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Montagne Pelée

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Vulkan / Berg

Montagne Pelée (97250 Saint-Pierre)

Mit seinen gerade mal 1.397 m ist der Pelée-Vulkan immerhin die höchste Erhebung auf Martinique und in der Bevölkerung ziemlich gefürchtet. Sein Ausbruch im Jahre 1902 hat sich tief ins Kollektivgedächtnis eingegraben. Zwar scheint er seither in einen Dornröschenschlaf verfallen zu sein, doch Fachleute betrachten ihn nach wie vor als aktiv. Das Heimtückische am Mont Pelée ist, dass er seine Feuer- und Lavamassen urplötzlich, ohne jede Vorwarnung, ausspuckt. So wie das Vulkane des Pelée-Typs eben zu tun pflegen.

Wohl wurden 1902 Rauchschwaden (Fumarolen) und der eruptionsartige Austritt von Asche (Ascheregen) registriert, doch nur in geringen Mengen, weil die saure Lava sich im Hauptkratergang verfestigte und den Ausgang wie ein Sektkorken blockierte. Keiner konnte also die Katastrophe vorhersagen. Als der Pfropfen unter dem gewaltigen Innendruck schließlich nachgab, war alles zu spät.

Praktische Hinweise

Anfahrt: auf der D 39 zwischen Morne-Rouge und Ajoupa-Bouillon in Richtung L´Aileron bis zum Parkplatz (mit Erfrischungsbude), wo der Aufstieg beginnt. Da Autodiebe unterwegs sind, Wertsachen lieber mitnehmen.

Geeignete Zeit für den Aufstieg: der Gipfel ist nahezu immer in Wolken gehüllt. Nur per Zufall oder weil die Anrufung des heiligen Christopherus, des Schutzheiligen aller Wanderer, tatsächlich erhört wurde, könnte es uns ausnahmsweise vergönnt sein, der Vulkanspitze ansichtig zu werden. Bei bedecktem Wetter lohnt sich der Aufstieg gar nicht. Am günstigsten dafür ist die Trockenzeit zwischen Dezember und April (»Carême«).

Ausrüstung: eine detaillierte Karte, ein Regenmantel, derbe Wanderschuhe, Socken (sollte eigentlich selbstverständlich sein, doch hat man schon Touristen mit T-Shirt und Gummischlappen angetroffen) sowie ein Wasservorrat (Dialog der Leutchen mit den Latschen: »Nimmst du Wasser mit, Schatz?« »Nee, ich hab´ keinen Durst«).

Tipps: eine Wanderkarte ist unentbehrlich. Auch ist es ratsam, sich einem Führer (»Guide«) anzuvertrauen, wenngleich der Aufstieg nicht so schwierig erscheint. Einerseits kann plötzlich Nebel aufkommen und Ortsunkundige hilflos umherirren lassen, zum anderen sind die Wegmarkierungen nicht besonders sorgfältig und die Hinweisschilder verschwinden regelmäßig.

Pelée-Besteigung ...

... dauert etwa drei Stunden; zurück geht es schneller (zwei Stunden). Bei gutem Wetter bietet sich die ganze Zeit über das sagenhafte Panorama der Atlantikküste, fast hinüber bis zur Halbinsel Caravelle. Der rot markierte Weg beginnt etwas oberhalb des Parkplatzes, in Höhe des Fernsehturms. Nicht sonderlich schwierig, bis auf ein paar steile Kletterpartien und mehrere Engpässe. Auf diese Weise gelangen wir zum »Aileron« auf 1.108 m Meereshöhe, dann zur »Caldera« (kreisförmiger Einbruchkrater) auf 1.223 m. Weiter geht es am »Plateau des Palmistes« entlang zur zweiten Schutzhütte (die erste war beim Parkplatz; beide sind jedoch verfallen und völlig unbrauchbar). Dieser Abschnitt liefert ebenfalls beeindruckende Aussichtspunkte. Dann passieren wir einen Eruptionskegel, bevor wir auf dem grün markierten Weg den »Chinois« mit dem Inselhöhenrekord von 1.397 m über dem Meeresspiegel erklimmen, dessen Existenz wir dem letzten Ausbruch des Vulkans 1929 verdanken. Sich auf dieser letzten Wegstrecke vor überwucherten Löchern oder Spalten in acht nehmen. Von oben ist der Blick natürlich überwältigend. Beim Abstieg nehmen wir dieselbe Route.

Unterkunft

Auberge de la Montagne Pelée: kurz vor dem Parkplatz. Nicht übermäßig kostspielige Zimmer oder Bungalows in einem grandiosen Rahmen, auf 800 m Meereshöhe. Nur zwei Minuten vom Beginn des Wanderweges entfernt. Tel. 52 32 09. Kochmöglichkeit, Dusche und Toiletten sind vorhanden. Doppelzimmer für 40, Appartements für rund 50 Euro, jeweils ohne Frühstück.