Entdeckung
Ureineinwohner aus Venezuela
Entdeckung
Interresse Europas
Die allererste Besiedlung Martiniques geht auf die Saladoid-Indianer zurück, die lange Zeit an den Küsten Venezuelas lebten. Vor etwa zweitausend Jahren überquerten sie mühelos die Meerenge. Etwas später, im 4. Jahrhundert, landeten die ebenfalls aus Venezuela stammenden Arawaks auf Martinique.
Die Kariben, kriegerische Indianer aus dem Amazonasgebiet, ließen sich im 9. Jahrhundert auf den Kleinen Antillen nieder, verspeisten die männliche Bevölkerung und verschonten die Frauen. So fanden die ersten Europäer zu ihrer Verwunderung, dass sich die Inselfrauen einer anderen Sprache bedienten als ihre Männer ... Nebenbei zum Thema »Menschenfresser« oder Kannibalen: die kamen den europäischen Eindringlingen als Vorwand für ihre (vermeintlich) zivilisatorische Mission gerade recht und wurden denn in der Geschichtsschreibung auch grob überzeichnet. Sie hatten wahrlich Grund: praktizieren Katholiken und Protestanten doch allsonntäglich selbst Kannibalismus, wenn auch in versteckter, ritualisierter Form. Das sind Reste aus der menschlichen Geschichte, als wie die Steinzeit.
Christoph Kolumbus entdeckte die Insel offiziell während seiner vierten Reise, also im Jahre 1502. Er ging am Strand von Carbet an Land.
Kolonisierung
Das damals als Madinia (Blumeninsel) bekannte Martinique wurde 1635 von den Franzosen bzw. deren Kolonialgesellschaften übernommen. Die Spanier hatten nur noch geringes Interesse an der Insel bekundet, obwohl sie als die hübscheste und reichste der Kleinen Antillen gilt. Am Anfang der Kolonialzeit steht Belain d´Esnambuc, den Kardinal Richelieu unterstützte. Die eigentliche koloniale Entwicklung Martiniques trieb indessen Gouverneur Duparquet (1637-1658) voran. Von den Kariben wurden die ersten Kolonisten durchaus freundlich aufgenommen. Sie führten den Anbau des Zuckerrohrs ein, und holländische Juden halfen ihnen bei der Verarbeitung. Die Insel mauserte sich zum Kleinod unter den Besitzungen der Westindiengesellschaft.
Ende des 17. Jahrhunderts warfen die Engländer ein Auge auf Martinique, weshalb sie wiederholt Scharmützel anzettelten. Die Holländer standen ihnen dabei nur um ein Geringes nach. Einen ihrer großartigsten Siege aus dieser Zeit verdanken die Franzosen übrigens dem Rum. Die holländischen Soldaten hatten nämlich zufällig die Rumfässer entdeckt und eins ums andere leergetrunken. Daraufhin stürzten sich die aufgebrachten Franzosen auf die wehrlosen Trunkenbolde und schlachteten sie gnadenlos ab. Wenn das kein glorreicher Sieg war ...