Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Schlafen/Essen

Body: 

La Soufrière

Exklusive Urlaubsgegend

Schlafen und Essen

Die zweitbedeutendste »Stadt« auf Saint-Lucia entpuppt sich bald als ein größeres Dorf, wo das Leben noch in gemächlichen Bahnen verläuft. Immerhin bietet La Soufrière gewisse Vorzüge: die blühende Landschaft, eine reizende Bucht, den Tropenwald ringsum, die ordentlichen, adretten Holzhäuser, eine kleine Grünanlage und ... ein gerüttelt Maß an karibischer Nonchalance. Zum Verlieben. Urlauber halten sich hier selten länger auf, obwohl die meisten sich einen kurzen Abstecher vom Schiff aus nicht nehmen lassen. Denn die Stadt birgt sämtliche touristischen Schätze und Kuriositäten der Insel.

Einst wichtigster Exporthafen für Kaffee und Kakao, fiel Soufrière wie ein Soufflé in sich zusammen, als diese traditionellen Ausfuhrerzeugnisse im 20. Jahrhundert an Bedeutung verloren. Ein heftiger Brand tilgte die letzten Überbleibsel des einstigen Wohlstands.

Die Jugendlichen sind ganz wild darauf, Touristen zu den Sehenswürdigkeiten von Soufrière zu begleiten: Botanischer Garten, Schwefelquellen und -bäder ... Schlau wie sie sind, überzeugen sie Durchreisende im Handumdrehen von ihrer Unentbehrlichkeit. Tatsächlich brauchen wir für unsere Streifzüge jedoch gar keinen Geleitschutz. Man sollte sich lediglich bei seinen Ausflügen in die Berge – etwa den Mont Gimie – oder in den Urwald führen lassen.

Hilfreiche Adressen

Tourist Info: am Meeresufer, Bay Street, Tel. 459-72 00
Postamt: ebenda
Barclay´s Bank: am Dorfplatz. Barumtausch und Einlösung von Reiseschecks
Kleiner Markt: auf dem Dorfplatz. Lebensmittelladen in unmittelbarer Nachbarschaft
Kleiner überdachter Markt für Kunsthandwerk: am Meeresufer
Wäscherei: in der Ortsmitte

Verkehrsverbindungen

Von Castries nach Soufrière verkehrt ein Schiff, das an der Rodney Bay ablegt. Als Alternative bietet sich nur die holprige Straße über Dennery, Micoud und Vieux-Fort (ab hier geht´s wieder nach Norden), die etwa zwei Stunden beansprucht.

Unterkunft

Keine Riesenauswahl, besonders nicht unter 100 Euro. Doch ein paar günstige Schmuckstücke haben sich doch gefunden, zum Beispiel der
Talk To Me Cool Spot: in den Hügeln mit Moskitonetz-Ausblick über La Soufrière, Petit Piton und das Karibische Meer. Eine gute Alternative zu Unterkünften in der Stadt. Die Zimmer sind großzügig, sauber und kühl. Der redseelige Gastgeber Michael rundet das Bild ab. Außerdem gibt es ein kleines Restaurant auf der Terrasse mit ebenfalls weiter Aussicht. In zehn Minuten ist zu Fuß der Strand zu erreichen, in 15 die Stadt. Mit 55 Euro pro Nacht ist man dabei.

La Dauphine Estate: 1890 im Kolonialstil erbaut. Exquisites Ambiente umgeben von Bananen, Grapefruit, Kokosnuß, Palmen, Büschen und Bäumen. Vögel tummeln sich. Eine luftige, offene Unterkunft im St. Lucia-Stil möbliert. Antonia, die Gastgeberinm, ist ein Schmuckstück und eine unschlagbar gute Köchin. Alles ist sehr sauber. Bald erweitert ein Pool die Anlage. Durchschnittlich zahlt man 80 Euro für die Nacht.

