann mit dem Import der Nouvelle Cuisine in Deutschland).

Das bedeutet aber auch, dass die Gerichte nicht mal eben so leicht gelingen, und welche Hausfrau stellt sich mittags an den Herd und zaubert der Familie Lammlende auf Schalotten-Knoblauch-Confit und Ananas-Relish mit orientalischem Kartoffelbrei an Zucchini-Pesto und Tamarinden-Sauce?

Soll sie ja auch nicht, denn Köche mit der besonderen Note, Liebhaber orientalischer Küche, Gourmetexperten - die sind es, die mit diesem Werk gefordert und begeistert werden wollen, und die diese Früchte dann letztlich importieren sollen. Ob es ihnen gelingt, liegt dann wieder an uns, wenn wir uns diesen Kostbarkeiten öffnen.

Für die normalen Kochmenschen gibt’s am Ende des Buches, neben ausführlicher und interessanter Zutaten-Erklärungen, noch einige wichtige Grundrezepte wie Couscous oder Maqduus (eingelegte Auberginen), mit denen man ja auch schon mal einen Start machen kann.

Der goldene Einband des Buches spricht letztlich Bände, und wir können nur jedem raten, allein schon wegen der faszinierenden Fotos (nicht nur von den Gerichten, sondern auch von Stadt, Wüste und Menschen!) in dieses Buch zu schauen und uns bitte – wir warten sehnsüchtig darauf! – diese Zaubereien zu kochen.

MG

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