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Ajoupa-Bouillon

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Tropisches Aushängeschild

Ajoupa-Bouillon (97216)

So klangvoll der Name, so reizend das Dorf, das nicht nur wir zu den gepflegtesten und blühendsten Ortschaften auf Martinique rechnen. Von hier aus unternehmen wir eine der tollsten Wanderungen überhaupt, und zwar durch die »Gorges de la Falaise« (Felsen-Schluchten).

Unterkunft und Verpflegung

L´Abri Auberge Verte: Vor dem Dorf zweigt der Weg dorthin in einer Kurve ab (auf Wegweiser achten). Tel. 53 33 94 oder 32 13. Zwölf Bungalows mit Dusche und WC auf einer Anhöhe, mit Schwimmbad. Frühstück mittelmäßig, Restaurant meist ausgezeichnet, aber man kann auch Pech haben. Geöffnet jeden Mittag bis 15 Uhr. Wie wär´s zunächst mit Krebs- oder Seeigel-»Accras«, dann Fischbouillon, Fleisch-»Colombo« oder Zicklein-Ragout, dazu gratinierte »Christophines«? Als Apéritif paßt der hausgemachte Punsch mit Kokosnuß. Insgesamt beläuft sich ein derartiges Essen auf 150 bis 200 Francs. Wer nur einen Gang ordert, zahlt natürlich weniger, etwa 100 Francs.

Der Inhaber ist zugleich Landwirt und Hahnenzüchter. Er besitzt über zweihundert Kampfhähne, die er seinen Gästen stolz vorführt. Hoffentlich enden altersschwache, für den Kampf untaugliche Kandidaten nicht im Kochtopf ...

Außerdem ist da noch die creolische Villa du Panoramique, die vier Appartements hat, die voll möbliert und ausgestattet sind, Tel.: 75 53 57, Fax: 75 41 28

Unternehmungen

Gorges de la Falaise (Felsen-Schluchten) : der Straße folgen, die anderthalb Kilometer hinter Ajoupa-Bouillon nach rechts abzweigt (Richtung Saint-Pierre). Der Wanderweg beginnt etwa fünfhundert Meter weiter. Wir machen darauf aufmerksam, dass der Mann, auf dessen Gelände der Weg seinen Anfang nimmt, die Situation ausnutzt und zeitweise ein paar Euro Eintritt verlangt, sich überraschen lassen, ob er’s immernoch tut. Wenn ja, schlagen wir vor, den Wanderweg zu boykottieren, um diese Art von Erpressung nicht auch noch zu fördern. Man halte uns auf dem Laufenden.

Schade, es handelt sich nämlich um einen erfrischenden Ausflug, der teilweise durchs Wasser führt. Gelbe Schilder leiten den Wanderer. Der Marsch dauert hin und zurück anderthalb Stunden. Etwas Kondition ist Voraussetzung, sonst schafft man den Anstieg am Falaise-Fluß nicht und der Anblick der Kaskaden oben bleibt einem versagt. Zunächst aber marschiert man eine Viertelstunde lang auf ebener Strecke, bis wir durch eine Pforte in die von Lavaströmen modellierte Klamm eindringen, in der die Steine regelrechte Korridore bilden, umgeben von ursprünglichem Tropenwald. Selbstredend hängt die Höhe des Wasserspiegels von der Jahreszeit ab. Das mal seichte, mal tiefere kühle Wasser tut unglaublich gut. Sobald sich ein Sonnenstrahl in die Schlucht vortastet, leuchten Farne und Moose an den fast senkrechten Felsflanken auf. Auch im Bachbett kreuchts und fleuchts, z.B. in Gestalt von Flußkrebsen. Die Kaskaden haben Kuhlen in den Stein gegraben, die wie natürliche Schwimmbecken zum Baden einladen, einem Whirlpool nicht unähnlich. Daher neben den Wanderschuhen auch Badezeug einpacken.

Les Ombrages: dieser botanische Lehrpfad beginnt hinter Ajoupa-Bouillon, vor der Brücke an der N 1, 200 m vom »L´Abri«. Zugänglich von 8 bis 16.30 Uhr. Er führt durch eine kleine Schlucht mit Bächen und Quellen und einer artenreichen, schier undurchdringlichen Vegetation: hundertjährige Feigen- und Kapokbäume, unverwüstliche Gehölze (die in der Trockenzeit mit korallenroten Blüten übersät sind), vielfältige Pflanzen und Blumen. Auf halbem Weg liegt ein kreolischer Garten, zwischen den Überresten alter Kakao- und Bananenplantagen. In diesem lehrreich angelegten Garten überwiegen Nutzpflanzen. Eng verbunden mit dem Kleinhandwerk, stellt er zusammen mit dem »Bo kai«-Garten (dem Hausgarten) ein typisches Element der Landwirtschaft auf Martinique dar. Quellen und Wasserfälle gestalten den lebendigen und erholsamen äußeren Rahmen für die Wanderung. Farne und Bambusstöcke vollenden deren tropischen Charakter. Der Weg endet bei den Mauerresten einer Rumbrennerei.

Hahnenkämpfe: montags, mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr in Morne-Capot oder im indischen Tempel.