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Heute

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Abschaffung

Kulturelle Prägung

Situation heute

Als die Sklaverei schließlich 1848 beendet wurde, verließen über 70.000 Zwangsarbeiter die Plantagen und zogen in die Dörfer im Landesinneren. An ihre Stelle rückten nun indische Arbeiter. Die heutigen Inselbewohner sind meist afrikanischer Abstammung. Diese Bevölkerungsgruppe hat die Kultur der Antillen am nachhaltigsten geprägt – Sprache, Folklore, Küche, Musik und Alltagsleben.

Zu den herausragenden Ereignissen im 20. Jahrhundert gehörten der Ausbruch des Pelée-Vulkans 1902 (30.000 Tote) und das Gesetz von 1946 zur Angliederung von Martinique, Guadeloupe, Französisch-Guyana und La Réunion an Frankreich. Seither bilden sie einen Teil des »überseeischen Frankreich« und nennen sich Départements d´outre-mer (DOM), Überseedepartements. Vor nicht allzu langer Zeit, in den frühen Sechzigern, ging ein solches Departement dem Land übrigens verloren. Nicht etwa, weil der Süden dieser Gegend durch jahrelange – völlig ungefährliche ~ französische Atombombenversuche in die Luft geflogen wäre, nein, sondern weil seine Bewohner mit den anderen Franzosen nichts mehr zu tun haben wollten, was alle anderen Départements in eine jahrelange Krise stürzte. Die Hauptstadt besagten Lanstrichs heißt Algier.

Wie dem auch sei: auf den Antillen gelang der Übergang von kolonialen zu neokolonialen Strukturen, wenn auch nicht reibungslos. Zuletzt weckte Präsident François Mitterrand Hoffnungen auf eine größere Selbständigkeit vom zentralistisch regierten ehemaligen »Mutterland«, dessen Politik in der ersten Hälfte der achtziger Jahre einerseits auf Autonomie und Dezentralisierung abzielte, der sich andererseits aber unverholen für eine stärkere Integration und enge wirtschaftliche Bindungen aussprach. Die Departementalisierung Martiniques verstärkte die wirtschaftliche und damit politische Abhängigkeit nicht allein von Frankreich, sondern auch von Europa und der EU.