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Schoelcher bis Bellefontaine

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Exklusive Gegend versus Fischerdörfer

Die Nordwestküste wird von Touristen nicht besonders geschätzt, doch birgt auch sie manchen Reiz. Der Sand ist nicht hell wie im Süden, sondern schwarz. Wie wär´s mit einer Wanderung an der Küste entlang bis zum nördlichsten Strand: Anse Couleuvre? Verträumte Dörflein mit Holzhäuschen markieren die Etappen.

Schoelcher (97200)

Der Name dieses ansonsten nichtssagenden Villenvorortes von Fort-de-France ehrt den Abgeordneten Victor Schoelcher, Sohn eines elsässischen Fabrikanten aus Fessenheim – Südwestdeutschen sicher bekannt als Standort eines altersschwachen Atommeilers – der sich 1848 für die Abschaffung der Sklaverei einsetzte. Schoelcher hieß früher Case-Navire und verzeichnete seit Kriegsende einen beachtlichen Bevölkerungszuwachs. Heute bestimmen Residenzen, Verwaltungsbauten und Hotelkomplexe das Erscheinungsbild.

Nützliche Adressen

Autovermietung »Hibisc«: in der Résidence Studiotel, Tel. 52 04 27. Vermietet neue Opel Corsa und Peugeot 205 ab 30 Euro; mit Kilometerbeschränkung. Die Wagen können am Flughafen übergeben werden.

Tennisplätze am PLM

In der Anse Madame hält der Taucherclub CRESMA – am Strand, Tel. 61 34 36 – Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse ab; auch Vermietung von Taucherzubehör.

Für Fischereiliebhaber

Allen Angler- und Fischeramateuren empfehlen wir eine Visite bei Michel, der unter anderem sein Museum vorführen wird. Michel kümmert sich um einen Verein, der sich die »Erhaltung traditioneller Fischereigeräte auf Martinique« zur Aufgabe gestellt hat. Zu finden ist er in der Rue Fessenheim (zu Ehren der elsässischen Gemeinde mit ihrem baufälligen Atomreaktor ?). Michels Liebe gehört vor allem den Gummibaumbooten (»gommiers«), mit denen schon die Vorväter zum Fischen in See stachen. Seine Mußestunden verbringt er mit Aquarellieren.

Case-Pilote (97222)

Ein ruhiges Fischerdorf, obwohl die Nationalstraße mittendurch verläuft. Hier ließen sich dereinst die ersten Jesuiten nieder. Pilote, ein Häuptling der Karibenindianer, nahm die Franzosen damals mit offenen Armen auf. Heutzutage wirkt allenfalls der Dorfplatz im Ortskern mit den Holzhäusern noch einladend.

Case-Pilote besitzt die sicherlich sehenswerteste Kirche auf der ganzen Insel, zugleich eine der ältesten. Das barocke Bauwerk (17. Jahrhundert) ist mit runden Dachziegeln gedeckt, besitzt eine Steinfassade und holzgeschnitzte Türmchen. Das Kirchenschiff wurde aus Holz (Schiffskielgebälk) gefertigt, im Chor prangen Holzmalereien. Weihwasserbecken im italienischen Rokokostil.

Chambre d´hôte du Varé: Tel. 78 80 56. Kreolisches Holzhaus aus dem 18. Jahrhundert; im Inneren einige Zimmer mit Dusche, WC und Klimaanlage. Preise: ca. 80 Euro das Doppelzimmer mit Halbpension, in der Hochsaison fünfzehn Prozent mehr. Die Fenster des Restaurants gehen auf einen Park mit jahrhundertealten Bäumen hinaus. Ein Touristenmenü gibt´s hier für etwa 20 Euro. Die Spezialität des Hauses ist gegrillte Languste auf kreolische Art. Bargeld lacht, Kreditkarten werden dagegen nicht angenommen.

Bellefontaine (97222)

Das Fischerdorf an sich hat keinen besonderen Reiz, liegt aber malerisch im Halbrund eines natürlichen Ankerplatzes. Schon von Weitem erkennt man an einem sich den Hang hinschlängelnden Sträßchen ein ausgefallenes Haus, dessen Fassade wie der Bug eines Schiffes gestaltet ist. Autofahrer sollten auf der D 63 in das Verrier-Viertel hochfahren, dann nach hundert Metern wieder links. Ein andeutungsweise grünes Schild, kaum leserlich, gibt die Richtung an. Folgt ein beschwerlicher Aufstieg (für das Auto) von fünf Kilometern. Dann glitzert das Karibische Meer zu unseren Füßen in der Abendsonne.

Basalt: in Fond Capot, Tel. 55 05 46. Zwei junge Leute leiten den Gast auf allen erdenklichen Unternehmungen im Gebirge oder im Wasser: Kanu, Canyoning (Schluchtwandern im Flußwasser), Mountainbikefahren, Tauchen, Wildnistouren und vieles andere.