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Unterwegs

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Die Insel erkunden

Fortbewegung

»Gebrauchsanweisung« für Saint-Lucia

Wer per Boot unterwegs ist, sollte unbedingt die Karibenküste abfahren, um sich einen Gesamteindruck von der Insel mit ihrer wildwüchsigen und üppigen Vegetation und ihren zahlreichen kleinen Buchten zu verschaffen. Ein Tagesausflug genügt, um bis zu den beiden Vulkankegeln und zurück zu schippern.

In Marigot Bay anlegen, die zu den hübschesten Buchten auf Saint-Lucia zählt, wild und dennoch wie geschaffen als Ankerplatz für Segelschiffe und Jachten. Ein Geschenk des Himmels.

In Höhe der Anse Cochon dürfen Sporttaucher ein Schiffswrack erkunden, das in einigen Dutzend Meter Tiefe auf dem Meeresgrund liegt. Die an Bord befindlichen Schätze wurden von uns bereits gehoben.

Bei der Anse Chastanet lohnt sich das Tauchen ebenfalls wegen der schönen und leicht zugänglichen Lagunenlandschaft.

Auch an Soufrière, unserem farbenfrohen Lieblingsdorf auf Saint-Lucia, sollte man nicht achtlos vorübertuckern oder -segeln.

Schließlich endet die Fahrt an den imposanten Zwillings-Vulkankegeln, dem ganzen Stolz der Inselbewohner.

Man kann entweder ein Segelboot mit oder ohne Skipper mieten, was sehr teuer kommt, oder man fährt auf einem der Boote mit, die diese Exkursion täglich von den großen Hotels aus unternehmen. Natürlich muß man im letzteren Falle die Entdeckerfreude mit vielen Mitreisenden teilen.

Wir raten wärmstens zu einer dritten Möglichkeit: sich von einem Fischer mitnehmen zu lassen. Zu einem vernünftigen Preis werden die gutmütigen Einheimischen Besuchern die Schönheit ihrer Insel und die Freude am Fischfang gerne vermitteln.

Notiz am Rande für Cineasten: die Unicorne, die für den Film »Roots« nach einem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert gezimmert wurde, ankert im Hafen von Petit Carénage, in Castries, und nimmt ebenfalls täglich Gäste für die oben beschriebene Inselrundfahrt an Bord.

Wer von Castries aus aufbrechen möchte, wende sich im Hafen Petit Carénage an John Emmanuel, einen Fischer, der unter seinem Spitznamen »Rabbit« jedermann bekannt ist. Von Labories aus kann uns Mr. Kent an Bord nehmen, der hinter dem Fußballplatz wohnt.

Wer die Insel auf dem Landweg zu erkunden gedenkt, sollte ausnahmsweise mal ein Auto mieten, um schleunigst Castries hinter sich zu lassen und entweder an der Westküste entlang nach Soufrière oder entlang der Ostküste nach Gros Ilet und schließlich Vieux-Fort im Norden zu kutschieren. Auf diese Weise erhalten wir in kürzester Zeit einen ersten Eindruck von Saint-Lucia.

Es soll ja Menschen geben, die zu Hause gegen Fluglärm auf die Straße gehen und in der Ferne auf den Hubschrauber umsteigen. Bitte sehr: Tel. 453 69 50; Abflug in Pointe Séraphine. Wer einen Blick aus der Vogelperspektive riskieren möchte und das nötige Kleingeld hat, gönne sich einen Inselrundflug: zehn Minuten nach Norden und zwanzig nach Süden. Wir ziehen für unseren Teil das ...

...Fahrrad vor. Einige Hotels stellen ihren Gästen einen Drahtesel zur Verfügung. Castries und den Norden lassen sich auf zwei Rädern gut erkunden, aber das ist nicht ungefährlich. Darüberhinaus ist man des öfteren unverhofften Regenschauern ausgesetzt. Also nichts für Berliner und Kölsche Bleichbäuche!

Ankunft am Flughafen

Bei der Anreise über Martinique oder eine andere Antilleninsel landen die Maschinen am Vigie Airport bei Castries. Das ist äußerst praktisch.
Tousit Info am Vigie Airport: rechts nach der Gepäckkontrolle. Tel. 452 25 96. Täglich von 8 bis 21 Uhr auskunftbereit. Man kann hier ein Zimmer in einem Gästehaus vorbestellen.
Mietwagen: Agentur im Flughafen, dem Fremdenverkehrsamt gegenüber.

Wer im internationalen Luftverkehr direkt Saint-Lucia anfliegt, landet am Hewanorra Airport in Vieux-Fort, im Süden der Insel (Beim Urlaubsalltag gibt’s Genaues über die Flugmöglichkeiten).
Tousit Info am Hewanorra-Airport: Tel. 454-66 44. Täglich von 8 bis 21 Uhr besetzt. Auch hier kann man sein Zimmer in einem Guesthouse vorbestellen.

Hier ebenfalls Mietwagen.

Binnenverkehr

Taxis: allerorten schwirren welche herum, und sie sind allzeit bereit, aber recht teuer. Die Fahrer geben sich häufig etwas ungnädig. Mangels fester Tarife muß man den Fahrpreis aushandeln. Nebenbei: ein Überangebot an Taxis wirft häufig ein erhellendes Licht auf eine vom Dienstleistungssektor beherrschte Wirtschaftsstruktur eines Landes.
Minibusse: das alltägliche Fortbewegungsmittel auf Saint-Lucia und daher überall zu finden. Sie halten auf Verlangen an und sind spottbillig. Sammelplatz ist hinter dem Markt in Castries, in der Jeremie Street. Wer Inselatmosphäre und Folklore pur schnuppern möchte, wähle diese Fortbewegungsart.
Minibus à la carte: zentrale Haltestelle in Pointe Séraphine. Ratsam für diejenigen, die nicht selbst am Steuer hocken wollen. Man läßt sich an die gewünschte Stelle chauffieren. Wenn mehrere zusammenlegen, ist der Preis durchaus erträglich. Falls nicht: man geniere sich nicht, tüchtig zu handeln.
Trampen: recht einfach, da inzwischen eine Masse Pkws auch Saint-Lucia unsicher machen. Die Einheimischen befleißigen sich gern dieser Fortbewegungsmethode, und für Schüler ist sie Ehrensache.

Mietwagen: die beste Lösung bei einem Kurzaufenthalt auf der Insel und wenn man in einer Gruppe reist. Entsprechende Büros in den beiden Flughäfen: Avis, Budget, National und Royal Rental. Bevor man sich für einen Wagen entscheidet, muß man ihn auf seinen Zustand hin überprüfen. Daran denken: man rollt auf Saint-Lucia links, also »auf der falschen Seite«! Bei Schlaglöchern ist Vorsicht geboten. Auch gebärden sich die Autofahrer hierzulande (wie fast überall auf der Welt) recht unvernünftig. Die Sicherheit einer Straße hängt aber nicht unbedingt von ihrem – auf Saint-Lucia häufig mangelhaften – Ausbaustandard ab. Die Erfahrung lehrt das Gegenteil: je gerader und breiter, um so gefährlicher!