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Fakten

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Misshandlung / Folter

Rechtfertigung ist Gott

Römisches Reich dank Sklaven

Den Niederländern in Asien, in Lateinamerika oder u.a. auch auf Sint Maarten, 200 Jahre lang im Menschenhandel führend – und heute bekanntlich die einzigen Nichtrassisten in Europa ... außer gegenüber Deutschen – lieferte die kalvinistische Prädestinationslehre die Grundlage für den wirtschaftlichen Rigorismus. Bei Vergehen vierteilten sie Sklaven zur Abschreckung durch Ochsen oder hängten sie mit Haken in der Brust zum Austrocknen in die Sonne. Der Theologe Johan Picardt predigte, man müsse den Negern die »Lendenfäulnis auspeitschen«, denn der Herr im Himmel habe sie erschaffen, dass nur die Knechtschaft ihnen zum Heil gereiche. Es war eine segensreiche, gottgefällige Tätigkeit, bescherte sie ihnen u.a. doch wundervolle Grachtenhäuser, viele Schätze im Reichsmuseum und legte mit den Grundstein zu ihrem heutigen Wohlstand. Erst heute explodiert ihr rassistisches Erbe, euphemistisch »Apartheit« genannte, das sie Südafrika hinterlassen hatten.

Auch der englische Philosoph John Locke, auch heute noch als Kronzeuge liberalen Geistes geltend, war nicht nur selbst am Sklavenhandel beteiligt, sondern segnete ihn auch rechtlich in seinem Verfassungsentwurf ab, den er für Nordkarolina fertigte. Wir schweifen ab: zurück zum Thema.

Die Sklaverei wurde immer aufgrund innerer wirtschaftlicher Widersprüche aufgehoben oder bewirkte den Verfall der Sklavenhaltergesellschaften. Bestes Beispiel ist der Zerfall des Römischen Reiches. Wie konnte es sein, dass ein derart mächtiges Reich unter dem Ansturm einiger Germanenhorden zerbrach? Tatsache ist, dass die Römer einfach immer neue Sklaven, sprich Territorien, erobern mußten, um Nachschub für die, welche sie durch allgemeine Bautätigkeit, Straßenbau, Bewirtschaftung ihrer Ländereien »verschlissen« hatten, heranzuschaffen, also durch Krieg, durch Gewalt, welche der ganzen Gesellschaft einen kriegerischen Stempel aufdrückte. Demnach herrschte also ein innerer Zwang zur Ausdehnung. Dass ein derartiges Riesengebilde, vom Hadrianswall an der südschottischen Grenze bis in die Sahara, von Portugal bis nach Kleinasien hinein, bestehend aus zig Völkerschaften, verschiedenen Klimazonen, widerstreitenden Interessen, allen möglichen auseinanderdriftenden Kräften, wo jeder Provinzfürst fern von Rom in Versuchung geriet, sein eigenes Süppchen kochen zu wollen usw., ohne moderne Nachrichtenmittel, ohne Möglichkeiten des raschen Eingreifens, eines Tages nicht mehr zu beherrschen war, wird jedem einleuchten. Der Aufwand, alle eroberten Völker unter der Knute zu halten, war daneben gewaltig. Fazit: genau das, was Roms Größe erst ermöglichte, die Sklaverei nämlich, barg auch schon gleich den Keim für seinen Untergang. Der Historiker Paul Kennedy würde diesen Zustand wohl sinngemäß zur ebenfalls untergegangenen UdSSR »imperiale Überdehnung« nennen (»Aufstieg und Fall der großen Mächte«, ferner lesenswert: »In Vorbereitung auf das 21. Jahrhundert«, beide bei S. Fischer).