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Pointe-Noire

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Karibik und Strände

Pointe-Noire (97116)

Langgezogene Ortschaft am Meeresufer, typisch für die Französischen Antillen: lebensfroh, urwüchsig, wenig touristisch. Seinen Namen verdankt Pointe-Noire den schwarzen vulkanischen Blöcken an der Ortseinfahrt (Pointe Cimetière Cato). Im Ort noch heute etliche kreolische Häuser aus Holz – Pointe-Noire widmet sich schließlich seit dreihundert Jahren der Holzverarbeitung, ein Erbe der damals hier siedelnden Schiffszimmerleute – sowie ein merkwürdiges, mehrfarbiges Gefallenendenkmal für jene Helden, die im patriotischen Kampf um Elsaß-Lothringen ihr Leben ließen: nur die Gesichtszüge des Soldaten sind weiß (die Interpretation steht jedem frei!). Vor der Gemeindeverwaltung ist eine bemalte Büste der »Marianne« (Staatssymbol der Französischen Republik; trägt eine Jakobinermütze!) postiert. Kein Zweifel: wir befinden uns im Machtbereich der »Grande Nation ...«

Logis

Camping de la Traversée: in der Bucht »Grande Plaine«, drei Kilometer hinter Pointe-Noire in Richtung Mahaut, auf der rechten Seite. Tel. 98 21 23. Ferienanlage unter freiem Himmel am Meer, allerdings ohne Strand, da alles zugewachsen ist und darunter große Kieselsteine lauern. Von einem eher suspekten Schwimmsteg kann man sich ins Wasser lassen. Doch sind die schönsten Strände von Basse-Terre nicht weit. Kreolische Hütten für zwei Personen mit Strom, Ventilator, Balkon und Moskitonetz zu 35 Euro pro Nacht bzw. 180 Euro pro Woche. Für einen Zeltplatz blättert man pro Person 5 Euro für den Standplatz und 3 Euro für die Übernachtung hin. Saubere Gemeinschaftswaschräume mit heißem Wasser und eine mit allem Notwendigen ausstaffierte Gemeinschaftsküche. Wer nicht selbst kochen mag, kann sich auf der Terrasse bedienen lassen: Salate, karibischer Teller, gefüllte Christophinen und andere traditionelle Tellergerichte. Vermietung von Schnorchel-Tauchausrüstungen.

Location de Mme Manuela Desjardins (»Le Tikitan«): am Karaiben-Strand (»Plage Caraïbe«), Tel. 98 24 37. Von Süden her biegt man zwei Kilometer vor Pointe-Noir links ab und folgt dem Hinweisschild. Im Erdgeschoß einer ansprechenden Villa befinden sich zwei Studios für zwei Personen, eines mit Klimaanlage und eines mit Ventilator, zu 300 bzw. 250 Euro pro Woche. Ein nettes Appartement für vier Personen, ruhig und mit Meeresblick, schlägt wöchentlich mit 350 Euro zu Buche. Zu sechst wohnt man in einer Maisonette zu 500 Euro. Alle Unterkünfte sind mit Wäsche und Geschirr ausstaffiert. Diese Adresse können wir guten Gewissens empfehlen. Kieselstrand 30 m unterhalb des Hauses.

Restaurants

Le Naturel: in der Hauptstraße, vis-à-vis der Kirche; Tel. 98 08 04. Bewirtung täglich außer montags. Abendessen besser vorbestellen. Auf der Terrasse mit Meeresblick sind ein »kreolischer Teller« (»Assiette créole«) und Süßwasserkrebse (»Ouassous«) in pikanter Sauce für rund 10 Euro zu haben. Das Menü zu 20 Euro schließt Apéritif und Kaffee ein.

