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Vieux-Habitants

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Älteste Stadt Guadeloupes

Vieux-Habitants (97119)

Friedlicher Marktflecken, übrigens der älteste auf Guadeloupe. Vieux-Habitants wurde 1636 von den ersten Siedlern der »Compagnie des Isles d´Amérique« gegründet, genannt »Engagés«, die sich dort niederließen, nachdem sie nach drei Jahren aus ihren Vertragsverpflichtungen entlassen worden waren. Daher stammt auch die Ortsbezeichnung (»Alte Einwohner«), gedacht als Abgrenzung gegenüber den Nachkömmlingen. Als einzige Kuriosität fällt uns die Kirche mit ihrem seltsamen, mehrfach überdachten Turm auf. Der Friedhof rundherum mutet ebenfalls etwas ungewöhnlich und bunter als üblich an. Vieux-Habitants ist Ausgangspunkt für eine Wanderung zum »Maison du Café« in Grivelière.

Unterkunft

Gîtes Vanibel: in Cousinière, drei Kilometer östlich von Vieux-Habitants; Tel. 98 40 79 oder 98 63 60. Die D 13 hochfahren bis zu einem »Lolo« (Tante-Emma-Laden), dann links und an der Straßengabelung rechts dem Schild »Caféière« nach (Straße ganz durchfahren). Hinter dieser Ankündigung verbirgt sich eine gediegene Villa, traumhaft mitten in der Natur gelegen und vollkommen ruhig. Da wir uns auf 350 m Meereshöhe aufhalten, ist die Luft frisch und erholsam. Behagliche Studios für rund 350 Euro pro Woche, Zwei-Zimmer-Wohnungen für 300 Euro, Doppelappartement für vier bis sechs Personen zu 500 Euro und eine bemerkenswerte Neuerung: ein behindertengerecht eingerichtetes Appartement zu 300 Euro die Woche. Ein Schwimmbad mit weitläufigem, gepflegten Rasen (fünf mal zwölf Meter) und ein Grillplatz stehen zur Verfügung. In der Vorsaison kann man auch für eine Nacht mieten: Appartement zu 50 Euro und Doppelappartement oder Pavillon zu 80 Euro. Sich diese Adresse rot anstreichen.

Gîtes de l´Habitation de l´Ilet: Coulée de Beaugendre; mitten in der Natur, in Marigot, fünf Kilometer von Vieux-Habitants. Von Basse-Terre kommend, Vieux-Habitants durchqueren, dann dem Wegweiser zum Vallée de Beaugendre nach rechts folgen. Nach zwei Kilometern weist ein Schild auf die Herberge hin. Tel. 98 44 89. Zwei neuere, gut ausgestattete Gasträume. Ersterer, mit zwei Zimmern, kann vier Personen aufnehmen und kostet etwa 300 Euro die Woche. Der zweite ist für zwei Personen gedacht, die in einem geräumigen Wohnwagen mit zwei Betten die Nacht zubringen, und kostet rund 250 Euro. Man kann auch für eine Nacht mieten (30 bis 45 Euro). In einem Flüßchen vor dem Haus ist eine Bademöglichkeit eingerichtet. Wer mindestens eine Woche bleibt, wird am Flughafen abgeholt und speist am ersten Abend mit den Gastgebern. Es werden auch Fahrzeuge vermietet.

Restaurants

Les charmilles: Bord de mer, Tel.: 98 44 44
La boukana: Lieu dit le bourg, Tel.: 98 15 26
Hotel de rocroi: Lieu dit rocroix, Tel.: 98 42 25
Epervier bleu: Lieu dit le bourg, Tel.: 98 68 70
Black moon: Lieu dit val de l´orge, Tel.: 98 56 34
Au coin du stade: Lieu dit le bourg, Tel.: 98 18 46

Unternehmungen in der Umgebung

Maison du Café (Kaffeehaus), La Grivelière: im Norden von Vieux-Habitants, gut ausgeschildert. Tel. 98 48 42. Im Moment wird das Anwesen restauriert und ist deshalb geschlossen. Man erkundige sich vorher, ob der Zugang wieder möglich ist, denn der Abstecher lohnt sich. Bisher täglich außer montags und donnerstags von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet; Eintritt 3 Euro, für Kinder 1 Euro. Wir folgen einem entzückenden Bergsträßchen, das sich sechs Kilometer weit an einem Fluß entlangschlängelt und malerische Ausblicke auf das Tal beschert.

La Grivelière ist eine der letzten Kaffeeplantagen auf Guadeloupe. Seine Blütezeit erlebte der Kaffeeanbau zu Beginn des 18. Jahrhunderts, nachdem die ersten Kaffeestauden 1720 auf den französischen Antilleninseln aufgetaucht waren. Er wurde vorwiegend auf Böden durchgeführt, auf denen Zuckerrohr schlecht gedieh. Wegen der hohen Produktionskosten, Schädlingsbefall und erschöpften Böden wurden jedoch zahlreiche Kaffeeplantagen im 19. Jahrhundert wieder aufgegeben.

Auf dem Gut sind noch nahezu alle alten Gebäude und sämtliche Maschinen erhalten. Es handelt sich also um ein anschauliches »Écomusée«. Zu sehen waren bisher die »Boucan à tiroirs« (Räucher-Schubladen), wie die Siebe zum Trocknen der Kaffeekirschen genannt wurden, die bei Regen unter das Haus geschoben wurden, sowie jenes Gebäude, in denen der Kaffee reifte und geröstet wurde. Außerdem standen Besuchern früher das Wohnhaus und die Küche der Herrschaft offen, die Mühle zum »Entschoten« des Kaffees usw. Unbedingt auch durch die Plantagen streifen. Im Restaurant erwartete Besucher schließlich eine wunderbare Tasse heißen Kaffees.

Balade de la Rivière ab Vieux-Habitants (»Trace Beaugendre«): nördlich von Vieux-Habitants sich Richtung Grivelière halten (früher »Maison du Café«). Nach sechs Kilometern folgen wir der immer schmäler werdenden Straße bis hinunter ins Tal, Endstation Brücke. Das kühle Wasser lädt zum Baden ein. Auf der anderen Seite der Brücke beginnt ein Wanderweg zum »Corossol«-Gipfel (742 m). Hier geht es weiter zum »Vallée de Beaugendre« (zurück nach Marigot). Der gut markierte Weg durchquert eine üppige Vegetation aus Lianen, Philodendronbäumen, Blätterspiralen (»Siguines Rouge«) mit enormen Blättern, Riesenfarnen und anderen Exoten. Wer sich vom »Crête Corossol« weiter über die »Trace des Crêtes« wagt, erkundige sich vorher bei der Nationalparkverwaltung. Der Weg hat´s in sich.