Schicker

Humming Bird Beach Resort (s. unten »Restaurants«): an der Straße nach Anse Chastenet, auf der linken Seite. Zehn adrette Bungalows, harmonisch um ein kleines Schwimmbad gruppiert. Innen jeweils ein riesiges Bett mit Moskitonetz. In allen Zimmern Klimaanlage oder Ventilator. Mit durchschnittlich 78 Euro nicht ganz billig, aber dafür sehr ansprechend. Zwei der Zimmer kommen wesentlich billiger, haben aber nur ein gemeinschaftliches Bad. Zehn Fußminuten entfernt ein kleiner privater Strand.

The Still Plantation and Beach Resort (s. unten »Restaurants«): Tel. 454 72 24. Zehn Appartements mit Küche, Bad und jeweils zwei breiten Betten. Der große Aufenthaltsraum ist mit Holzmöbeln ausstaffiert. Preislich mit 80 Euro dem ganzen Drumherum angemessen.

Sehr exklusiv

Jalousie Plantation: wahrscheinlich das teuerste Hotel auf Saint-Lucia. Wenn auch das Gebäude selbst eher fade wirkt, die Lage ist unüberbietbar: genau zwischen den beiden Vulkanen, direkt am Meer, dort, wo jeder hinwill. Darf man aber nicht, nicht einmal zum Gucken: das Anwesen ist Millionären vorbehalten, 342 Euro für die Nacht.

Restaurants

The Still Plantation and Beach Resort (s. oben »Unterkunft«): etwas außerhalb, in Richtung Rain Forest ausgeschildert. Der Inhaber entpuppt sich als junger geschäftstüchtiger Farbiger, der alles daransetzt, damit die Urlauber aus La Soufrière nur bei ihm einkehren. Der Speisesaal ist in einer ehemaligen nerei eingerichtet, tadellos mit Tischdecken und Servietten. Einheimische Fremdenführer, die Kundschaft in das Lokal lotsen, können zum Dank mit kostenloser Bewirtung rechnen. Die Atmosphäre stimmt, die Einrichtung ist luftig, die Speisekarte einfach und nicht überteuert. Zum Nachteil des Lokals gereichen einfallende Busladungen voller Touristen, die eine unpersönliche Bedienung nach sich ziehen. Dennoch eine lohnende Adresse, günstig für das, was geboten wird. Kein Wunder, wenn fast alle Zutaten aus der eigenen »Platation« stammen.

Humming Bird Beach Resort (s. »Unterkunft«): angenehmer Speisesaal mit Meeresblick. Leckeres Essen, aufmerksame Bedienung.

Vornehm

Restaurant Anse Chastenet: die Postkartenbucht Anse Chastenet erstreckt sich rechter Hand von La Soufrière und ist berühmt für ihre Lagune. Man erreicht sie entweder per Schiff oder nach zwei Kilometern auf einem schlechten Weg, der rechts vor der Stadt abbiegt (von Norden gesehen). Fehlen noch zwei Kilometer. Im Hotelrestaurant am Strand erwartet uns manche Gaumenfreude, z.B. Gegrilltes und frische Salate. Hier verkehren vor allem Amerikaner und reiche Jachtbesitzer (in der Regel sind das ein und dieselben). Großartige, aber überteuerte Zimmer werden ebenfalls vergeben. Tel. 459 7354.

Dasheene: an der Straße nach Vieux-Fort, südlich von Soufrière, nach den Schwefelbädern. Tel. 459 73 23. Größeres Restaurant in einem stilvollen Rahmen. Nur wenig teurer übrigens als das »Still«, man erhält demnach viel für sein Geld. Wer sich dennoch eine Mahlzeit hier nicht leisten kann, genieße wenigstens die Aussicht auf die beiden Vulkankegel bei einem Cocktail mit frischen Früchten. Danach in das einladende Schwimmbad abtauchen. Nebenan befindet sich das Hotel Ladera mit seinen Bungalows – innen und außen aus Holz, einige mit eigenem Schwimmbecken – die Platz für zwei bis sechs Personen bieten. Da werden wir leider wieder nicht dabei sein, denn das ist wirklich unerschwinglich (besonders für jene, die sich gerade vorhin mit dem Cocktail begnügen mußten). Nur für den Fall, dass einer vor der Abreise im Lotto gewinnt.