Les Gommiers: Rue Baudot, gegenüber vom Gymnasium. Tel. 98 01 79. Mittags stets warme Küche, abends nur donnerstags bis samstags. Lieblos eingerichtetes Lokal im Erdgeschoß eines mickrigen Gebäudes in einer faden Straße, aber die Küche genießt einen guten Ruf. Mittags wird ein reichhaltiges Menü für 80 Francs aufgetischt. A la Carte sind u.a. gefüllte Christophinen, Grillfisch (große Portionen) erhältlich.

Mittlere Preislage

Chez Jackie: ortseingangs von Pointe-Noire, auf der linken Seite (von Süden kommend). Tel. 98 06 98. Sonntagsabends und montagsabends geschlossen. Die Ausstattung wirkt frisch und angenehm; wieder einmal schwappen uns die Wellen fast bis in die Schuhe. Jackie hat alles renovieren lassen, der Erfolg gab ihr Auftrieb. Zu den kulinarischen Höhepunkten zählen Süßwasserkrebs-Cremesuppe (»Velouté d´ouassous«), Prinzeß-Süßwasserkrebse, eine große Auswahl an Fleisch und Fisch, Salate usw. zu Preisen um 25 Euro pro Teller. Hoffentlich rauben die in großen Bussen anreisenden Touristengruppen dem Lokal nicht bald den letzten Charme.

La Créole et le Marseillais: in der Parallelstraße zur Hauptdurchgangsstraße. Tel. 98 02 62. Bewirtung täglich über Mittag sowie abends, mittwochs Ruhetag. Die afro-kreolische Dekoration wirkt fast vornehm. Man wird hier gut bedient. Für etwa 15 Euro werden Krabben in der Schale, Lammfleisch-Colombo, Käse und ein Eis aufgetragen. Der Name des Restaurants weist, wie man sich denken kann, auf die Herkunft des Besitzerpaares hin.

Abends weggehen

Pointe-Noire erweist sich als den Landessitten fest verhaftet. Abends gehen die Einheimischen in der Hauptstraße einen heben; hier gibt es eine Menge kleiner Kneipen, die erst am Wochenende so richtig in Schwung kommen.
La Case Amélie: in der Hauptstraße. Für die Freunde einer gepflegten Billard-Partie mit Ti-Punsch.

Freizeit / Unternehmungen

Maison du Bois(Holzmuseum): am südlichen Stadtausgang. Tel. 98 17 09. Täglich Einlaß von 9.15 bis 17 Uhr. Besucher finden in den Gebäuden – aus einem Dutzend verschiedener Holzsorten, versteht sich – eine Ausstellung sämtlicher Holzarten und Verarbeitungstechniken (verschiedene Maschinen, holzverarbeitende Berufe, eine Wagner-Werkstatt usw.). Teilweise wurden die Baumstämme früher von sogenannten »Scieurs de long« noch an Ort und Stelle mühsam zu Planken zersägt. Benutzt wurde das Holz dann für Schiffbau, Möbelherstellung, Hausbau (Fachwerk) und für die Faßherstellung (Küferei). In einem Nebengebäude Verkaufsausstellung von Möbeln, die in Pointe-Noire geschreinert wurden. Ein Parkrundgang (Arboretum) trägt zum Kennenlernen der über dreißig tropischen, forstwirtschaftlich genutzten Baumarten bei, darunter Gummibaum, Mahagoni, Marbri und Bois Rouge.

Cascade Acomat: wer sich aus südlicher Richtung nähert, schlägt rund drei Kilometer vor Pointe-Noire und kurz hinter der kleinen Brücke von Grande-Plaine die Strecke nach Acomat ein. Dieser folgt man über 1,5 Kilometer und hält sich dann an der ersten Gabelung rechts (die abfallende Straße). An der zweiten Gabelung halten. Darunter führt ein kleiner Weg zu einem Becken und einem Wasserfall. Eine solche Gelegenheit zum Baden bietet sich nicht alle Tage. Mutige versuchen, zu Fuß ein wenig flußaufwärts vorzustoßen.