Klima
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Wetter der Karibik
Tornados möglich
Viel Sonne, reichlich Regen, gesunde Luft, warme Abende und milde Nächte: auf den Antillen läßt sich gut leben. Allerdings brennt die Sonne ordentlich, was den traditionellen Strohhut unentbehrlich macht. Zum Glück ist das stets angenehm temperierte Meer nicht weit. In den Bergen kann es indessen kühl werden. Die höchste Spitze des »Pelée-Gebirges« erreicht immerhin 1.397 m, die des Vulkanmassivs »La Soufrière« 1.467 m. Beim Aufstieg durchqueren wir mehrere Klimazonen mit den ihnen eigentümlichen Früchten und Pflanzen. Auf den Gipfeln dagegen pfeift ein kühles Lüftchen. Hier oben ballt die Feuchtigkeit sich zu Wolken, die später über der Ebene abregnen. So kommt es, dass Guadeloupe und Martinique üppig grünen, während die Inseln, auf denen es keine Berge gibt (z.B. Saint-Martin), eine dürre und verbrannte Kruste zur Schau tragen. Das ganze Jahr über geht die Sonne zwischen 5 und 6 Uhr morgens auf und versinkt zwischen 18 und 19 Uhr wieder im Meer. Kein langer Sonnenuntergang: wie eine riesige rote Kugel taucht sie ganz plötzlich weg. Heftige Regengüsse sind jederzeit möglich und verwandeln die Straßen von einer Stunde zur anderen in reißende Bäche.
Zwei Jahreszeiten: Ende November bis Mitte Juni dauert der »Carême«, ein verkehrter Winter: das Thermometer zeigt dann um die 27°C an, die Passatwinde bringen vom Atlantik etwas Kühlung und manchmal sogar ein wenig Wüstensand aus der Sahara. Kurzum, es ist immer gut Wetter und die Hotels sind ausgebucht. Während der mitteleuropäischen Sommerferien hingegen, von Mitte Juni bis Ende September, ist es regnerisch auf den Antillen. Die noch immer bis 25°C aufgewärmte Luft ist schwer, der Nachmittag meist verregnet. Dafür ist die Touristenflut abgezogen, und in den Hotels steigt das Stimmungsbarometer, während die Preise fallen. Für etwaige Wirbelstürme ist das Fremdenverkehrsamt nicht zuständig. Mancher mag sich an den schrecklichen Zyklon »Hugo« erinnern, der im September 1989 Guadeloupe verwüstete. Plötzlich wird der Himmel fahl, das Meer wie Öl: Zeit für die Schiffe, Reißaus zu nehmen. Die Blechdächer der Hütten werden abgebaut, die Tiere schreien, beweglicher Besitz wird in Plastiksäcke gepackt. Fünf Minuten später glaubte man, das Ende der Welt zu erleben.