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Sainte-Marie

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Am Atlantischen Ozean

Sainte-Marie (97230)

Eher traurige Küstensiedlung mit 20.000 Seelen, ungeachtet einer Handvoll ehrwürdiger Holzhäuser im Ortskern. Dem planlosen Durcheinander von Wellblech, Holz und Beton sieht man seine Vergangenheit aus vorkolumbianischer Zeit nicht an. Schmutziger Strand und gefährliche Meeresströmungen, also wenig zum Verweilen ladend. Das Ufer wurde erst kürzlich hergerichtet, mit hübschen Gärten und gepflegter Rasenfläche.

Unterkunft

La Découverte (Chez Tatie Simone) : Forêt-la-Philippe, drei Kilometer hinter Sainte-Marie, an der Strecke nach Marigot (sich rechts halten). Tel. 69 44 04. Mittags und abends geöffnet. Das Abendessen besser vorbestellen. Das große Lokal wird von den Leuten der Gegend gerne besucht. Solide französische und kreolische Küche. Die Tagesgerichte kommen auf etwa 15 bis 20 Euro, die Menüs auf 10 bis 25 Francs. Leckerbissen des Hauses sind Krabben, Kuskus und Meeresgetier. Die aufmerksame Bedienung und ein hübscher Ausblick über den Atlantik machen La Découverte zu einer lohnenden Adresse.

Gîte les Z´amandines: in Morne des Esses, Quartier Saint-Laurent. Tel. 73 67 92. Hier krallen sich acht gepflegte Bungalows an die Flanke eines »Berges«, der allerdings 204 m nicht übersteigt. Die Häuschen umgibt üppigste Vegetation und eine himmlische Ruhe. Besonders geeignet für Paare mit einem Kind. Außerhalb der Hauptreisezeit kalkuliere man rund 250 Euro ein, in der Ferienzeit etwa 50 Euro mehr. Für diejenigen, die sich lieber außerhalb der Trampelpfade der Touristenströme aufhalten. Den Gastgeberpaar Duchel haben wir als besonders herzlich in Erinnerung. Ein paar Tage hier werden in guter Erinnerung bleiben.

Sehenswertes in der Umgebung

Rhumerie Saint-James: Rumbrennerei am Nordausgang des Orts. Tel. 69 30 02. Lehrreiches Museum in einem gepflegten kreolischen Haus: Maschinen, Bottiche, Karren und Werkzeug. Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr von Montag bis Freitag, am Wochenende 9 bis 13 Uhr. Führungen werden mit Rücksicht auf Touristenbusse anberaumt, meist vormittags. Sie finden nur während der Brennzeit zwischen Februar und Juni statt. Die Termine lassen sich schwer voraussagen. Einfach auf gut Glück vorbeischauen. Rum-Kostproben und Verkauf sind Ehrensache: Madame Lisita versteht sich darauf, sie legt ihren ganzen Elan hinein. Sowohl das Getränk wie auch das »Flaschendesign« werden unseren Leserinnen und Lesern zusagen.

Monastère de Fond Saint-Jacques: Kloster zwei Kilometer nördlich von Sainte-Marie; links nach Pain de Sucre abbiegen. Tel. 69 10 12 oder 63 35 71. Zutritt von 8.30 bis 17 Uhr, außer am Wochenende. Die Steingebäude der ehemaligen Zuckerfabrik aus dem 18. Jahrhundert wurden vorbildlich restauriert. Hier hatte unser bereits bekannter Abt und begabter Industrielle, Père Labat, bis zur Revolution ein florierendes Zuckerunternehmen aufgebaut. Im Lauf der Zeit wurde das Gebäude verschiedentlichen Zwecken zugeführt: so war es zeitweilig Erziehungsanstalt für straffällige männliche Jugendliche, dann wieder Stätte der Einkehr für Anhänger des Hinduismus. Bewundernswert ist das Fachwerk in der vierzig Meter langen Purgerie, wo der Zucker zwischengelagert wurde, bis er frei von Melasse war.

Im Park sind noch die Ruinen des Aquädukts sowie der einstigen Mühle zu begutachten.

Morne des Esses: vor Sainte-Marie links abbiegen. Das Dorf, etwa sechs Kilometer abseits der Hauptstraße, ist bekannt für seine Korbflechterei. Besucher können den Frauen zuschauen, die in der Handwerker-Kooperative das »karibische Stroh« verarbeiten. Riesenauswahl an Souvenirs, deren Preise sich aber gewaschen haben.

Anse-Charpentier: Bucht zwischen Sainte-Marie und Marigot, mit mächtigen Wellen. Hier ist das Baden verboten. Dafür darf man angeln oder zwischen 8 und 15 Uhr, außer sonntags, die Fischzucht des Monsieur de Malleray besichtigen. Für 8 Euro das Kilo kann man den Fisch auch erstehen.

Zu Marigot sei noch angemerkt, dass es dort eine schmuddelige Bar gibt, das Chalet du Bord de Mer – wer weiß, vielleicht plagt jemanden ja gerade der Durst.

Am Ortsausgang von Marigot, linker Hand, kommen wir an einer Krebsaufzucht (»Aquaculture d´écrevisses«) mit Verkauf vorbei. Tel. 53 52 88. Die einzige Problem ist nur, die Viecher so hinzukriegen wie die Köchinnen von Martinque.