Literatur Kanada
Kanadas Literaturgeschichte
Ein Metzler-Lexikon
Kanadische Literaturgeschichte | Metzler Verlag | 446 Seiten | 34,95 Euro | von Konrad Gross, Wolfgang Klooss, Reingard M. Nischik (Hrsg.)
Endlich eine eigene Ausgabe! Nachdem die kanadische Literaturgeschichte in den Lexika der Amerikanischen bzw. Französischen Literaturgeschichte bisher ein Schattendasein fristete, bekommt sie nun endlich eine eigene Plattform: die Kanadische Literaturgeschichte von Metzler ist da!
Dass diese eigene Ausgabe längst nötig war, beweist der rund 446 Seiten starke Band bereits mit dem vielfältigen Inhaltsverzeichnis, das dem Werk in gewohnt ordentlicher Metzler-Manier vorangeht.
Besonders ist hier, dass jede historische oder literarische Epoche – ganz wie das Land selbst – zweigeteilt wird: alles wird sowohl nach anglokanadischen als auch nach frankokanadischen Gesichtspunkten untersucht. Hier wird auf die mündliche Literatur der Ureinwohner ebenso eingegangen wie auf die anglokanadische und die frankokanadische Kolonialliteratur; der Suche nach kultureller Identität in beiden Literaturen wird ebenso Raum gewidmet wie der zeitgenössischen Literatur der Inuit und Métis.
Selbst unter Berücksichtigung der internationalen Literatur ist dieses Werk eines der ersten Nachschlagewerke, das beide Zweige (die Literatur Anglokanadas und die Frankokanadas) gleichermaßen ausführlich behandelt.
Schwerpunkte der kanadischen Literatur sind neben der Immigration und dem daraus entstandenen Multikulturalismus die im Vergleich zu anderen Ländern überdurchschnittlich oft von Frauen verfassten Werke.
Auch diese Metzler Literaturgeschichte folgt dem bewährten Konzept, neben Kurzkapiteln, die einen allgemeinen Überblick über die sozialen, politischen und kulturellen Umstände einer jeweiligen Epoche geben, theoretisches Wissen und eine Auswahl der repräsentativsten Texte in äußerst übersichtlicher Form zu präsentieren.
Fotos von Autoren, Abbildungen von Buchumschlägen und Bildern von Künstlern, die ein Flair der jeweiligen Zeit vermitteln, unterbrechen den Text und bieten eine kleine Verschnaufpause von so viel kompakter Information.
Wieder ein gelungenes Metzler-Werk, das literarisches Wissen in gewohnter guter Qualität präsentiert.