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Roseau bis Portsmouth

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Von Roseau nach Portsmouth

Westküste Dominicas

Gut ausgebauter Straßenabschnitt entlang der Küste mit schönen Aussichtspunkten auf ein paar ruhige Strände. Wir befinden uns hier im trockensten und felsigsten Inselteil.

Die Dörfer Massacre, Mahaut und Saint-Joseph: hinter dem Canefield-Airport passieren wir zwei Weiler mit Holzhütten, bettelarm und ohne fließendes Wasser.

Nach Norden hin, an der Mündung des Layou River, liegt das Dorf Saint-Joseph verschämt abseits der Straße. Wer gern mal sehen möchte, wie die Inselbevölkerung lebt, sollte diese kleine Ortschaft – ein unglaubliches Wirrwarr zusammengeflickter Holzhütten – besichtigen. Nicht, dass es etwas Besonders zu sehen gäbe, abgesehen von den lächelnden Gesichtern, denen man auf Schritt und Tritt in den engen, abschüssigen Gassen begegnet, wo die Sonnenstrahlen Verstecken spielen. Die Bewohner dieses Dorfs am Berghang kommen immerhin in den Genuß majestätischer Sonnenuntergänge. Obwohl hier echte Armut herrscht, scheinen die Leute unbekümmert. Die zahlreichen Rastas führen offenbar ein recht unbeschwertes Dasein nach ihren Grundsätzen von Gewaltfreiheit und Lebensfreude.

Bei Ma Mill Bakery vorbeischauen, wo eine zierliche Dame Brot und Kekse in einem alten Ofen bäckt. Ma Mill Bakery ist auf Dominica keine Unbekannte; jeder kann uns den Weg dorthin weisen. Im Umkreis Plantagen mit Bananenstauden.

Der Strand von Castaways: nördlich von Saint-Joseph. Ein wunderbarer schwarzer Strand, ideal zum Baden und zum Erleben der Sonnenuntergänge.

Castaways: P.O. Box 5, Roseau; Tel. 96 244, Fax: 96 246. Am Meer. Die Zimmerpreise sind nicht von schlechten Eltern. Dafür darf man in einem tropischen Garten mit Palmen nächtigen. Dazu gehören eine Tauchschule und ein Restaurant. Die Hotelterrasse über dem Strand lädt auch unsere minder Betuchten ein, sich wenigstens eine Erfrischung zu gönnen.

Coconut Beach: goldfarbener Sandstrand südlich von Portsmouth, abseits der Straße; besonders reizvoll und fast menschenleer. Immerhin ein Bungalow-Hotel:

Coconut Beach Hotel: Tel. 55 393. Empfindlich teuer, aber man kann sich ja auch hier mit einem Glas auf der Terrasse begnügen. Wir möchten trotzdem darauf hinweisen, dass die Bungalows geräumig sind, mit voll eingerichteter Küche, Bad und WC. Das Hotel liegt einsam in freier Natur und besitzt einen privaten Strand. Wer es sich leisten kann – Verleger, Steuerberater, Immobilienhändler – findet hier ein erholsames Plätzchen. Kreditkarten werden angenommen.

Portsmouth

Freundliche Ortschaft in einer hübschen Bucht (Grande Anse); von der Einwohnerzahl her übrigens die zweitgrößte auf Dominica. Hierher hatten sich die Kariben-Indianer zurückgezogen und bis Mitte des 17. Jahrhunderts gewohnt.

Kost & Logis

Flamboyant Apartment: in der Stadtmitte, zwischen Straße und Küste. Tel. 445-52 77, Fax: 445-45 36. Neubau, sauber und einfach, tadellos in Schuß. Zwei der fünf Zimmer mit Dusche und Toilette mit Blick zum Meer. Doppelzimmer mit Waschraum und Toilette ca. 40 Euro pro Nacht. Aufpreis für Kühlschrank und Gaskocher.

Portsmouth Beach Hotel: P.O. Box 34, Tel. 448-40 31, Fax: 445-55 99, pbh@cwdom.dm, www.avirtualdominica.com/pbh.htm. In einer ruhigen Gegend südlich von Portmouth. Alle 97 Zimmer und das Cottage sind mit Badezimmer, Telefon und Ventilator ausgestattet. Die Zimmer, deren Nummer mit einer »9« beginnt, haben Ausblick aufs Meer. Restaurant und Tauchschule im Hause.

Unternehmungen

Nördlich von Portsmouth erreichen wir zu Fuß Fort Shirley auf der Halbinsel Cabrits, das die Engländer einst zum Schutz gegen Überfälle der Franzosen errichteten. Zu sehen gibt´s nichts Besonderes, aber der Spaziergang lohnt sich.
Bootsfahrt auf dem Indian River: das ruhige Flüßchen verschwindet hinter Portsmouth im Dschungel. Wer im Dorf ein Boot besitzt, wird es gerne für einen Ausflug zwischen den Mangrovenbäumen vermieten. Die Preise bedenkenlos bis auf ein Drittel herunterhandeln; schließlich macht zuviel Wohlstand nicht glücklich. Manche der Kerle haben auch die Angewohnheit, erst zum Schluß zu behaupten, das Boot koste extra. Hier muß man hart bleiben. Ansonsten ein nettes Erlebnis.

Von Portsmouth nach Castle Bruce

Hinter Portsmouth durchqueren wir die Nordspitze Dominicas zwischen den beiden Vulkanbergen Morne aux Diables und Morne Diablotin, mit Kurs auf die Atlantikküste und die Bucht Anse du Mé. Die Landschaft ändert erneut ihr Gesicht. Der Wind pfeift, die Strände machen sich rar und werden enger. Baden gilt hier ohnehin als gefährlich. Die Vegetation steht in deutlichem Kontrast zu jener im Westen: Palmenhaine, Kokos- und Bananenpalmen lockern das Landschaftsbild auf. Die Küste erscheint wild und zerklüftet, vom Sturm gepeitscht und von der Zivilisation übersehen.