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Le Prêcheur

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Antillische Nonchalance

Le Prêcheur (97250)

Le Prêcheur ist nach einem längst verschwundenen Inselchen benannt, dessen Gestalt an einen Prediger (frz. »prêcheur«) auf der Kanzel erinnerte.

Die D 10 von Saint-Pierre nach Le Prêcheur im Norden verläuft zwischen dem glitzernden Meer auf der einen und dem Tropenwald auf der anderen Seite. Wieder ein neuer Aspekt der Insel. Der vulkanische Strand ist nur sehr klein, aber die Jugend aus der Umgebung badet hier trotzdem oder spielt Fußball am Ufer. Vor Le Prêcheur führt eine Straße zum Pelée-Gebirge hoch.

Das unscheinbare Fischerdorf selbst, in dem 1902 wie in St. Pierre kein Stein auf dem anderen geblieben war, zieht sich gute zwei Kilometer beidseitig an der Straße entlang. Hier läßt sich Martiniqu´sche Lebensart in ihrer ganzen Nonchalance beobachten. Die natürlichen Bedingungen sind aber auch so, dass sich niemand zu überschlagen braucht. Ganz anders als in Grand-Rivière, wo das Meer die Fischer zu einem ständigen Überlebenskampf herausfordert.

Klatsch am Rande: in Le Prêcheur lebte einst mehrere Jahre lang ein Mann namens »Constant d´Aubigné«, Vater der später als »Madame de Maintenon« bekanntgewordenen, zweiten Ehefrau von Frankreichs Sonnenkönig Ludwig XIV. Für den Ort fiel von ihrem neuen Reichtum immerhin eine Kirchenglocke ab. Soll noch mal jemand behaupten, wir hätten in der Schule nicht aufgepaßt!

Unterkunft

Gîte Mme Dolore Clovis (Nr. 121): Tel.: 52 90 89, nur hundert Meter bis zum Meer – wohl der einzige Vorteil. Die Unterbringung erfolgt in einem traditionellen Haus; unauffällig, aber ordentlich eingerichtet. In der Vorsaison werden rund 200 Euro für vier Personen verlangt. In der Hochsaison klettern die Preise dann auf 350 Euro.

Außerdem der Gite von Mme N’Guela ( Nr. 63), Tel.: 73 28 91

Und der Gîte rural von M Jean-Claude Elisabeth, Tel.: 52 95 56

Und noch das Chez Jean-Manuel, Laventure Darival. Eine Pension mit fünf Zimmern und Tel.: 52 97 58.

Restaurant

Mélodie Bar-Restaurant: in einer Gegend, die les Abîmes genannt wird; am Ortsende, in Richtung l´Anse Couleuvre, linker Hand. Tel. 52 50 31. Jeden Tag von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Man speist auf einer geräumigen, schattigen Terrasse unmittelbar am Wasser. Das Dach tragen Pfeiler, die wie Bambusstäbe gestaltet sind, und die Wände zieren naive Malereien. Mit gelb-blau karierten Madrastischdecken liebevoll gedeckte Tische. Die Mahlzeiten sind reichhaltig und lecker: zum Beispiel gibt es nirgends so gute Fisch-»Accras« wie hier. Preislich annehmbar.

Unternehmungen

Irgendein Fischer wird uns sicher gerne bis zum Cap Martin im Boot mitnehmen. Den Fahrpreis muß jeder selbst aushandeln. Auf diese Weise entdeckt man eine herrliche, zerklüftete Küste, in deren Buchten grauer Sand liegt.